Ecclestone beteuert erneut seine Unschuld
Bernie Ecclestone begegnet der Anklage der Staatsanwaltschaft München mit einer weiteren Unschuldsbeteuerung: "Wenn ich muss, komme ich"
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat nach Berichten über eine Anklage gegen ihn durch die Münchner Staatsanwaltschaft erneut seine Unschuld beteuert. "Alles, was ich weiß, ist: Ich bin unschuldig! Am Ende wird die Wahrheit herauskommen", sagte der 82-Jährige der 'Bild'. Auf die Frage, ob er als Formel-1-Chef zurücktreten werde, antwortete Ecclestone: "Nein. Ich denke nicht. Die Anteilseigner werden darüber zu entscheiden haben. Vergessen Sie diese Geschichte! Wenn mein Vertrag mit der Firma ausläuft, können sie mich ersetzen, wenn sie es wollen."
Einem Bericht der 'Süddeutschen Zeitung' zufolge soll die Münchner Staatsanwaltschaft gegen den Briten Anklage erhoben haben. Anstiftung zur Untreue und Bestechung jeweils in besonders schwerem Fall lauten demnach die Vorwürfe. Geht beim Amstgericht München tatsächlich eine Anklage ein, drohen Ecclestone nach etwa vier Jahrzehnten Amtszeit mehr denn je das Aus und eine Gefängnisstrafe.
Ecclestone soll dem früheren BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld im Zuge des Verkaufs einer Formel-1-Beteiligung der BayernLB an den britischen Investor CVC gezahlt haben. Der mittlerweile zu achteinhalb Jahren Haft verurteilte Gribkowsky hat Ecclestone bei der Münchner Staatsanwaltschaft schwer belastet. Ecclestone erklärte erneut, er sei von Gribkowsky erpresst worden.
"Er wollte sich Geld von mir leihen. Aber ich wollte ihm kein Geld leihen. Dann sollte ich sein Partner werden bei irgendeinem Geschäft, das er in Österreich vorhatte. Aber ich war zu beschäftigt. Am Ende drohte er, Geschichten über mich zu erzählen, die zwar nicht stimmen, aber womöglich eine Menge unnötigen Ärger verursacht hätten. Deshalb dachte ich, es sei besser, ihm das Geld zu leihen, um ihn los zu werden", sagte Ecclestone, der zu einem möglichen Gerichtsprozess in München erscheinen würde. "Wenn ich muss, komme ich natürlich."