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Ferrari: Norris' Undercut gegen Leclerc hat den Sieg überhaupt möglich gemacht
Erst Frust, dann Freude: Das erfolgreiche Undercut-Manöver von Lando Norris verhalf Charles Lerclerc möglicherweise zum Monza-Sieg - Was die Reifen damit zu tun haben
(Motorsport-Total.com) - "Was war das?! Warum kommen wir an die Box, wenn wir undercuttet werden", schimpfte Charles Leclerc in der 17. Runde des Italien-GP (Rennbericht) über Funk mit seinem Team. Der Ferrari-Pilot kam eine Runde nach Lando Norris an die Box und ließ sich dadurch vom McLaren-Piloten überholen.
© Motorsport Images
Norris startete einen Undercut gegen Leclerc, der dem Ferrari-Pilot zum Sieg verhalf Zoom Download
Doch ausgerechnet dieser vermeintliche Fauxpas der Italiener soll der Schlüsselfaktor zum späteren Sieg gewesen sein! Ferrari-Teamchef Fred Vasseur erklärte nach dem Rennen, dass das Team auf einer ähnlichen Strategie wie McLaren bleiben wollte, "weil wir zu diesem Zeitpunkt das Gefühl hatten, dass wir einen Vorteil bei den Reifen haben".
Viel entscheidender war dabei allerdings, dass Leclerc nach dem erfolgreichen Undercut von Norris seine Reifen schonen konnte. In dem Wissen, dass seine Position ohnehin verloren war, musste der Monegasse auf seinen Outlaps nicht mehr Vollgas geben, was es ihm ermöglichte, seine harten Reifen viel langsamer auf Temperatur zu bringen.
"Bei der Strategie war klar, dass ein Stopp wahrscheinlich die beste Option war, aber wir brauchten auch eine Art langsame Einführung, um in den ersten paar Runden nicht zu viel Druck zu machen", sagt Vasseur. "Es stimmt, wenn man die Position verliert und nicht kämpft, kann man im zweiten Stint mit den harten Reifen wahrscheinlich einen besseren Einstieg finden."
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"Wir hatten die ersten paar Runden wirklich unter Kontrolle, er hat viel gemanagt, vielleicht mehr als die anderen", vergleicht der Ferrari-Teamchef mit der Konkurrenz, die am Ende auf die Zweitstoppstrategie setzen musste. "Das hat sich am Ende des Rennens ausgezahlt."
Reifenabbau bei sanfter Aufwärmung "viel geringer"
Auch Pirelli-Motorsportchef Mario Isola bestätigt, dass die "sanfte Einführung der Reifen" der Schlüssel war, um das Problem des Grainings, mit denen die anderen Teams zu kämpfen hatten, zu vermeiden. "Wenn man sich anschaut, was am Freitag bei den Long Runs passierte, war der Reifenabbau bei den Fahrern, die den Reifen sanft einsetzen konnten, viel geringer", erinnert der Italiener.
"Und bei den Fahrern, die von der ersten Runde an viel gepusht haben, war der Abbau höher", so Isola, der allerdings um die Problematik des langsamen Anwärmens während des Rennens weiß: "Es ist schwierig, diese Arbeit während des Rennens zu erledigen, denn man will die Position halten und darf nicht zu sehr abbremsen."
"Man muss nicht zu sehr abbremsen, man muss nur darauf achten, dass man die Front oder das Heck nicht überlastet, um zu vermeiden, dass dieses Graining einsetzt", meint Isola. "Aber ich glaube, dass es [für Ferrari] in den ersten paar Runden mit der harten Mischung gut funktioniert hat, um sie bis zum Ende durchzuhalten."