Boullier stolz: Grosjean wie ausgewechselt
Eric Boullier lobt Romain Grosjean in den höchsten Tönen, glaubt die Gründe für den Formanstieg zu kennen und sieht nicht mehr viele Fahrer im Feld, die besser sind
(Motorsport-Total.com) - Es ist ziemlich genau ein Jahr her, dass Mark Webber in Bezug auf Romain Grosjean von einem "Verrückten" sprach. Die zahlreichen Startrunden-Unfälle hätten den in Genf geborenen Franzosen damals beinahe das Lotus-Cockpit für 2013 gekostet. Doch Teamchef Eric Boullier hielt an Grosjean fest und wird in der laufenden Saison für das Vertrauen belohnt.
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Romain Grosjean wiederholte mit Platz zwei in Austin sein bestes Karriereergebnis Zoom Download
Grosjean, der sich in diesem Jahr wie ausgewechselt präsentiert, fuhr beim Grand Prix der USA auf Platz zwei und wiederholte damit seine persönliche Formel-1-Bestmarke aus Montreal 2012. Gleichzeitig markierte der zweite Platz in Austin die fünfte Top-5-Platzierung für Grosjean in Serie. Viermal davon stand er auf dem Podium. Einzig Seriensieger Sebastian Vettel (Red Bull) fuhr bei den fünf zurückliegenden Rennen mehr WM-Punkte ein als Grosjean, der in Austin aufgrund der Abwesenheit von Kimi Räikkönen erstmals als Lotus' Nummer eins auftrat.
Angesichts des Reifeprozesses einhergehend mit der Serie von starken Ergebnissen sieht Lotus-Teamchef Boullier in Grosjean inzwischen "einen der drei oder vier besten Fahrer im Feld". Als einen der Hauptgründe für den Formanstieg seines Fahrers betrachtet der Teamchef den Ende Juli auf die Welt gekommenen Grosjean-Nachwuchs.
"Wir haben immer gewusst, dass Romain ein sehr schneller Fahrer ist. Manchmal war er ein bisschen zu schnell für sein Auto. Doch seit er die Vollständigkeit einer Familie um sich weiß, tritt er mit ganz anderem Selbstvertrauen auf. Die Ergebnisse sieht man auf der Strecke", freut sich Boullier.
Auch das vorzeitige Saisonende von Räikkönen spiele nach Ansicht des Lotus-Teamchefs eine Rolle: "Es ist eine Kombination aus dem Abschied von Kimi und seinem eigenen, nun geordneten Privatleben. Zusammen verlieh hat ihm dies das nötige Selbstvertrauen verliehen. Wahrscheinlich war es der Kick, den er brauchte."
So besteht inzwischen kein Zweifel mehr, dass Grosjean auch 2014 für Lotus ins Lenkrad greifen wird. Mehr noch: "Er wird das kommende Jahr mit einer ganz anderen Einstellung beginnen und wir werden ihn in einem anderen Licht betrachten", unterstreicht Boullier, dass er sich seinen ehemaligen Crash-Piloten über das Saisonfinale 2013 hinaus als Nummer eins im Team vorstellen kann.