• 30. Juni 2010 · 08:00 Uhr

Boullier: "Der beste Job, den man haben kann"

Renault-Teamchef Eric Boullier im Teaminterview über seine vielfältigen Aufgaben, einen typischen Tag an der Strecke und die Frage: Wie wird man Teamchef

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Eric, wie gefällt Ihnen Ihr Job? Macht er Spaß? Und was macht ein Teamchef genau?"

Eric Boullier: "Er macht mir sehr viel Spaß. Es ist einer der besten Jobs, die man haben kann. Der Teamchef ist erst einmal das 'Gesicht des Teams'. Wir sind für das Team verantwortlich, auch aus rechtlicher Sicht. Wir repräsentieren das Team bei allen öffentlichen Terminen. Und im Alltagsgeschäft ist es die Aufgabe des Teamchefs, das Team zu führen, die Leute anzuweisen und zu motivieren."

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Eric Boullier ist seit Saisonbeginn neuer Teamchef von Renault Zoom Download

Frage: "Während eines Rennwochenendes sind Ihre Aufgaben sicher ganz andere als zu Hause in der Fabrik in Enstone oder in Frankreich. Wie sieht ein typischer Tag an einem Rennwochenende aus?"

Boullier: "Der Tag beginnt meistens mit einem Geschäftsfrühstück, wir haben auch mit der FIA Besprechungen über sportliche und technische Dinge, Besprechungen mit Herrn Ecclestone, mit den Sponsoren, neuen Sponsoren. Das erledigen wir meistens am Morgen."

"Denn sobald wir auf der Strecke sind, haben wir PR- und Medienaufgaben zu erfüllen. Dann muss man Zeit mit den Fahrern und dem Team verbringen, man muss wissen, was vor sich geht. Die Hauptaufgabe an so einem Tag ist, die wichtigsten täglichen Dinge im Team zu erledigen."

Frage: "Wie weit voraus schaut man als Teamchef in der Formel 1? Sprechen Sie mit der FIA und der FOM über nächstes Jahr, oder über die nächsten zwei, drei Jahre? Blicken sie weit nach vorn?"

Boullier: "Ja. Es klingt zwar nicht lang, aber in der Formel 1 sind drei Jahre eine sehr lange Zeit. Wir arbeiten an einem neuen Reglement für das nächste Jahr und für die Zeit ab 2013. Das ist eine große Sache für die Formel 1, denn das technische Reglement wird dramatisch verändert."

Frage: "Ihre Aufgaben als Teamchef sind sehr abwechslungsreich. Was ist Ihnen der liebste Teil Ihres Jobs?"

Boullier: "Man hat die Verantwortung, aber man will das Team auch führen. Und das macht den Job so interessant."


Fotos: Renault, Großer Preis von Europa


Frage: "Wie sieht Ihr Hintergrund aus? Wie wird man Teamchef in der Formel 1? Welchen Karriereweg muss man dafür einschlagen?"

Boullier: "Das ist eine sehr schwierige Frage. Denn es gibt auf der ganzen Welt keine Schule, in der Teamchefs ausgebildet werden. Ich selbst hätte mir nie vorstellen können, dass ich irgendwann ein Formel-1-Teamchef bin. Es ist nur eine Frage der richtigen Gelegenheiten. Man kann ganz unterschiedliche Laufbahnen haben. Man kann aus dem Marketing kommen oder wie ich aus dem technischen Bereich. Ich habe Erfahrungen als Teamchef in anderen Serien gesammelt, die mir hier sehr geholfen haben. Das ist der einzige Weg: Erfahrung in der Führung von Rennteams in anderen Serien zu sammeln, bevor man in die Formel 1 kommt."

Frage: "Und man muss die Chancen am Schopf ergreifen, wenn sie sich bieten?"

Boullier: "Ja, man muss auf seine Chancen warten. Man kann nicht selbst entscheiden."

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