Hülkenberg nicht nur einmal im Kies: War der Wind schuld?
Nico Hülkenbergs Tag endete, wie er begonnen hatte: im Kiesbett - Der Deutsche sucht nach den diversen Abflügen nach Antworten und findet den Wind
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg bekam die schwierigen Bedingungen am Trainingsfreitag der Formel 1 in Zandvoort (live im Ticker verfolgen) wohl am härtesten zu spüren. Der Haas-Pilot leistete sich in beiden Sessions gleich mehrere Abflüge ins Kiesbett und beendete den Tag schließlich sogar in der Streckenbegrenzung und auf dem letzten Platz.
"Es war einfach seltsam, beide Fälle waren seltsam", rätselt Hülkenberg nach seinen Abflügen. "Es waren die Kurven, in denen die Autos dem Wind am stärksten ausgesetzt waren", übt er sich in einem Erklärungsversuch. Denn der Wind war schon im Vorfeld mit Böen von 80 km/h befürchtet worden.
Nicht nur der Deutsche hatte vor allem in der ersten Session, die auch noch vom Regen heimgesucht wurde, starke Probleme. Gleich drei Mal war er dabei neben der Strecke zu finden. "Ich habe einfach die Vorderachse komplett verloren. Es hat nicht mehr eingelenkt und ich bin geradeaus gefahren", beschreibt er seine Abflüge, die alle ähnlich waren.
Zu seinem Glück war Hülkenberg dabei jeweils relativ langsam unterwegs. "Ich bin zwar durch das Kiesbett, aber der Schaden war nicht so groß. Es sah halt einfach nur nicht so gut aus", meint er.
Sein Abflug am Nachmittag war dann hingegen anders, denn da drehte er sich in Kurve 1 und schlug seitlich in die Streckenbegrenzung ein. "Das ist so eines dieser Dinge, wo du nie wirklich weißt warum", sagt er.
"Ich habe nicht später gebremst. Ich habe vielleicht ein wenig härter gebremst, aber definitiv hatte ich etwas mehr Rückenwind in dieser Runde und dann hat die Hinterachse plötzlich ziemlich aggressiv blockiert und ich wurde einfach von der Strecke geweht", so Hülkenberg. "Es ist natürlich nicht ideal, die Session so früh zu verlieren und den Rest nicht mehr zu bekommen."
Denn als Hülkenberg abflog, waren noch rund 43 Minuten der Session auf der Uhr, sodass er auch nicht viel Zeit hatte, auf trockener Strecke zu trainieren und etwa den neuen Frontflügel von Haas zu evaluieren. "Das ist sehr frustrierend und ärgerlich", hadert er.
Zumindest sollte am Auto durch den nur leichten seitlichen Aufprall nicht allzu viel beschädigt worden sein. "Ich glaube, sie haben gesagt, dass es fast keinen Schaden gibt", meint er. "Vielleicht ist eine Felge kaputt, ansonsten aber nichts. Der größte Schaden ist, dass wir nicht fahren und nichts über das Paket lernen konnten."
Für das restliche Wochenende heißt die Devise daher für ihn: "Mund abputzen und weitermachen. Es wird natürlich von hier aus nicht einfach werden, aber die Situation ist, wie sie ist, und wir müssen das Beste daraus machen."
Zumindest konnte Teamkollege Kevin Magnussen mit 33 Runden am Nachmittag die volle Zeit nutzen und sich mit Rang acht auch gut klassieren. "Wir hatten ein gutes Gefühl und eine ordentliche Pace", fasst der Däne zusammen. "Hoffentlich können wir morgen wieder gut sein."
Den neuen Frontflügel hatte er nicht am Auto, sodass es auch von ihm keine Daten dazu gibt - und das wird sich im weiteren Wochenendverlauf auch nicht ändern: "Ich habe schon vor dem Wochenende entschieden, dass er nichts für hier sein würde", erklärt er. "Von daher haben wir nicht geplant, ihn hier einzusetzen - aus unterschiedlichen Gründen."