• 01. Dezember 2024 · 21:58 Uhr

"Die Quittung bekommen": Hülkenberg erlebt Katar-Rennen zum Vergessen

Nico Hülkenberg erlebt in Katar ein Drama: Erst Kollision beim Start, dann Ausfall nach Dreher - Wo der Haas-Pilot die Ursache sieht und was in Abu Dhabi möglich ist

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg erlebt in Katar (Rennbericht) sein persönliches Drama: Schon in der ersten Kurve zieht sich der Haas-Pilot bei einer nicht unverschuldeten Kollision einen Reifenschaden zu. Danach fährt der Deutsche ein unspektakuläres Rennen, bis er nach einem Dreher endgültig im Kiesbett strandet. Feierabend, null Punkte!

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Kurz nach dem Start war das Rennen von Nico Hülkenberg zerstört Zoom Download

"Es hat einfach nicht geklappt", resümiert der Deutsche. "Gestern war es kein sauberes Qualifying, das war natürlich die Ursache. Aber heute war es auch kein sauberes, gutes Rennen. Wir haben Fehler gemacht, ich habe Fehler gemacht, und dafür bekommt man schnell die Quittung."

Zur Erinnerung: Im Sprint am Samstag war Hülkenberg noch Siebter geworden. "So schnell geht das. Vom Hero im Sprint zum Zero [im Rennen]", gibt der Haas-Pilot bei Sky zu. "Das ist ein schmaler Grat in der Formel 1 und leider haben wir nicht geliefert als es wirklich darauf ankam, und das müssen wir uns ansehen."

Hülkenberg ehrlich: "Etwas viel Speed in Kurve 1"

Musste der Haas-Pilot, der nach einem desaströsen Qualifying am Samstag nur von Startplatz 18 ins Rennen ging, vielleicht zu viel riskieren, um nach vorne zu kommen? "Ja, wahrscheinlich", spielt Hülkenberg unter anderem auf sein optimistisches Manöver nach dem Start an, als er mit Esteban Ocon (Alpine) und Franco Colapinto (Williams) kollidierte.

Dass er für den Unfall in der ersten Kurve keine Strafe bekam, war auch ein bisschen Glück. "Um ehrlich zu sein, muss ich sehen, was passiert ist", sagt der Deutsche. "Ich weiß, dass ich ein bisschen das Heck verloren habe und dann habe ich wohl jemanden berührt, aber ich glaube, ich wurde auch berührt. Ich weiß es nicht genau."


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"Es waren Autos links und rechts, es war viel los, es ging alles sehr schnell", berichtet der Emmericher. "Es war eine typische Kurve eins, mit viel Dirty Air und wahrscheinlich etwas zu viel Speed am Eingang. Ich muss es mir noch einmal anschauen, um mir ein besseres Bild machen zu können."

"Der Grip ist immer der Endgegner"

Ein großes Problem waren die harten Reifen, mit denen Hülkenberg ins Rennen gegangen war. "Ich glaube, der harte Reifen war schwieriger [ins Arbeitsfenster zu bringen]", erinnert der Haas-Pilot daran, dass auch bei den Restarts nach den Safety-Car-Phasen einige Fahrer ihre Probleme damit hatten.

"Es war ziemlich knifflig und es war das erste Mal an diesem Wochenende, dass ich mit den harten Reifen gefahren bin. Das war wahrscheinlich auch ein Faktor", vermutet der 37-Jährige, dem nach der zweiten Safety-Car-Phase ein ähnlicher Fehler unterlief: Dreher mit kalten Reifen, Abflug ins Kiesbett, vorzeitiger Feierabend!

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Hülkenberg kam in Katar "die Quittung" für das schlechte Qualifying Zoom Download

"Ja, da muss man ein bisschen eine Lanze für ihn brechen, denn durch die Safety-Car-Phase und durch die Box fahren, da sind die Reifen einfach nicht warm geworden und er konnte nichts dafür", nimmt Sky-Experte Ralf Schumacher den Deutschen in Schutz. "So ist die Formel 1. Er fährt rein, nichts passiert und plötzlich ist der Grip weg. Und dann hast du keine Chance mehr, dafür sind die Autos einfach zu schnell."

"Er war in guter Gesellschaft, da sind einige verzweifelt", spielt Schumacher darauf an, dass sich auch Sergio Perez mit seinem Red Bull von der Strecke drehte. "Der Grip ist immer der Endgegner am Ende des Tages", erinnert Hülkenberg. "Aber ich weiß nicht. Wir haben uns einfach selber das Leben schwer gemacht vom Qualifying weg gestern."

Konstrukteurs-WM: Haas hinter Alpine zurückgefallen!

