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Red Bull weit hinten, aber: "Nicht so schlimm, wie es aussieht"
Bei Red Bull hadert man am Freitag in Abu Dhabi mit einer schlechten Balance und vielen Problemen - Schafft man wie in Katar den Turnaround?
(Motorsport-Total.com) - Gelingt Red Bull auch in Abu Dhabi der Turnaround wie am vergangenen Wochenende in Katar? Auch da hatte man mit den Plätzen elf und 18 im Freitagstraining schlecht begonnen und hatte den Sprint sogar nur auf Position acht beendet, bevor man den regulären Grand-Prix schließlich als Sieger abschließen konnte.
Ähnlich schlecht lief es am heutigen Freitag in Abu Dhabi. Sergio Perez landete mit einer Sekunde Rückstand nur auf dem 14. Platz, war damit aber immer noch drei Positionen besser als Weltmeister Max Verstappen, für den es nur zu Rang 17 (+1,081 Sekunden) reichte.
Der Niederländer klagte im Anschluss vor allem über eine schlechte Balance. "Die Balance war vom Eingang bis Mitte der Kurve nicht verbunden, und das macht es dann schwierig zu pushen. Daran müssen wir über Nacht arbeiten", sagt er.
Laut Teamchef Christian Horner sei vor allem die Vorderachse ein Problem für Verstappen, weil diese für ihn nicht funktionieren würde. "Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht, aber wir müssen noch eine Menge Performance finden, damit die Vorderachse anspricht", sagt der Brite gegenüber Sky Sports F1.
Motorsportkonsulent Helmut Marko sieht jedoch nicht nur eine Baustelle: "Wenn du so weit hinten bist, ist es nicht nur ein Problem", winkt er ab. Red Bull habe auch Schwierigkeiten gehabt, die Reifen an beiden Achsen gleichzeitig auf die richtige Temperatur zu bringen. "Das Fenster, wo die Reifen und das Auto funktionieren, ist ziemlich klein", meint der Österreicher.
Verstappen hatte am Nachmittag zwischenzeitlich einige Zeit in der Garage verbracht, um einige Dinge an seinem Auto zu verändern. "Es hat einen kleinen Unterschied gemacht", sagt Marko, trotzdem waren die Zeiten am Freitag nicht berauschend - und auch die Longruns seien laut ihm "nicht konkurrenzfähig" gewesen, wenn auch besser als die Pace auf eine Runde.
Kann Red Bull erneut zurückschlagen?
Nur: Red Bull hat in Katar gezeigt, dass man das Blatt noch wenden kann. Zwar seien die Probleme in Abu Dhabi nicht die gleichen, "aber wenn wir es wie in Katar umbiegen können, dann passt das für mich", so Marko, der zuversichtlich ist: "In Katar waren die Probleme schwieriger als hier."
Zumindest hat Red Bull am Freitag eine Menge Daten sammeln können, die nun zurück in die Fabrik nach Milton Keynes gehen. Und dort wird jetzt mit ihnen weitergearbeitet, wie Horner erklärt: "Sie werden im Simulator gefahren, der Testfahrer wird im Simulator sitzen und das ganze Wochenende hart arbeiten und verschiedene Set-ups probieren."
"Dann kommen die Berichte zurück und die Renningenieure entscheiden zusammen mit den Fahrern, was sie morgen am Auto haben wollen", so der Brite. "Wir wissen, wo die Probleme liegen und worauf wir uns fokussieren müssen. Der Trick ist, eine Lösung zu finden."
Verstappen hat auf jeden Fall Vertrauen in sein Team: "Ich bin sicher, dass wir es besser können", betont der Niederländer. "Ich sage damit nicht McLaren-Niveau, weil sie an diesem Wochenende bislang sehr schnell zu sein scheinen. Aber wenn wir in den Top 6 kämpfen können, hätten wir gut zurückgeschlagen, weil es bislang schwierig war."
"Positiver" Einsatz von Isack Hadjar
Der Weltmeister hatte am Freitag übrigens nur einen Trainingseinsatz, weil er in der ersten Session noch seine Pflicht erfüllen musste und einen Rookie ans Steuer lassen musste. Das war in Abu Dhabi Isack Hadjar, der mit einem Cockpit bei den Racing Bulls in Verbindung gebracht wird und den RB20 wie schon in Silverstone pilotieren durfte.
Der Franzose wurde am Ende 15. und war dabei vier Zehntelsekunden langsamer als Stammfahrer Sergio Perez. Wichtiger war aber, dass er seine Arbeit ordentlich verrichtet: "Es ist wichtig, keine Kratzer ins Auto zu machen. Er hat einen guten Job gemacht und vernünftiges Feedback gegeben", lobt Horner.
Und auch Marko war mit dem Youngster durchaus zufrieden: "Für das erste Outing war es positiv", sagt er und lobt vor allem die sehr guten Longruns des Formel-2-Piloten, der am Wochenende dort noch um die Meisterschaft kämpft.
Bei den schnellen Runde habe er hingegen noch mit ein paar Problemen zu kämpfen gehabt, die aber nicht in seiner Verantwortung lagen, sondern die im großen Höhen- und Gewichtsunterschied zwischen ihm und Verstappen herrühren. "Seine Sitzposition war nicht perfekt, und ein Sensor hat nicht funktioniert", meint Marko.
Ob er im kommenden Jahr Stammfahrer sein wird, das muss sich zeigen. Teamchef Horner sagt jedenfalls: "Er gehört zum Juniorteam und je nach Bewegung wäre er als nächstes an der Reihe, eine Möglichkeit zu bekommen."