• 30. November 2024 · 18:34 Uhr

Ralf Schumacher über Perez: "Man muss da schon von Mitleid sprechen"

Sergio Perez erlebt beim F1-Sprint in Katar ein Debakel: Nach einem verbockten Start aus der Boxengasse hagelt es Kritik, auch vom eigenen Red-Bull-Team

(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez wird nach dem Sprintrennen des Großen Preises von Katar 2024 erneut heftig kritisiert. Nach einem verkorksten Start aus der Boxengasse, bei dem er von Williams-Pilot Franco Colapinto überholt wurde, kämpfte der Mexikaner mit schlechter Pace, einem Set-up-Experiment und einem enttäuschenden letzten Platz.

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Das Wochenende in Katar läuft für Sergio Perez alles andere als rund Zoom Download

Ralf Schumacher fasst Perez' schwierige Lage zusammen: "Man muss da schon von Mitleid sprechen." Der Sky-Experte ist ratlos über die Situation am Start, als das Licht in der Boxengasse auf grün schaltete, doch Perez erst nicht losfuhr und daraufhin Colapinto die Faxen dicke hatte und den Mexikaner in der Boxengassenausfahrt überholte: "Also den Start aus der Boxengasse muss man erst einmal verlieren, also Hut ab, Chapeau."

"Es reiht sich eins nach dem anderen ein", so Schumacher weiter, der sich Perez 2025 nicht mehr im Red Bull vorstellen kann: "Man mag fast nichts mehr sagen, weil man muss da eher schon von Mitleid sprechen, ehrlicherweise. Ich kann nur hoffen, dass beide - also er und auch das Team - irgendeinen Weg da raus finden. Die zwei Sonntage wird er noch überstehen und dann, glaube ich ... Also Mexiko ist ja ein wunderschönes Land."

Debakel am Start: Was ist schiefgelaufen?

Perez selbst erklärt nach dem Rennen, was am Start schiefging: "Ich wollte einen Abstand auf die Leute vor mir haben, um frei fahren zu können. Wir standen da ja fast fünf Minuten an der Boxenausfahrt, und ich hatte keine Temperatur mehr in den Reifen. Es war wichtig, freie Fahrt zu haben, um zu sehen, wo wir stehen."

Red-Bull-Teamchef Christian Horner gibt sich nach dem Rennen ebenfalls ratlos: "Darüber muss ich mit ihm reden. Es sah so aus, als hätte er sich einfach verschätzt. Aber wenn das Licht ausgeht, hast du halt loszufahren."

Auch Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko will die Situation genauer analysieren: "Wir haben ihn noch nicht befragt, aber wenn er dann kommt, werden wir fragen, was war", so der Österreicher, der aber nüchtern bilanziert: "Am Resultat hätte es nichts geändert."

Frontflügel-Test: Ein Sprint zum Datensammeln

Während des Rennens wechselte Perez seinen Frontflügel, was ihn zusätzlich Zeit kostete. Doch laut Horner war das ein geplanter Test. "Das gehörte zum Testprogramm dazu, wir haben da ein paar Daten gesammelt. Es war ja sowieso klar, dass wir keine Chance auf Punkte haben. Also dachten wir uns, wir nutzen den Sprint, um wenigstens was zu lernen."


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Red Bull wollte die Gelegenheit nutzen, um mögliche Verbesserungen für die verbleibenden Sessions in Katar zu finden. Bei den kühleren Bedingungen in Katar kämpft man mit der Reifentemperatur. "Wir haben ein bisschen was anderes probiert, was uns und den Ingenieuren gute Infos für das Qualifying später gebracht hat", ergänzt Horner.

Wohin führt der Weg für Perez?

Angesichts der anhaltenden Krise von Sergio Perez steht seine Zukunft bei Red Bull mehr denn je infrage. Laut Ralf Schumacher steht dem Mexikaner die Krise ins Gesicht geschrieben: "In seinen Augen und in seinem Gesicht, das merkt man als Fahrer auch selber. Also das kann mir keiner erzählen, das siehst du ihm auch an. Das belastet ihn natürlich. Er wünscht es sich anders und er kämpft natürlich auch hart, aber ich glaube, er hat es auch selber erkannt, dass der Zug jetzt weg ist."

"Er hat einen Vertrag. Und klar, den kann man einhalten oder auch nicht und ich denke, da wird man sich darauf einigen, weil letztendlich die Jugend, will ja unbedingt da rein. Ich glaube, dass es finanziell jetzt nicht gerade das größte Thema ist, aber klar, er muss sich einfach bereiterklären, diesen Platz auch zu räumen. Mal gucken, was passiert."

Auf die Frage, welche jungen Fahrer als mögliche Nachfolger in Frage kämen, hat Schumacher eine klare Meinung. "Ich glaube Japan wird mich jetzt nicht mögen, aber ich glaube, dass [Yuki] Tsunoda zwar bereit wäre, aber jetzt schon so lange dabei ist und ich sehe da diese Entwicklung zum Topfahrer nicht."

"Ich glaube, dass man bei [Liam] Lawson und auch bei Colapinto die bessere Chance hätte. Colapinto ist gut eingestiegen, aber beide sind gut, also da möchte ich mich nicht entscheiden zwischen beiden, aber ich würde eher die zwei jüngeren nehmen."

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