Von dem "Spiegel-Drama" auf Start-Ziel hat der Deutsche nichts mitbekommen! "Das Team hat gesagt, dass irgendwo auf der Geraden auf der rechten Seite ein Spiegel war, aber ich habe ihn ehrlich gesagt nicht gesehen", grübelt er. "Der Sauber hat ihn überfahren, also hat er ihn aus dem Weg geräumt, vielleicht bevor ich da war, ich weiß es nicht."

Von den Trümmerteilen, die offenbar zu Reifenschäden bei Hamilton und Sainz führten, konnte der Haas-Pilot allerdings auch nichts sehen. "Vielleicht war das das Problem, ich bin heute mit geschlossenen Augen gefahren", war Hülkenberg trotz seines Ausfalls zu Scherzen aufgelegt.

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Nico Hülkenberg hatte keinen guten Sonntag in der Wüste Zoom Download

Ärgerlich: Weil Teamkollege Kevin Magnussen als Neunter nur zwei WM-Punkte sammelte und gleichzeitig Alpine-Pilot Pierre Gasly als Fünfter einen kräftigen Schluck aus der Punktepulle nahm, fiel das Haas-Team auch in der Gesamtwertung hinter die Franzosen auf den siebten Platz zurück!

In Abu Dhabi "eine saubere Leistung abliefern"

Nach dem Start lag Magnussen noch vor Gasly, doch der Däne kam als einer der ersten Piloten zum Reifenwechsel, was sich als Fehler herausstellte. "Dass die Reifen platzten, war unsere Hauptsorge, nicht der Abbau, denn wir waren immer noch schnell unterwegs", verrät Magnussen, der vermutlich sein vorletztes Formel-1-Rennen gefahren ist.

"Wir wussten, dass die Strecke hart für die Reifen ist, dass die Gefahr besteht, dass sie platzen, und das konnten wir nicht riskieren. Ich denke, das war der Hauptgrund für den frühen Boxenstopp", so der Haas-Pilot, der Gasly zuvor "auf jeden Fall" unter Kontrolle hatte. "Und Alpine hatte in dieser Situation weniger zu verlieren, sie blieben draußen. Und das Glück war wieder auf ihrer Seite."

Beim Finale in Abu Dhabi werde es nun "sehr schwer", die fünf Punkte Rückstand aufzuholen, glaubt Hülkenberg. "Aber ich denke, wir müssen einfach noch einmal von vorne anfangen und versuchen, ein sauberes Wochenende zu haben", hofft der Haas-Pilot, beim letzten Rennen des Jahres noch einmal zurückschlagen zu können.

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Bis zum Stopp konnte Magnussen den Alpine von Gasly hinter sich halten Zoom Download

"Natürlich waren die beiden wichtigen Sessions an diesem Wochenende nicht so gut", erinnert der 37-Jährige vor allem an seine technischen Probleme im Qualifying. "Die erste Hälfte des Wochenendes war gut, die zweite Hälfte das komplette Gegenteil. Ich fahre mit dem Gedanken nach Abu Dhabi, eine saubere Leistung abzuliefern, um das Potenzial zu maximieren, und dann werden wir sehen, wo wir landen."

Hülkenberg kämpft um WM-Platz zehn

Dass es in dieser Saison deutlich besser läuft als im Vorjahr, als Haas mit nur zwölf Punkten den letzten Platz in der Konstrukteurs-WM belegte, ist für Hülkenberg keine Überraschung. "Um ehrlich zu sein, war es gar nicht so schwer, denn das letzte Jahr war sehr schlecht", schmunzelt der Deutsche.

"Die Messlatte war ziemlich niedrig, aber natürlich sind wir viel besser in die Saison gestartet und haben das Auto weiter verbessert", lobt Hülkenberg, der in Österreich und Silverstone sogar zwei sechste Plätze einfahren konnte. "Aber jetzt, gegen Ende der Saison, ist es im Mittelfeld sehr eng geworden, und Alpine hat sich sozusagen wieder an uns herangeschlichen."


Fotos: F1: Grand Prix von Katar (Lusail) 2024


"Sie waren wirklich weit weg, sodass sie in der zweiten Saisonhälfte wahrscheinlich sogar die höchste Entwicklungsrate von allen hatten", erinnert der Haas-Pilot daran, dass die Franzosen in den letzten vier Rennen insgesamt 45 der bisher 59 WM-Punkte geholt haben.

"Der Sauber sieht jetzt im Rennen schnell aus, wenn man von außen zusieht. Es wird also hart umkämpft sein", ahnt Hülkenberg, der beim Saisonfinale in Abu Dhabi noch einmal ein gutes Rennen zeigen muss, um seinen zehnten Platz in der Fahrer-WM zu retten. Denn auch hier ist Gasly bis auf einen Punkt an den Deutschen herangerückt ...

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