Kimi in Spa: Folgt am Sonntag der fünfte Streich?
Lotus-Pilot Kimi Räikkönen wird für den Grand Prix von Belgien als heißer Siegkandidat gehandelt - Der Finne selbst will von einer Favoritenrolle nichts wissen
(Motorsport-Total.com) - Nach der fünfwöchigen Sommerpause gastiert die Formel 1 an diesem Wochenende zum Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps. Neben Rekordsieger Michael Schumacher, der auf der "Ardennen-Achterbahn" nicht weniger als sechs Siege zu Buche stehen hat, freut sich Kimi Räikkönen am meisten auf das bevorstehende Rennwochenende.
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"Iceman" Kimi Räikkönen fühlt sich in Spa-Francorchamps seit jeher pudelwohl Zoom Download
Der Formel-1-Rückkehrer in Diensten des Lotus-Teams konnte in Spa bereits viermal triumphieren (2004, 2005, 2007 und 2009). Im Jahr 2006 wurde in Belgien nicht gefahren und ohne den Crash im Duell mit Lewis Hamilton in der letzten Runde des Grand Prix im Jahr 2008 wären es für Räikkönen wohl fünf Siege in Folge geworden (Formel-1-Datenbank: Räikkönens Spa-Bilanz).
In Reihen der Beobachter gehört Räikkönen auch in diesem Jahr zum engsten Favoritenkreis. "Ich kann nicht genau sagen, warum Kimi hier so stark ist, aber vier Siege kommen auf dieser Strecke ganz sicher nicht durch Zufall zustande", schreibt der langjährige Formel-1-Pilot und heutige BBC-Experte David Coulthard in seiner Kolumne für 'Autosport'.
Trumpfkarte Doppel-DRS?
Coulthard glaubt, im Fahrstil Räikkönens einen entscheidenden Vorteil zu erkennen, der ihm speziell auf der Berg- und Talbahn in den Ardennen in die Karten spielt. "Kimi lenkt sehr weich ein und geht selten bis zum maximalen Lenkeinschlag. Dadurch kann er die Vorderreifen optimal nutzen. Speziell hier in Spa, wo es keine wirklich technisch anspruchsvolle Kurve gibt, kommt ihm das zu Gute", so der Schotte.
Zudem sei auf dem sieben Kilometer langen Kurs in Belgien ein stabiles Heck unerlässlich. "Darüber hinaus kommt es auf den Topspeed an", stellt Coulthard heraus und merkt an: "Die Teams, die auf diesem Gebiet gut aufgestellt sind, können es sich erlauben, im zweiten Sektor der Strecke etwas Topspeed zu opfern, um zusätzlichen Abtrieb zu generieren."
In diesem Zusammenhang kommt dem Doppel-DRS von Lotus eine große Bedeutung zu. Nachdem man das System in Hockenheim und Budapest nur im Training einsetzte, ist für das Spa-Wochenende die Rennpremiere vorgesehen. Coulthard jedenfalls rechnet fest damit, Räikkönen am Sonntag auf dem Podium zu sehen, "vielleicht sogar ganz oben - die Frage wird sein, ob dem Team ein gutes Qualifying gelingt".
Räikkönen sieht sich nicht als Favorit
Der "Iceman" selbst sieht sich übrigens alles andere als in der Favoritenrolle. "Die Leute reden immer davon, dass ich eine spezielle Verbindung zu Spa hätte. Ich weiß nur, dass ich den Kurs sehr mag. Ich würde aber niemals mein Geld auf mich setzen - weder in diesem noch in einem anderen Jahr - nur weil ich hier schon gewonnen habe."
Die Tatsache, dass der Lotus-Renault E20 auf schnellen Strecken gut funktioniert stimmt dann aber auch den Finnen optimistisch: "Ich glaube, wir haben an diesem Wochenende ein gute Chance, so wie an jedem anderen Wochenende auch. Natürlich wäre es toll, ein fünftes Mal in Spa zu gewinnen, aber es ist nicht so, dass ich hier deutlich besser wäre als die anderen. Um zu siegen, müssen auch wir unser Bestes geben."
Die Konkurrenz ist jedenfalls gewarnt. McLaren-Pilot Jenson Button rechnet fest mit Lotus. "Sie machen einen starken Eindruck und ich glaube nicht, dass sie schon alles gezeigt haben", so der Brite gegenüber 'Sky Sports'. "Meiner Ansicht nach haben sie eine richtig gute Chance, ein paar der anstehenden Rennen zu gewinnen."