• 27. Juni 2010 · 17:33 Uhr

Brawn-Interview: Sauer auf die Rennleitung

Mercedes-Teamchef Ross Brawn erklärt, wie Michael Schumacher in Valencia von der Rennleitung um ein Topergebnis gebracht wurde

(Motorsport-Total.com) - "Ein Wochenende zum Vergessen", erlebte Mercedes laut Sportchef Norbert Haug in Valencia. Nico Rosberg wurde Zwölfter, Michael Schumacher 16. - und das ohne Verwicklung in irgendwelche Zwischenfälle. Doch trotz des fehlenden Speeds wäre heute unter Umständen mehr drin gewesen, wie Teamchef Ross Brawn im Interview nach dem Grand Prix von Europa erklärt.

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Enttäuscht: Ross Brawn erlebt eine schwierige Phase seiner Karriere Zoom Download


Frage: "Ross, ich kenne dich schon lange, aber im Vergleich zu deiner Ferrari-Zeit hast du viel mehr graue Haare. Ist das eine der schwierigsten Phasen deiner Karriere?"
Ross Brawn: "Nein. Ich hatte schon schwierige Zeiten. Die gibt es in der Formel 1 immer, das liegt in der Natur der Formel 1. Das Frustrierende heute ist, dass wir trotz der Schwierigkeiten im Qualifying im Rennen einige gute Gelegenheiten hatten."

Kritik an der Rennleitung

"Michael an die Box zu holen, um Reifen zu wechseln, als wir das taten, war so eine. Hinter dem Safety-Car hatte sich noch keine Schlange gebildet, aber die Boxengasse sollte nicht geschlossen sein, bis sich eine Schlange bildet. Zwischen Hamilton und Kobayashi lagen 19 Sekunden, also gab es keine Schlange. Unserer Meinung nach war es völlig inkorrekt, Michael die rote Ampel zu zeigen."


Frage: "Was könnt ihr jetzt noch machen? Werdet ihr zu den Rennkommissaren gehen?"
Brawn: "Wir haben uns bei Charlie (Whiting, Rennleiter; Anm. d. Red.) beschwert. Er hat gesagt, dass sie das untersuchen werden, aber wir sind sehr unglücklich, denn jetzt hilft es eh nichts mehr, schließlich können wir das Rennen nicht zurückspulen. Schade, denn das war eine wundervolle Gelegenheit an einem sehr schwierigen Wochenende. Das ist extrem ärgerlich."

"Unseren Problemen im Qualifying werden wir auf den Grund gehen, denn im Rennen war das Auto nicht so schlecht - nicht gut genug für die absolute Spitze, aber viel besser als im Qualifying. Wir haben eine Menge Arbeit vor uns, aber das ist so eine Herausforderung, wegen der wir in diesem Business sind."


Frage: "War Michaels Rennen mit dem Boxenstopp unter dem Safety-Car zerstört?"
Brawn: "Ja, denn das war eine großartige Gelegenheit. Kobayashi blieb draußen und wir waren auf den richtigen Reifen. Das war eine großartige Chance, den Boxenstopp in einer entscheidenden Phase aus dem Weg zu schaffen. Wir glauben, dass es falsch war, die rote Ampel zu zeigen."

Im Finish nur noch getestet

Frage: "Ihr habt mit Michael drei Boxenstopps gemacht. War das der Plan oder habt ihr an der Strategie etwas geändert?"
Brawn: "Den letzten Wechsel haben wir nur durchgeführt, um Michael frische Reifen zu geben und ihm freie Fahrt zu verschaffen, ein bisschen Arbeit mit dem Auto zu erledigen und zu sehen, ob wir mit frischen Reifen noch Alguersuari einholen können. Fast hätte er das geschafft, aber nicht ganz."

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Michael Schumacher erlebte heute ein völlig verkorkstes Rennen Zoom Download


Frage: "Kannst du irgendetwas Positives sehen, wenn du dir euer Auto ansiehst?"
Brawn: "Beide Autos sind im Ziel und wir hatten wieder sehr gute Boxenstopps. Die Fahrer sind gut gefahren. Wir müssen das technische Paket verbessern."


Frage: "Das nächste Rennen ist euer Heimspiel in Silverstone. Wie sieht nun der Masterplan aus, wenn ihr am Montag in die Fabrik kommt?"
Brawn: "Wir haben einige Heim-Grands-Prix: Silverstone, Hockenheim, Malaysia und natürlich Abu Dhabi wegen unseres Partners Aabar. Nächste Woche müssen wir intensiv nachdenken und versuchen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um wieder an die Spitze zu kommen."


Frage: "Gibt es einen Spezialplan? Arbeitet ihr nur an einer bestimmten Sache oder am ganzen Auto?"
Brawn: "Es geht um alle Aspekte. Nur selten dreht es sich nur um eine Sache. Wir werden an allen Elementen des Autos arbeiten, aber wir haben einige sehr gute Leute - die gleichen Leute, die im Vorjahr Weltmeister geworden sind. Daran müssen wir uns erinnern, uns hineinknien und die Probleme lösen."

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