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Toro Rosso: Key als Schlüssel zum Erfolg?
Bei Toro Rosso steht die Entwicklung am aktuellen Boliden still - Im Team regiert die Hoffnung, dass die Saison 2013 unter Technikchef James Key Besserung bringt
(Motorsport-Total.com) - Für Toro Rosso ist die Saison 2012 bisher eine einzige Enttäuschung. Lediglich bei den beiden ersten Rennen des Jahres in Melbourne und Sepang reichte es für das B-Team von Red Bull zum Sprung in die Punkteränge. Mit sechs mickrigen Zählern liegt das Team von Franz Tost in der Sommerpause abgeschlagen auf Rang neun der Konstrukteurswertung. Auf Platz acht (Force India) fehlen bereits 40 Zähler.
Zum Vergleich: Vor einem Jahr um diese Zeit hatten die damaligen Toro-Rosso-Piloten Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi bereits 22 WM-Punkte gesammelt und waren zusammengerechnet neun Mal in die Top 10 gefahren. Dem aktuellen Fahrerduo Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne gelang dies in der laufenden Saison nur zweimal.
An den Fahrern liegt die aktuelle Misere aber nicht. Vielmehr gilt der Toro Rosso STR7 als Auto ohne großes Entwicklungspotenzial. Technikchef Giorgio Ascanelli wurde vor dem Großen Preis von Deutschland in den "Urlaub" verabschiedet. Es wird erwartet, dass der ehemalige Sauber-Technikchef James Key nach der Sommerpause die Nachfolge des Italieners antritt. Die Weiterentwicklung des aktuellen Chassis wurde dem Vernehmen nach in Faenza schon jetzt eingestellt.
Speziell in der Aerodynamikabteilung gibt es offenbar Nachholbedarf. "Wir hoffen, dass wir etwas finden, was ein bisschen Potenzial freisetzt, aber im Moment machen die Änderungen nur einen kleinen Unterschied", hielt Toro-Rosso-Pilot Ricciardo anlässlich des Grand Prix von Ungarn im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' fest.
"Die Balance ist gar nicht so schlecht, aber die Rundenzeiten kommen einfach nicht. Hoffentlich passiert bald etwas, damit das Auto wieder schneller wird", so der Australier. Der designierte Ascanelli-Nachfolger Key hatte während der zurückliegenden drei Jahre großen Anteil am Aufschwung des Sauber-Teams. Doch auch der Brite ist als gelernter Ingenieur kein klassischer Aerodynamiker.
Vielmehr erhofft sich Teamchef Tost durch die Verpflichtung Keys einen ähnlichen Effekt wie bei Sauber: Als Technikchef soll er das Bestmögliche aus der Aerodynamikabteilung herausholen. Nicolo Petrucci soll jedenfalls bis auf Weiteres als Chefaerodynamiker im Amt bleiben.
Für die Saison 2012 ist die Messe bei Toro Rosso ohnehin gelesen, zumal Key erst im September zum Team stoßen wird. So bleibt den beiden Piloten Vergne und Ricciardo wohl nichts anderes übrig, als die Saison in der zweiten Hälfte des Mittelfelds irgendwie zum Abschluss zu bringen.
Vergne zumindest glaubt nicht, dass die vergleichsweise geringe Erfahrung des Fahrerduos ein Hindernis darstellt. "Uns fehlt es nicht an Sachkenntnis und das Team hat in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass man den Umgang mit jungen Fahrern versteht", so der Franzose gegenüber 'Autosport'. "Das einzige Problem, das wir als Team in diesem Jahr hatten, war in China, als die Updates nicht funktionierten."
Teamkollege Ricciardo merkt an: "Einige Dinge würden vielleicht schneller erkannt werden, wenn wir mehr Erfahrung hätten, aber dieser Herausforderung sieht sich jeder aufstrebende Fahrer gegenübergestellt."