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Surer: "Red Bull hat Nachholbedarf"
TV-Experte Marc Surer glaubt, dass Red Bull noch nicht alle Hausaufgaben gemacht hat und sieht durch die Newcomer potenzielle Gefahr im Starterfeld
(Motorsport-Total.com) - "When the flag drops, the bullshit stops." Diesen Satz hat wohl jeder Motorsportinteressierte schon einmal gehört. Auch alles Gerede in der Formel 1 findet an diesem Wochenende in Australien ein Ende. Allerdings braucht es in der Königsklasse keinen Flaggenwedler, denn spätestens, wenn am Samstagnachmittag die Ampel für das Qualifying auf grün springt, wird Tacheles geredet. Im Fahrerlager sehnen viele diesen Moment herbei, und auch Fans auf der ganzen Welt wollen endlich wissen, wer über den Winter die beste Arbeit abgeliefert hat.
'Sky'-Experte Marc Surer glaubt nicht, dass das Attribut in diesem Jahr auf Red Bull zutrifft: "Ich glaube nicht, dass die Hausaufgaben von Red Bull schon abgeschlossen sind", analysiert der Schweizer. "Ich hatte das Gefühl, sie wurden davon überrascht, wie schnell Mercedes und Ferrari bei den Testfahrten unterwegs gewesen sind. Sie haben offensichtlich noch etwas Nachholbedarf." Trotzdem dürfe man das Team um Christian Horner und Adrian Newey nie abschreiben.
"Es ist natürlich das Einfachste, wenn man Vettel wieder zum Favoriten erklärt", schiebt Surer hinterher. "Aber mit der Vorbereitung, die Red Bull hatte, sind sie vielleicht noch nicht so weit, dass sie den anderen davon fahren. Das ist die große Chance für Fernando Alonso, der diesmal ein besseres Auto zum Saisonbeginn hat. Und wir müssen mal schauen, was Mercedes aus den guten Testresultaten macht. Man hört dort sehr viel Zuversicht."
Als TV-Experte kann sich Surer aber nicht nur mit dem Vorderfeld beschäftigen. Der ehemalige Formel-1-Pilot hat auch die hinteren Ränge besonders im Blick. Gleich fünf Neulinge werden am Samstag in ihr erstes Qualifying gehen. Überzeugt ist er jedoch nur von einem: "Ich halte Valtteri Bottas für einen guten Fahrer. Ansonsten erwarte ich nicht, dass einer von den Neulingen irgendwann mit um die Weltmeisterschaft fahren wird."
Vielmehr würden die neuen Piloten für mehr Gefahr im Starterfeld sorgen, doch das will der Schweizer ihnen nicht als Fehler ankreiden: "In der Formel 1 wird viel überrundet. Das kennen Fahrer, die aus der GP2 kommen, nicht, weil es dort so gut wie keine Überrundungen gibt", nimmt Surer Chilton, van der Garde & Co. schon vorher in Schutz. "Das richtige Verhalten auf der Strecke, gerade wenn man unterlegene Autos wie einen Marussia oder einen Caterham fährt, kann man im Prinzip nicht üben. Da sehe ich schon Probleme."