Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Vettel: "Werden heute Abend ein paar Drinks nehmen"
Sebastian Vettel feiert seinen dritten Platz sowie das tolle Ergebnis von Red Bull und will auch in den nächsten Rennen wieder um den Sieg kämpfen
(Motorsport-Total.com) - Selten wirkte Sebastian Vettel nach einem dritten Platz so gelöst wie heute. Doch nachdem er zuletzt bei seinem Sieg in Bahrain vor zweienhalb Monaten auf dem Siegerpodium stand, feierte er heute sein Spitzenresultat und den Sieg seines Teamkollegen Mark Webber. In der Pressekonferenz lässt Vettel sein unterhaltsames Rennen Revue passieren und blickt auf den Heim-Grand-Prix in Hockenheim und die weitere Saison voraus. Außerdem zeigt Vettel, dass die Formel 1 nicht der einzige Sport ist, dem sein Interesse gilt.
© xpbimages.com
Sebastian Vettel stand zum ersten Mal seit Bahrain wieder auf dem Podium Zoom Download
Frage: "Sebastian, gut gemacht. Das war ein tolles Rennen."
Vettel: "Das war ein interessantes Rennen. Der Start war nicht so gut, da habe ich den Platz an Felipe verloren. Ich hatte dann einen guten Kampf mit ihm und wäre beinahe vorbeigekommen, das war wirklich eng. Das hat Spaß gemacht, aber ich bin nicht an ihm vorbeigekommen. Wir haben dann auf die richtige Strategie gesetzt und uns zurückgekämpft. Das war die richtige Entscheidung, und später konnte ich dann noch etwas mehr aus den Reifen herausholen."
Frage: "Es war ein großartiger Tag für Red Bull. Ihr seid Erster und Dritter und habt eure Pace aus Valencia bestätigt."
Vettel: "Ja, es war wirklich gut. Ich freue mich für das Team, die Fabrik ist ja gleich um die Ecke. Es ist mehr oder weniger unser Heim-Grand-Prix, daher ist es etwas besonders und ich bin sicher, dass wir heute Abend ein paar Drinks nehmen werden."
Enger Kampf in der Startphase
Frage: "Zu Beginn war es für dich ein interessanter Kampf in einer Gruppe von vier Fahrern."
Vettel: "Der Start war ehrlich gesagt nicht so gut. Da habe ich zu viel verloren, die Räder haben zu stark durchgedreht und dann sah ich die erste Reihe verschwinden. Es war ziemlich eng mit Felipe, er hatte einen besseren Start, daher habe ich die Position an ihn verloren. In Kurve vier war es richtig eng. Ich habe versucht meine Position gegen Kimi zu verteidigen, der hinter mir war, und habe mir dabei den Frontflügel leicht beschädigt.
"Ich weiß nicht, wie schlimm es war. Wir sind am gesamten Wochenende kaum im Trockenen gefahren, am Samstagmorgen mit deutlich weniger Benzin als zu Beginn des Rennens. Aber offensichtlich war es kein großer Nachteil. Ich hing dann ein wenig fest. Einmal hätte ich Felipe fast überholt, aber er hat das richtig gut gemacht und sich hart, aber fair, verteidigt. Das hat richtig Spaß gemacht."
Frage: "Mit Blick auf Fernando Alonso. Wie sehr freust du dich, dass dein Teamkollege gewonnen hat?"
Vettel: "Ich glaube, es ist noch ein langes Jahr. Es wartet noch viel auf uns. Wenn die Leute es mir nicht sagen würden, wüsste ich gar nicht, wie viele Punkte ich oder die anderen haben oder wer vorne ist und wer nicht. Im Moment spielt das noch nicht die größte Rolle. Unser Ziel ist, dass wir am Ende oben stehen. Wenn wir das schaffen, ist das sehr gut, wie wir dorthin kommen, ist eigentlich Wurscht."
"Es ist uns schon zwei Mal gelungen, trotzdem wissen wir, wie hart es ist und wie viel es braucht, wie viele kleine Schritte man machen muss, um wirklich dahin zu kommen. Trotzdem muss man auch frisch sein und immer versuchen, das Beste herauszuholen und jedes Rennen zu gewinnen. Heute hat es nicht geklappt. Wir haben am Anfang zu viel verloren, um das am Ende wieder gutzumachen. Wenn man nicht entscheidend schneller ist, sondern vielleicht ein Zehntel hier oder da, ist es schwierig."
Regen? Von wegen!
Vettel: "Das ist alles für den Wind! Ich will nicht sagen, für den Allerwertesten, aber ich glaube hier kann alles passieren. Am Schlausten ist es, wenn man einfach nach oben schaut. Ich habe mich gefreut, dass es nicht geregnet hat. Nicht so sehr wegen des Resultats. Ich habe am Himmel einige Wolken gesehen und habe gehofft, dass es ein wenige regnet. Das hätte mir vielleicht geholfen, aber für die Leute auf den Tribünen hat es mich sehr gefreut. Die hatten das verdient nach all dem Verkehrschaos, dem vielen Regen und dem geringen Fahrbetrieb. Das haben wir heute gut gemacht."
