Newey lobt Motoren: "Der Elektroteil ist enorm kompliziert"
Red-Bull-Chefdesigner Adrian Newey lobt die Raketenwissenschaft der Motorenhersteller - Selbst Sebastian Vettel versteht nicht alle Zusammenhänge
(Motorsport-Total.com) - Adrian Newey ist ein Genie, wenn es um die Konstruktion eines Formel-1-Autos geht - daran dürfte wohl niemand zweifeln. Doch selbst der Chefdesigner des Weltmeisterteams Red Bull zollt den drei Motorenherstellern - Renault, Mercedes und Ferrari - Respekt für deren Entwicklung der neuen V6-Turbo-Motoren. Für besonders kompliziert hält der Brite die elektronische Seite des Hybridaggregats: "Turbomotoren sind für die Formel 1 nichts Neues, von der Seite her ist es nicht so schlimm, aber der Elektroteil ist enorm kompliziert."
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Hat Adrian Newey seinen Red-Bull-Piloten wohl auch 2014 das beste Auto gebaut? Zoom Download
"Das erstreckt sich über mehrere Bereiche", führt Newey fort. "Elektroautos oder Hybridautos hatten normalerweise viel Forschungszeit, bevor sie auf die Straße kommen. In der Formel 1 ist das anders." Zudem habe sich die Rolle des Zusatzboosts verändert: "Wenn man früher ein KERS-Problem hatte, konnte man trotzdem weiterfahren. Das KERS ist aber nun so im Antrieb integriert, dass man das Auto bei einem Problem daran an der Seite abstellen muss."
Dass am Anfang noch nicht alles rund läuft, ist für Newey völlig normal: "Wenn man komplizierte Straßenautos, Hybridautos oder Flugzeuge in der Öffentlichkeit sieht, dann haben sie bereits viele Kilometer bei Privattests auf dem Buckel - und es sind sehr komplizierte Autos. In der Formel 1 haben wir diesen Luxus nicht. Wir müssen sofort bereit sein und versuchen, diese komplizierten Systeme öffentlich zum Laufen zu bringen. Das war schon immer so."
Lob an Renault, Mercedes und Ferrari
"Inwieweit das jeder verstehen kann oder will? Ich glaube, dass ich einigermaßen den Durchblick habe, was wie funktioniert. Wenn es aber ins Detail geht, dann ist es für einen Menschen sehr schwer, das alles zu verstehen", gesteht Vettel. "Ich habe mein ganz normales Abitur und ein bisschen Rennsport gemacht in den vergangenen Jahren, aber wenn sich schon die Ingenieure schwer tun, dann die Fahrer erst recht."