• 28. Juli 2013 · 20:54 Uhr

Räikkönen hadert: Immer wieder samstags...

Der Lotus-Pilot nennt die reifenschonende Charakteristik des E21 erfreulich, fordert im Kampf um den Titel aber endlich wieder Siege - wäre da nicht das Qualifying

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen ist längst Dauergast auf dem Formel-1-Podium. Allerdings will der Finne nicht nur Pokale abstauben, sondern Grand-Prix-Siege feiern. Seit seinem Auftakterfolg in Melbourne ist ihm das nicht mehr gelungen. Und obwohl der Lotus aktuell - selbst mit den neuen Pirelli-Reifen - gut zu funktionieren scheint, fehlte Räikkönen ein ordentliches Stück, um Lewis Hamilton beim Ungarn-Grand-Prix am Sonntag ernsthaft zu gefährden. In der FIA-PK erklärt er, wieso es samstags hapert.

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Zum Heulen: Räikkönen schafft es im Qualifying nicht, nach vorne zu kommen Zoom Download

Frage: "Kimi, musstest du für deinen zweiten Platz heute schwer schuften?"

Kimi Räikkönen: "Ich mache mir das Leben am Samstag schwer. Das ist ein Preis, den ich da zahle. Aber ich hatte ein gutes Auto und wir haben es hinbekommen, nur zwei Stopps zu machen. Das war die einzige Möglichkeit, an den Leuten vorbeizukommen und unser gesetztes Ziel zu erreichen. Am Ende war es etwas knapp mit Seb (Sebastian Vettel, Anm. d. Red.), aber es hat sich ausgezahlt und wir haben Punkte für die Meisterschaft gesammelt. Das ist gut."

Frage: "Du bist unter diesen Bedingungen 33 Runden mit deinem letzten Satz Reifen gefahren. Du dachtest sicher, Sebastian Vettel hätte eine große Chance, dich zu überholen und hast die Tür zugemacht."

Räikkönen: "Es wurde eng, aber ich hatte auch in den letzten zehn Runden noch das Gefühl, dass die Reifen gut waren. Vielleicht in den letzten zwei Umläufen, da brachen sie ziemlich heftig ein. Aber ich hatte nie einen Zweifel daran, ihn hinter mir halten zu können. Ich war im letzten Sektor schnell, also gab es in der ersten Kurve keine Chance. Aber wenn die Reifen so viele Runden auf dem Buckel haben, gibt es da immer eine Möglichkeit. Das Team hat gut gearbeitet. Leider war der Samstag kein guter Tag für uns, sonst hätte ich um den Sieg fahren können. Aber wie auch immer."

Hitze kein Problem für Reifen

Frage: "Du hast dich mit Haken und Ösen gewehrt. Das war keine gute Bewerbung, wenn du nächstes Jahr zu Red Bull willst."

Räikkönen: "Ich habe für das kommende Jahr noch überhaupt nichts. Für mich zählt das, was im Rennen und auf der Strecke passiert. Ich wusste, dass meine Reifen ziemlich in Ordnung waren und ich gut im letzten Sektor unterwegs war. Also war ich zuversichtlich, dass er keine Chance haben würde, mich in der ersten Kurve zu überholen. Aber in Kurve zwei war alles ein bisschen kniffliger für mich, schon das ganze Rennen über."


Fotos: Kimi Räikkönen, Großer Preis von Ungarn


"Sebastian war auf einem guten Weg, als ich mich verteidigte. Vielleicht bin ich etwas nach rechts gezogen und es wurde ein bisschen eng, aber dann hielt ich ihn hinter mir. Es blieb das einzige Mal, dass er mir wirklich gefährlich wurde. Auf der Innenseite ist es sehr schwierig, zu überholen, weil es so eng ist am höchsten Punkt des Hügels. Danach gab es für mich überhaupt keine Probleme mehr. Nur an dieser Stelle der Strecke hatte ich Probleme mit den Reifen. Es war jedenfalls gute Arbeit des Teams, das Auto funktionierte, aber leider gibt es Samstage, die mir die Rennen schwierig machen. Hoffentlich bekommen wir das etwas in den Griff und sind am Anfang weiter vorne."

Frage: "Wie haben sich die Temperaturen auf deine Reifen ausgewirkt?"

Räikkönen: "Natürlich haben bei mir am Ende die Reifen schlappgemacht, weil wir einen so langen Stint gefahren sind. Abgesehen davon war alles in Ordnung. Es war ein bisschen heiß, aber nicht weniger normal als bei jedem anderen heißen Rennen. Kein Problem."

Frage: "Du bist wie schon im vergangenen Jahr Zweiter geworden. Bist du zufrieden mit den Lotus-Fortschritten?"

Räikkönen: "Wir hoffentlich natürlich immer auf mehr als das. Ich und das Team wollen mehr. Wir haben sicher Fortschritte gemacht. Jetzt haben wir Reifen, die leicht verändert sind und ich war nicht glücklich damit, wie die Dinge am Freitag und Samstag gelaufen sind. Ich war zwar glücklicher mit dem Qualifying als ich es am ganzen Wochenende zuvor gewesen bin, aber ideal war es nicht. Im Rennen läuft es ja sowieso immer besser. Ich war im Rennen zufrieden mit dem Auto."

Lotus will wieder Rennen gewinnen

"Wenn man aber von so einem schlechten Startplatz kommt, ist es schwierig, große Sprünge zu machen auf einem Kurs wie diesem. Aber ich habe es hinbekommen, nur zwei Stopps zu machen und wir waren noch immer sehr konkurrenzfähig. Wir sind also glücklich damit, wie wir abgeschnitten haben. Aber wir sind hier, weil wir Rennen gewinnen wollen und wenn wir Zweiter oder Dritter werden - wie so oft in dieser Saison - ist es wohl nicht genug, um den Titel zu holen. Das Beste heute ist, dass wir Zweiter geworden sind und ein paar Punkte auf Sebastian aufgeholt haben. Besser als Nichts. Aber mit einem Sieg wäre die Differenz größer."

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Kimi Räikkönen hielt trotz einbrechender Reifen Sebastian Vettel in Schach Zoom Download

Frage: "Du bist jetzt WM-Zweiter. Was bedeutet das für die kommenden vier Wochen? Geht es nach Enstone, um das Auto zu entwickeln, oder hast du Spaß und genießt Urlaub?"

Räikkönen: "Ich entwerfe das Auto nicht, also bin ich dort nicht zu gebrauchen. Jeder muss sich in einer Woche eine Auszeit nehmen, in den Fabriken passiert also nichts. Und so soll es ja auch sein. Ich werde etwas unternehmen und schauen, was beim nächsten Rennen in vier Wochen passiert."

Frage: "Du kennst jetzt die neuen Reifen. Denkst du, dass du das richtige Paket hast, um in Spa-Francorchamps zu gewinnen?"

Räikkönen: "Keine Ahnung. Es ist eine andere Strecke. Ich habe wirklich keinen Plan. Im vergangenen Jahr waren wir dort nicht besonders stark. Wir kennen die Gründe und sicher ist unser Auto besser in dieser Saison. Aber auch gut genug für einen Sieg? Wir werden es in einem Monat in Spa erleben."

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