Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Kein Unterboden-Update, Auto zu schwer: Perez hat es derzeit nicht leicht
Sergio Perez muss in Brasilien versuchen, das Ruder nach dem schwachen Heimrennen rumzureißen, doch es gibt dabei einige Hindernisse
(Motorsport-Total.com) - Kann Sergio Perez sein schlimmes Heimrennen am vergangenen Wochenende in Brasilien vergessen machen? Der Mexikaner hatte vor einer Woche ein wahres Horrorrennen erlebt, bei dem alles schiefging, was nur schiefgehen konnte.
Perez schied in Q1 aus, leistete sich einen Fehlstart und geriet dann ausgerechnet mit Liam Lawson aneinander, der nach seinem Platz bei Red Bull trachtet. Im Rennen gab es für ihn einen Stinkefinger und es wurden noch unschöne Worte ausgetauscht.
Für den Red-Bull-Piloten ist das aber abgehakt: "Für mich ist das im Eifer des Gefechts. Jetzt gab es Zeit, das Ganze zu verdauen, und ich kann nur sagen, dass das Rennen für uns beide zu der Zeit großartig aussah", so Perez. "Weil wir auf einer alternativen Strategie waren, gab es große Möglichkeiten."
Seiner Meinung nach sei es einfach unnötig gewesen, dass beide Autos aus der Red-Bull-Familie so aneinandergerieten - das war auch die Meinung der Red-Bull-Bosse. "Wir waren uns alle einig und haben dadurch viele Punkte verloren, wenn man sieht, wo Piastri gelandet ist (Achter; Anm. d. Red.), der deutlich weiter hinten war", sagt er.
"Wir waren auf einer alternativen Strategie, wir haben Fortschritte gemacht und sahen zu der Zeit richtig schnell aus", so der Red-Bull-Pilot. "Wir haben definitiv wichtige Punkte verloren, und darauf kommt es am Ende des Tages an."
Dass Lawson gegen ihn aber besonders hart dagegengehalten habe, weil beide um das gleiche Cockpit kämpfen, das glaubt Perez nicht. Vielmehr sei die Aggressivität einfach Lawsons Grundhaltung zuzuschreiben: "Man muss sich ja nur die Anzahl der Vorfälle anschauen, die er in seinen zwei Rennen hatte", verweist er auf den Streit mit Fernando Alonso in Austin.
"Ich denke nicht, dass er gezielt auf ein Red-Bull-Auto gegangen ist oder so."
Perez will Cockpit mit Leistung verteidigen
In Perez' Situation war das aber sicherlich nicht hilfreich. Der letzte Platz im Rennen dürfte die Chancen auf einen Verbleib im Team nicht gerade verbessert haben. Perez wirkt aktuell wie eine "lame duck", die nur darauf wartet, dass das Jahr vorbei ist und der ganze Spuk ein Ende hat.
Fotostrecke: Mexiko-Stadt: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Sergio Perez (Marc Surer: 6) - "Er war langsam und kämpfte auch noch unglücklich." Fotostrecke
Doch hat er nach der schlimmen Saison - das letzte Podium gab es in China - überhaupt noch eine Chance, seinen Platz zu behalten? Er selbst sieht sich (auch aufgrund eines erst im Sommer verlängerten Vertrages) alles in der eigenen Hand haben: "Es geht einzig darum, dass wir stark sind", sagt er.
"Wir wollen als Team zusammen zurückschlagen, und das ist für das Team das Wichtigste und darauf liegt unser Fokus", behauptet er. "Wir sind nicht zufrieden mit der Pace im Moment und wollen es alle besser machen. Ganz einfach."
RB20 mit etwas Übergewicht
Für die letzten vier Rennen hat sich Perez vorgenommen, sein "Potenzial zu maximieren". Er hofft, dass er in Brasilien eine Chance auf das Podest haben wird. "Ich versuche einfach, mit dem Team zusammenzuarbeiten, um das Auto zu verbessern und konkurrenzfähiger zu sein", sagt er.
Allerdings wird er in Sao Paulo nicht das Update mit dem neuen Unterboden haben, das wohl erst in Las Vegas für ihn kommen wird. Bis dahin muss er noch mit seinem RB20 zurechtkommen, mit dem er schon in Mexiko starke Balance-Probleme hatte und der laut ihm immer noch ein wenig Zusatzgewicht mit sich herumschleppt. "Das ist nicht ideal", hadert er.
Doch das Team arbeite unermüdlich, um die Schwächen aus dem Auto zu bekommen: "Jeder gibt Vollgas, um zu verstehen, wo die Pace hin ist", sagt Perez. "Die Pace in Mexiko war enttäuschend, und ich glaube, wir verstehen viele der Gründe. Ich hoffe wirklich, dass wir es hier als Team zusammenbringen können."