Fry: Stallregie ist schlecht für die Show
Team-Geschäftsführer Nick Fry hält Teamordern in der Formel 1 für nicht zeitgemäß und spricht sich für eine rigorose Gleichbehandlung der Fahrer aus
(Motorsport-Total.com) - Ferrari bringt die Formel 1 in Aufruhr, denn der Platztausch von Hockenheim ist noch immer Gegenstand vieler Diskussionen. Team-Geschäftsführer Nick Fry von Mercedes stört sich massiv an dem Konzept, wonach ein Team einen Fahrer bevorzugen könnte, und plädiert stattdessen für eine Rückbesinnung auf die Grundwerte der Formel 1. Man sei in erster Linie eine Show für die Fans.
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Nick Fry ist kein Fan von Teamordern und will lieber waschechte Zweikämpfe sehen Zoom Download
Dies erläutert der britische Teamfunktionär nach dem Deutschland-Rennen gegenüber 'Autosport': "Im Vordergrund sollte stehen, dass wir uns alle an die Regeln halten. Ob es dir gefällt oder nicht: Die Stewards und die FIA haben das letzte Wort. Abgesehen davon sind die Teams unmittelbar für die Show verantwortlich", meint Fry und betont: "Die Fans werden durch die Show angezogen."
Fry: Lasst es die Fahrer ausfechten
"Wegen der Fans kommen die Sponsoren und die Sponsoren stellen wiederum ein gewisses Budget, wodurch wir die Teams an den Start bringen können. Das sind die Kunden, für die wir eine gute Show auf die Beine stellen müssen", erklärt der Formel-1-Routinier, für den die Darbietung auf der Strecke "das Wichtigste" überhaupt ist. Entsprechend solle man den Fahrern die nötigen Freiräume lassen.
Mercedes: Gleiches Material für beide Fahrer
"Seit ich bei diesem Team bin, sah die grundlegende Philosophie vor, dass wir beide Fahrer gleich behandeln. Als ich mit Jacques (Villeneuve) und Olivier (Panis; Anm. d. Red.) zum Team stieß, war das noch schwierig handzuhaben, weil wir einfach noch nicht gut genug organisiert waren. Manchmal mussten wir einem Piloten etwas geben, was wir dem anderen vorenthalten mussten."
"Wir würden keinen Vertrag billigen, der diesem Grundsatz widerspricht", sagt Fry - nicht zuletzt im Hinblick auf die jüngsten Querelen bei Red Bull, wo es in Silverstone zum "Flügelstreit" gekommen war. Ganz abgesehen von diesen Nebenschauplätzen spricht Fry dem Zweiten von Hockenheim sein Mitgefühl aus: "Es tut mir leid für Felipe. Er hat eine tolle Leistung gezeigt und es erscheint nicht fair."