• 05. Mai 2014 · 14:39 Uhr

Sotschi: Fällt die Formel-1-Premiere Sanktionen zum Opfer?

Britische Politiker halten die Durchführung des Rennens für "unmöglich", deutsche Experten sehen kein juristisches Problem - Und die Organisatoren schweigen

(Motorsport-Total.com) - Vor wenigen Wochen sendeten Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und Wladimir Putin ein starkes Signal an die weltweite Öffentlichkeit. Russlands Präsident hatte sich wenige Tage zuvor die Krim völkerrechtswidrig einverleibt, als sich der Zampano mit seinem "guten Freund" in Sotschi traf. Der Kreml lieferte Bildmaterial, das die Einigkeit der beiden streitbaren Führungskräfte bezüglich des ersten Russland-Grand-Prix im Oktober suggeriert. Mit der Eskalation der Ukraine-Krise scheint die Premiere zu wackeln.

Foto zur News: Sotschi: Fällt die Formel-1-Premiere Sanktionen zum Opfer?

Rennstrecke in Sotschi: Wird hier im Oktober wirklich Formel 1 gefahren? Zoom Download

Grund sind die Sanktionen, die die EU und die USA derzeit gegen Russland verhängen. Mitglieder des Britischen Unterhauses lassen Zweifel an der Umsetzbarkeit des Vorhabens aufkommen, die Königsklasse in das größte Land der Erde zu bringen. "Wenn neue Sanktionen verabschiedet werden, dürfte es der Formel 1 unmöglich sein, ein Rennen auf die Beine zu stellen, weil die Geldtransaktionen eingeschränkt sind", erklärt Richard Ottaway, Mitglied des Ausschusses für auswärtige Angelegenheit, der 'Times'.

Auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com' zu den Gerüchten um eine mögliche Absage gab es am Montag keine Antwort aus Sotschi. Steffen Halling von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin sieht vor dem Hintergrund des Vorgehens der EU derzeit keine Bedrohung für das Rennen: "Momentan gibt es im Stufenplan nur gezielte Sanktionen, die etwa die Visa-Politik betreffen. Eine legalistische Einschränkung besteht also nicht", meint der Russland-Experte gegenüber 'Motorsport-Total.com', gibt aber zu bedenken: "Perspektivisch ist das möglich."

Absage als Ohrfeige für Putin?

Die EU und die USA könnten durchaus ein Interesse besitzen, dem Rennen am Schwarzen Meer einen Riegel vorzuschieben. Schließlich dient die Veranstaltung als persönliches Prestigeobjekt Putins, um sich wie bei den Olympischen Spielen vor seinen Landsleuten und der Weltöffentlichkeit mit Fortschritt und Leistungsfähigkeit zu brüsten. "Russland ist um Anerkennung von außen bemüht, um damit auch ein Signal nach innen zu senden", meint Halling. "Die Formel 1 hat wohl nicht die oberste sportliche Priorität, steht aber für den Grad an Modernität."

Hinzu kommen Bedenken wegen der Sicherheit, schließlich ist Sotschi nur rund 500 Kilometer Luftlinie von der Krim entfernt. Jedoch werden die Gastgeber wie bei Olympia alles daran setzen, sich in jeder Hinsicht vorbildhaft zu präsentieren. Was Sponsoren von der Sache halten, in einem mehr und mehr isolierten Land repräsentiert zu werden, steht auf einem anderen Blatt. Auch weitere Serien könnten betroffen sein: Vom DTM-Dachverband ITR, der ebenfalls ein Rennen in Russland (am 13. Juli auf dem Moscow Raceway) plant, heißt es: "Wir beobachten die Lage aufmerksam."

Sollte das Projekt in Sotschi noch kippen, stünde ein Ersatz parat, wenn auch unter massivem Zeitdruck: Aus der Regierung Aserbaidschans hieß es in der vergangenen Woche, dass die Tinte unter einem Vertrag mit Ecclestone, in dem es um zukünftigen Grand Prix in der Hauptstadt Baku geht, trocken sei. Es ist zwar fraglich, inwieweit die Sache angesichts der Entmachtung des 83-Jährigen durch den Formel-1-Mehrheitseigner CVC Capital Partners von Relevanz und in so kurzer Zeit überhaupt umsetzbar ist. Ein starkes Signal bedeutet es aber.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Aston Martin: Alle F1-Autos seit 1991, von Jordan über Force India & Co.
Aston Martin: Alle F1-Autos seit 1991, von Jordan über Force India & Co.
Foto zur News: Die Formel-1-Autos 2025
Die Formel-1-Autos 2025

Foto zur News: Formel-1-Autos 2025: Aston Martin AMR25
Formel-1-Autos 2025: Aston Martin AMR25

Foto zur News: Formel 1 2025: Der Aston Martin AMR25 von Alonso und Stroll
Formel 1 2025: Der Aston Martin AMR25 von Alonso und Stroll

Foto zur News: Formel 1 2025: Der Racing Bulls VCARB 02 von Hadjar und Tsunoda
Formel 1 2025: Der Racing Bulls VCARB 02 von Hadjar und Tsunoda
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Das war der F1-Launch in London 2025!
Das war der F1-Launch in London 2025!
Foto zur News: Die neuen Autos 2025: McLaren & Williams
Die neuen Autos 2025: McLaren & Williams

Foto zur News: Warum Mick 2025 auf dem Podium stehen könnte
Warum Mick 2025 auf dem Podium stehen könnte

Foto zur News: Verstappen Rekord und Karrieren wackeln! | Thesen zur F1 2025
Verstappen Rekord und Karrieren wackeln! | Thesen zur F1 2025
Top-Motorsport-News
Foto zur News: Probleme mit Hochvoltsystem: Wurde mittlerweile eine Lösung gefunden?
WEC - Probleme mit Hochvoltsystem: Wurde mittlerweile eine Lösung gefunden?

Foto zur News: WRC Rallye Schweden 2025: Mehrere Führungswechsel! Evans an der Spitze
WRC - WRC Rallye Schweden 2025: Mehrere Führungswechsel! Evans an der Spitze

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2

Foto zur News: Be part of it: Green Hell Driving Days 2024
Sonst - Be part of it: Green Hell Driving Days 2024
 
Formel-1-Datenbank
Formel-1-Datenbank: Ergebnisse und Statistiken seit 1950
Formel-1-Datenbank:
Ergebnisse und Statistiken seit 1950

Jetzt unzählige Statistiken entdecken & eigene Abfragen erstellen!

Formel 1 App