Ricciardo: Sieger gegen Vettel im Stallduell
Daniel Ricciardo lehrt Sebastian Vettel in seiner ersten Saison bei Red Bull das Fürchten, sieht sich aber noch nicht am Ziel - Kampfansage an Daniil Kwjat
(Motorsport-Total.com) - Nach vier WM-Titeln in Folge hat Sebastian Vettel in der laufenden Saison in Daniel Ricciardo seinen Meister gefunden. Der im Winter als Nachfolger von Mark Webber ins Red-Bull-Team gekommene Sonnyboy aus Australien hat bei drei noch ausstehenden Saisonläufen drei Siege und 199 WM-Punkte auf dem Konto. Vettel, in dieser Saison noch sieglos, steht bei 143 WM-Punkten.
Zwar kann der entthronte Weltmeister die 56 Punkte Rückstand im für Ricciardo ungünstigsten Fall noch aufholen, in einer anderen Disziplin aber hat der Australier das Stallduell schon jetzt für sich entschieden: Im Qualifying-Vergleich steht es vor Austin 10:6 für Ricciardo. Vettel kann an den drei noch drei verbleibenden Rennwochenenden maximal auf 11:8 verkürzen, da er am Samstag in Austin nicht an der Zeitenjagd teilnehmen wird.
Ricciardo, der sogar noch theoretische Chancen auf den WM-Titel hat, ist mit seinem Einstand im inzwischen ehemaligen Weltmeisterteam naturgemäß absolut glücklich. "Ich habe schon mehrfach betont, dass ich mit meiner Saison sehr zufrieden bin. Meine Erwartungen wurden übertroffen und wahrscheinlich auch die Erwartungen von allen anderen", sagt der 25-Jährige aus Perth.
Nachdem Vettel seinen Abschied von Red Bull zum Saisonende verkündet hat, ist Ricciardo der neue Teamleader in Milton Keynes. In der Saison 2015 bekommt er es mit dem jungen Russen Daniil Kwjat zu tun. Dieser vollzieht ein Jahr nach Ricciardo selbst den Aufstieg von Toro Rosso zu Red Bull. Fürchtet der Australier, dass ihm Kwjat ähnlich den Rang ablaufen könnte, wie er es selbst mit Vettel demonstriert hat?
"Ich kenne ihn schon seit ein paar Jahren und werde sicher nicht den Fehler machen, ihn zu unterschätzen. Ich weiß, dass er sehr schnell ist. Auch wenn er in der Formel 1 noch nicht allzu viel Erfahrung hat, bin ich mir absolut sicher, dass er eine Bereicherung für das Team sein wird", betont Ricciardo und schickt schon mal eine erste Kampfansage in Richtung seines neuen Teamkollegen: "Ich habe das Gefühl, dass ich selbst noch nicht auf meinem höchsten Leistungslevel fahre. Ich werde versuchen, noch besser zu werden. Dann werden wir sehen, ob sich Daniil behaupten kann. Ich bin mir aber sicher, dass wir gut zusammenarbeiten werden."