Stella vergleicht seine drei Ex-Champions
Renningenieur Andrea Stella stand in Valencia mit Schützling Fernando Alonso und dessen Vorgängern Kimi Räikkönen und Michael Schumacher auf dem Podium
(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Europa in Valencia war nicht nur für Sieger Fernando Alonso eines der Highlights seiner Formel-1-Karriere. Nachdem der Spanier in seinem krisengeplagten Heimatland vom elften Startplatz aus gewonnen hatte, sprach er von einem der emotionalsten Triumphe seiner Laufbahn.
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In Valencia jubelte Stella zusammen mit Alonso, Räikkönen und Schumacher Zoom Download
Hinter Ferrari-Pilot Alonso liefen Kimi Räikkönen (Lotus) und Michael Schumacher (Mercedes) vor knapp vier Wochen in Valencia auf den Plätzen zwei und drei ein. Das Besondere dabei: In ihrer Ferrari-Zeit arbeiten sowohl der Finne als auch der Deutsche mit Renningenieur Andrea Stella zusammen. Der Italiener stand somit gleich mit drei seiner Schützlinge auf dem Podest und kennt deren individuelle Stärken und Schwächen genau.
"Fernandos Stärke ist im Grunde, dass er keine Schwächen hat", stellt Stella der aktuellen Ferrari-Nummer-eins ein bemerkenswertes Zeugnis aus. "Im Auto ist er bei allen Bedingungen schnell, egal ob die Strecke trocken oder komplett nass ist. Auch außerhalb des Cockpits ist er sehr stark, vor allem mental, was in der heutigen Formel 1 sehr wichtig ist", lobt der Renningenieur den Spanier.
Nach mittlerweile zweieinhalb Arbeitsjahren, die er in engem Kontakt mit dem zweifachen Ex-Weltmeister verbracht hat, kennt Stella die Vorlieben Alonsos in Bezug auf das Auto genau. "Es ist sehr wichtig, genau zu wissen, was ein Fahrer benötigt, um schnell zu sein", sagt der Italiener und fügt mit Blick auf den aktuellen WM-Stand hinzu: "Derzeit läuft es gut. Hoffen wir mal, dass es auch so bleibt." Zum zehnten WM-Lauf des Jahres nach Hockenheim kommt Tabellenführer Alonso mit einem Vorsprung von 13 Zählern auf Red-Bull-Pilot Mark Webber.
Neben den Stärken und Schwächen Alonsos sind Stella auch jene seiner ehemaligen Schützlinge Räikkönen und Schumacher vertraut. "Kimi war sehr, sehr schnell, wenn das Auto innerhalb eines bestimmten Fensters arbeitete", urteilt er über den "Iceman", der in seiner ersten Saison für Ferrari (2007) auf Anhieb zum WM-Titel fuhr. "Findet er diese Situation vor, kann er der Schnellste von allen sein. Verhält sich das Auto aber nicht nach seinen Vorstellungen, dann tut er sich schwerer als anderes, das Optimale herauszuholen", so Stellas Analyse von Räikkönens Schwachpunkt.
Die Fähigkeiten des siebenmaligen Weltmeisters Schumacher beurteilt Stella wie folgt: "Michael ist ein großartiger Rennfahrer, der vor allem in den Rennen selbst sehr stark ist und das Heck des Autos kontrollieren kann wie kaum ein anderer. Zuweilen neigt er jedoch dazu, etwas zu aggressiv zu Werke zu gehen."