• 01. Dezember 2024 · 23:09 Uhr

George Russell: Was war da beim Reifenwechsel los?

Reifenwirrwarr bei Mercedes: George Russell ärgert sich nach dem Großen Preis von Katar über die Strategieentscheidungen seines Teams - Toto Wolff gibt Fehler zu

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Pilot George Russell ist nach dem Großen Preis von Katar sichtlich verärgert. Auslöser war eine chaotische Strategie seines Teams in der Safety-Car-Phase, bei der er dringend auf Medium-Reifen wechseln wollte, doch stattdessen erneut die harte Mischung aufgezogen bekam, die schon nach dem ersten Reifenwechsel nicht funktioniert hat.

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George Russell ist sichtlich enttäuscht nach dem Grand Prix von Katar Zoom Download

"Warum haben wir wieder harte Reifen drauf? Warum haben wir verdammt nochmal wieder die harten Reifen genommen? Das ist Scheiße", funkte Russell frustriert an seine Box. Hintergrund: Vor dem Stopp hatte Russell klar auf einen Wechsel zu den Mediums gedrängt: "Wollen wir auf diesen Reifen bleiben?", funkte Russell an seinen Renningenieur als das Safety-Car aktiviert wurde.

Sein Renningenieur beschwichtigte: "Wir diskutieren das gerade, lass uns das entscheiden. Aktuell wäre es ein Platzverlust." Russell, der an diesem Punkt durch einen langsamen ersten Stopp ohnehin Positionen verloren hatte, antwortete bestimmt: "Wenn es nur eine Position ist, dann machen wir es." Doch nach dem Boxenstopp herrschte Ernüchterung: Wieder der harte Reifen am Mercedes.

Toto Wolff: "Lost in confusion"

Mercedes-Teamchef Toto Wolff zeigt Verständnis für Russells Frust und räumt Fehler ein: "Er hat völlig recht gehabt. 'Lost in confusion' beschreibt es wohl am besten. Einige von uns sind davon ausgegangen, dass es definitiv die Mediums sein sollten. Aber wie der Entscheidungsverlauf war, das war einfach falsch." Der Fehler kostete Russell die Chance, in den Schlussrunden auf schnelleren Reifen um das Podium zu kämpfen.

Die Reifenentscheidung war jedoch nur ein Teil einer insgesamt schwierigen Performance des Teams in Katar. Schon beim ersten Boxenstopp hatte es Probleme gegeben: Russell kam früh an die Box, um sich gegen einen Undercut von Oscar Piastri zu verteidigen. Doch der Stopp war zu langsam, und die harten Reifen lieferten nicht die erhoffte Performance.

"Der Stopp war langsam, das war unser Fehler", gibt Wolff zu. "Vom Start nicht wegzukommen oder in der Boxengasse zu schnell zu sein, das ist ein Fahrerfehler. Insgesamt war einfach alles nicht gut heute."

Probleme schon beim Start

Dabei begann das Rennen für Russell bereits holprig: Von der Poleposition gestartet, verlor er schon in der ersten Kurve zwei Positionen an Max Verstappen und Lando Norris. "Ich war, ehrlich gesagt, auf einen Crash vorbereitet", sagt Russell nach dem Rennen. "Aber letztlich haben wir es Max einfach gemacht, weil sowohl Lewis als auch ich einen schrecklichen Start hatten."

Damit war bereits früh klar, dass der Traum vom Sieg schwer zu realisieren sein würde. Das Rennen entwickelte sich aus Sicht von Mercedes zu einem Musterbeispiel dafür, wie alles schieflaufen kann, wenn das Auto nicht perfekt funktioniert.


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"Es ist komisch, wie in diesem Sport über Nacht alles kippen kann", sagt Russell. "Am Freitag lief noch alles großartig, am Samstag auch. Aber heute hatten wir einfach nichts. Es ist frustrierend, wie alles zusammenbricht, wenn das Auto nicht funktioniert. Heute war ein Paradebeispiel dafür."

Reifen und Set-up bereiten Probleme

Neben den strategischen Fehlern offenbarte das Mercedes-Auto in Katar auch bekannte Schwächen. Die überraschend griffige Strecke stellte das Team vor Herausforderungen. "Unser Auto ist richtig schnell, wenn es rutschig ist, wenn kein Grip und es kalt ist. Aber heute war plötzlich richtig viel Grip da", erklärt Wolff.

"Die Rundenzeiten waren bis zu zwei Sekunden schneller als im Sprint gestern. Das zeigt den Unterschied. Wenn der Grip hochgeht, beginnt unser Auto zu untersteuern. Dann schaffst du es nicht mehr, ums Eck zu fahren. Das war heute die schlimmste Version davon."

Der Mercedes-Teamchef sieht ebenfalls, dass ein Sieg unter den gegebenen Umständen unrealistisch war: "Ich denke, ein vierter Platz war wahrscheinlich ein schmeichelhaftes Ergebnis, wenn man sieht, wie das Rennen lief. Selbst wenn wir den Start gewonnen hätten, wären wir hinter Max und Lando geblieben. Es wäre ein solides Podium möglich gewesen, aber zu viel ist schiefgelaufen."

Toto Wolff zeigt sich nach dem Rennen selbstkritisch: "Insgesamt war es heute schwierig für uns. Wir haben gehofft, das Rennen gewinnen zu können, und dass Lewis nach vorne kommt, aber davon waren wir weit entfernt. Es ist nicht die allerschlimmste Katastrophe mit Platz vier, aber es ist auch nicht das, was wir uns erhofft haben."

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