Frage: "Wie gut ist euer Auto im Moment?"
Vettel: "Wir haben kein schlechtes Auto. Seit Anfang der Saison waren wir immer in der Lage, vorne hineinzufahren. Vorne bedeutet die ersten fünf. Man hat gesehen, dass es sehr schnell auf den ersten oder den fünften Platz gehen kann. Daher muss man damit zufrieden sein. Wir hatten eines der konstantesten Autos, hatten bis jetzt nur einen technischen Ausfall. Alles in allem ist das Paket gut und gut genug, um auch in den nächsten Rennen voll anzugreifen."
Frage: "Schielst du ein wenig auf die WM?"
Vettel: "Absolut, aber im Moment ist es noch zu früh, um anzufangen zu zählen. Das machen andere. Jeder hat seine eigene Art, ob das gut oder schlecht ist, kann man so nicht beurteilen. Aus meiner Sicht möchte ich bei jedem Rennen angreifen und versuchen, zu gewinnen. Dafür gibt es die meisten Punkte. Natürlich schaut man aber auch, dass man ins Ziel fährt. Das Jahr ist lang und jeder Punkt kann entscheidend sein."
Frage: "Das ist dein erstes Podium seit dem Bahrain-Grand-Prix."
Vettel: "Kann sein, ich zähle das nicht."
Frage: "Zum ersten Mal in dieser Saison waren zwei Red Bull auf dem Podium. Lewis Hamilton und Jenson Button haben gesagt, dass McLaren ziemlich weit zurückgefallen ist. Wie groß waren eure Fortschritte?"
Vettel: "An ihrer Stelle würde ich mir keine Sorgen machen. Sie haben am Freitag und Samstag bis zum letzten Abschnitt des Qualifyings einen sehr starken Eindruck hinterlassen. Das zeigt, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Die Saison ist noch lang und völlig anders als in den Jahren zuvor. Es kann noch eine Menge passieren. Es wird wichtig sein, nicht auszufallen und immer Punkte zu gewinnen."
Und wie steht's beim Tennis?
Frage: "Beim Blick auf deine Rundenzeiten fällt auf, dass sie im ersten und dritten Sektor okay waren, da warst du einer der schnellsten, aber im zweiten Sektor hast du ständig Zeit verloren. Was war dort das Problem?"
Vettel: "Ich weiß es nicht. Mir wurde gesagt, dass ich im zweiten Sektor etwas zu viel verliere. Wir hatten gegen Rennende in den schnellen Ecken ein paar Probleme, aber alles in allem waren wir sehr konkurrenzfähig. Aber ja, wir haben im zweiten Sektor verloren und müssen nun herausfinden, woran das lag."
"Generell bin ich sehr zufrieden. Im letzten Stint war ich mit dem Auto nicht ganz glücklich, dort habe ich ziemliche Vibrationen bekommen. Ich weiß nicht, woran das lag, vielleicht war es ein Bremsplatten. Das müssen wir uns anschauen. Aber jetzt habe ich mal eine Frage: Hast jemand eine Ahnung, wie es beim Tennis steht? (Beim Finale des Turniers in Wimbledon, Anm. d. Red.) Ah, drei beide im ersten Satz."
Frage: "Drückst du Federer die Daumen?"
Vettel: "Ja."
Frage: "Ist der zweite Sieg von Mark und sein zweiter Platz in der Meisterschaft für dich überraschend?"
Vettel: "Ich habe den Vorteil, dass er im gleichen Team fährt, daher kann ich sehen, was er macht. Ich glaube nicht, dass es eine Überraschung ist."
Vettel: "Nein, wir hatten keine Probleme. Vor dem ersten Stint weißt du in etwa, wie viele Runden du fahren willst. Du versuchst dann, die Reifen in bestmöglichen Zustand zu halten und nutzt dazu alle Hilfsmittel, die dir im Auto zur Verfügung stehen."
"Du kannst beim ersten Boxenstopp den Frontflügel verstellen lassen, aber abgesehen davon kannst du, nachdem du einmal auf der Strecke bist, nicht mehr viel verändern. Du kannst ein wenig mit dem Differential spielen, deinen Fahrstil anpassen oder die Motoreinstellungen verändern. Aber das wirkt sich weniger auf die Rundenzeit aus, sondern mehr auf den Fahrkomfort zu diesem Zeitpunkt."
"Natürlich freue ich mich auf das nächste Rennen, freue mich auf Deutschland. Es sollte gut für uns laufen. Das Auto wird immer schneller, seit dem vergangenen Rennen fühle ich mich definitiv wohler. Bei diesem Rennen hatten wir auch im Vorjahr ein paar Probleme. Ferrari hatte da die Oberhand, in diesem Jahr war unser Auto wesentlich besser ausbalanciert. Wir sind auf dem richtigen Weg, vielleicht kann ich in diesem Jahr gewinnen. Es ist aber ein Rennen wir jedes andere. Natürlich wäre es etwas ganz Besonderes, dort zu gewinnen, aber ich bekomme keine zusätzlichen Punkte, wenn ich bei meinem Heimrennen siege."