Valtteri Bottas: "Klares Nein" von Red Bull gehört
Valtteri Bottas handelte sich eine klare Absage wegen des Red-Bull-Cockpits ein - Sauber weiter im Aufschwung, doch der kommt ziemlich spät
(Motorsport-Total.com) - Valtteri Bottas wird voraussichtlich wieder zurück zu Mercedes wechseln und dort Mick Schumacher in der Rolle des Test- und Reservefahrers beerben. Für den Finnen geht es bei seinem aktuellen Sauber-Team 2025 nicht weiter, weil die den Formel-2-Gesamtführenden Gabriel Bortoleto verpflichtet haben.
Zwar gibt es durchaus noch ein attraktives mögliches Cockpit bei Red Bull, doch dort besitzt Bottas überhaupt keine Chancen. "Ich habe das Gefühl, dass sie viele Fahrer in ihrem Programm haben und lieber die bevorzugen", winkt er ab.
Vor einiger Zeit habe sein Lager aber aktiv bei Red Bull angefragt, wie er zugibt. Die Antwort fiel aber eindeutig aus: "Es war ein klares Nein aus irgendeinem Grund" sagt Bottas. "Ich weiß nicht, ob es mit irgendetwas aus der Vergangenheit zu tun hat, aber wie auch immer ..."
Damit absolviert Bottas in Katar sein vorerst vorletztes Formel-1-Rennen. Sein Sauber-Team befindet sich dabei aber durchaus im Aufschwung, denn erst zum zweiten Mal nach Barcelona schafften es in Doha beide Sauber-Piloten aus Q1 heraus. Guanyu Zhou wurde am Ende Zwölfter, Bottas eine Position dahinter 13.
"Es war ein ziemlich seltsames Qualifying, weil jeder Run anders war", beschreibt er. "Die Balance war ein bisschen überall, was gestern nicht der Fall war, dabei haben wir nur geringfügige Änderungen vorgenommen. Ich weiß nicht, was da los war."
Eigentlich hatte Bottas sogar die Top 10 ins Visier genommen - das gab es zuvor nur in Schanghai -, "aber ich denke, wir müssen als Team zufrieden sein. Wir sind in einer vernünftigen Position und wenn wir als Team arbeiten, dann können wir vielleicht sogar um einen Punkt kämpfen."
Gelingt am Sonntag der erste Punkt?
Denn auf den wartet Sauber sehnsüchtig schon seit Saisonbeginn. Zwar wird der am Ende in der Teamwertung keinen Ausschlag mehr machen, weil Williams auf Rang neun bereits 17 Zähler geholt hat und nicht mehr einzuholen sein dürfte, dennoch wäre es für den Schweizer Rennstall eine Befreiung, wenn nicht mehr die Null auf dem Konto stehen würde.
"Selbst ein Punkt wäre fantastisch", weiß Bottas und sieht zumindest nun eine "klare Karotte" vor seinen Augen, nachdem Sauber im bisherigen Saisonverlauf meist chancenlos hinten mitfuhr, ohne in Reichweite der Top 10 zu kommen.
F1: Grand Prix von Katar (Lusail) 2024 - Samstag
George Russell (Mercedes) und Max Verstappen (Red Bull) Galerie
Allerdings weiß er auch, dass Sauber für den Punkt Schützenhilfe braucht. Zwar habe man den Aston Martin von Lance Stroll im Sprint ziemlich locker hinter sich halten können, wie Bottas sagt, doch für Punkte müsste Sauber am Sonntag mindestens zwei Positionen gewinnen.
"Ein Ausfall oder zwei würde definitiv helfen", meint er. "Zumindest haben wir jetzt wirklich eine Chance, aber dafür brauchen wir einen perfekten Tag."
Unterboden macht den Unterschied
Der Aufschwung in Hinwil ist aber unübersehbar. Schon in Las Vegas lief es für Zhou ziemlich gut. Der Chinese wurde in Qualifying und Rennen jeweils 13., nachdem er zuvor acht Mal in Folge die letzte Startreihe für sich gebucht hatte. Doch ein Upgrade brachte den nötigen Schritt nach vorne.
"Der Unterboden, den wir in Vegas hatten, der macht den Unterschied", betont Bottas und beziffert den Sprung auf drei Zehntelsekunden, "was in einem engen Feld ordentlich ist".
Schade ist aus Sicht von Bottas und Sauber eben nur, dass der erhoffte Schritt erst im 22. von 24 Rennen kam. "Es ist sehr spät in der Saison und wir haben lange auf diese Verbesserungen gewartet", hadert Bottas. "Es ist ein bisschen ironisch, aber es ist, wie es ist. Zumindest können wir jetzt versuchen, etwas auszurichten. Wir müssen nur aus morgen und in Abu Dhabi das Beste daraus machen."