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Lando Norris: "Für eine Minute dachte ich, das sieht nicht gut aus ..."
Lando Norris sah die Konstrukteurs-WM für McLaren nach der ersten Runde schon wegschwimmen, doch zumindest sei es für ihn leichter gewesen als für sein Team
(Motorsport-Total.com) - McLaren-Geschäftsführer Zak Brown nannte es "die schlimmsten zwei Stunden meines Lebens", und auch Lando Norris dachte für eine Weile, dass es mit dem Konstrukteurstitel für McLaren nicht sonderlich gut aussieht.
Denn eigentlich war alles für einen lockeren Spaziergang bereitet: McLaren war mit 21 Punkten Vorsprung zum letzten Rennen nach Abu Dhabi gereist und hatte am Samstag eine Doppelpole geholt, während Ferrari mit Charles Leclerc nach einem schlechten Qualifying und einer Strafversetzung aus der letzten Reihe starten musste.
Doch nur wenige Meter nach dem Start war die Situation eine komplett andere: Mit Oscar Piastri hatte McLaren einen Piloten ganz vorne verloren, weil dieser von Max Verstappen in Kurve 1 gedreht worden war. Gleichzeitig hatte sich Leclerc schon in der ersten Runde auf Rang acht verbessert.
Norris bekam den Dreher seines Teamkollegen im Rückspiegel natürlich sofort mit. "Für eine Minute dachte ich, es sieht nicht gut aus", meint der Vizeweltmeister. "Und dann habe ich auf die TV-Monitore geschaut und gesehen, dass Charles nach der ersten Runde Achter war, von daher war ich ein wenig nervös."
Denn plötzlich schien der WM-Titel wieder in Gefahr zu sein. "Ich bin sicher, dass Leute in gewissen Momenten dachten, dass es nicht weit weg davon ist, dass wir verlieren", sagt Norris.
Im Auto leichter als am Kommandostand
Denn ein Ausfall des Briten und Ferrari hätte den WM-Titel gefeiert, und auch wenn Sainz Norris am Schluss noch überholt hätte, wäre der Titel an die Roten gegangen. Denn dann wären beide Rennställe punktgleich gewesen, Ferrari hätte aber einen Sieg mehr auf dem Konto gehabt.
Die Möglichkeit dazu bestand laut Norris auf jeden Fall: "Carlos war nie weit weg. Ich glaube, mein größter Vorsprung im ersten Stint lag bei 4,2 Sekunden, und das ist meiner Meinung nach kein guter Vorsprung - für mich war das etwas zu nah."
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Doch Norris wusste auch: Gewinnt er das Rennen, dann ist McLaren der Titel sicher. "Ich musste mich einfach konzentrieren", sagt er. "Es war ein schwieriges Rennen, und ich bin mir sicher, dass es am Kommandostand und in der Garage noch deutlich nervösere Leute gab, weil sie wussten, was auf dem Spiel steht."
Für ihn selbst sei das nicht so schlimm: "Ich habe im Auto Adrenalin und bin konzentriert, aber sie sitzen einfach nur da und schauen auf die Monitore. Sie haben deutlich mehr Zeit, darüber nachzudenken, was schiefgehen kann."
Norris freut sich vor allem für das Team
Doch am Ende fuhr Norris als Sieger über die Ziellinie und sorgte bei McLaren für ausgelassenen Jubel und den ersten Konstrukteurstitel seit 1998. "Das würde man auch nicht denken, wenn man den Namen McLaren hört", sagt der Brite. "Es fühlt sich falsch an zu sagen, dass sie in 25 Jahren keine Meisterschaft gewonnen haben."
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"Und dass ich und Oscar ein Teil davon sind, ist etwas, worauf wir unheimlich stolz sind", betont er. Dass er allen im Team ein Lächeln auf die Gesichter zeichnen konnte, das sei das größte Geschenk, das er allen machen konnte. "Jeder hat eine große Rolle gespielt, und ich bin wirklich stolz."
"Ich freue mich, dass ich die Saison so beenden konnte, aber ich freue mich noch mehr für das Team als für mich selbst."