Topspeed weg, Lenkung verbogen: So schlimm war Spa für Pierre Gasly

Für Pierre Gasly war der Große Preis von Belgien eine Qual: Mit welchen Problemen der Alpine-Pilot zu kämpfen hatte und was Noch-Teamchef Bruno Famin dazu sagt

(Motorsport-Total.com) - Pierre Gasly war der Frust nach dem Großen Preis von Belgien deutlich anzumerken: Der Alpine-Pilot kämpfte auf der Ardennen-Achterbahn in Spa mit stumpfen Waffen. Sein A524 war auf den Geraden nicht schnell genug und die Lenkung verbogen, sodass am Ende nur der 14. Platz zu Buche stand.

Gasly kämpfte in Spa mit seinem Auto - und dem Team!

"Es war einfach sehr frustrierend, denn ich hatte an den letzten drei Wochenenden immer wieder Probleme", erinnert Gasly an seine Schwierigkeiten in Silverstone und Budapest. In Spa lief es nicht besser. "Auf den Geraden war es einfach schrecklich. Es sollten nur ein paar Kilometer pro Stunde sein, aber ich habe jede Runde sieben Zehntel verloren, weil die Motortemperatur ein Problem war."

Und das war bei weitem nicht das einzige Problem, mit dem Gasly beim Belgien-GP zu kämpfen hatte! "Die Lenkung war das ganze Rennen über krumm, wir haben die falsche Strategie gewählt, wir machen als Team einfach zu viele Fehler", kritisiert der Alpine-Pilot auch seine Alpine-Crew.

"Es war ein schwieriger Start in die Saison", resümiert Gasly, der in der Gesamtwertung auf dem 15. Platz liegt. "Wir haben im ersten Teil des Jahres zehn Punkte geholt [nach der Disqualifikation von George Russell sind es elf; Anm. d. Red.]. Das müssen wir in der zweiten Hälfte des Jahres viel besser machen."

Galsy schimpft über Auto und Team

Wo liegen die Probleme von Alpine? "Der Motor ist einer der wenigen, auf den man sich verlassen kann", nimmt Gasly fast das ganze Auto und sogar sein Team in die Kritik. Denn die Strategie des Franzosen ging in Spa nicht auf. "Ich denke, wir hatten einen Plan, aber wir müssen herausfinden, warum wir ihn hatten. Das wollen wir verbessern."

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Überhaupt gibt es bei Alpine derzeit viel zu besprechen. Bruno Famin wird nach der Sommerpause nicht mehr Teamchef sein. "Ich denke, die Ziele sind klar, als Team", weiß Gasly. "Es gab einige Veränderungen und viele Diskussionen, auf die wir zu Hause aufbauen können."

"Wie ich gestern schon sagte, möchte ich Bruno für seine Arbeit und die Transparenz und Ehrlichkeit danken, die er während unserer gemeinsamen Zeit an den Tag gelegt hat. Es ändert sich nicht das ganze Team."

Famin: "Großen Schritt nach vorne gemacht"

Und was sagt Famin? Trotz seines Abschieds fällt das Fazit seines letzten Rennens als Alpine-Teamchef positiv aus. "Wir beenden die erste Saisonhälfte mit einem wichtigen Punkt hier in Spa", spielt der Franzose auf den zehnten Platz von Esteban Ocon an, der nach der Disqualifikation von Russell auf den neunten Rang vorrückt und damit zwei Punkte holt.


Fotos: F1: Grand Prix von Belgien (Spa-Francorchamps) 2024


Das beste Saisonergebnis des Franzosen! "Es war ein hartes Rennen mit interessanten Abstimmungs- und Strategieentscheidungen", kommentiert Famin die Strategieentscheidung des Alpine-Teams. "Vom Saisonbeginn bis jetzt haben wir eindeutig einen großen Schritt nach vorne gemacht."

"Es war bisher eine turbulente Saison 2024, aber eine, in der wir als Team tief gegraben haben und in der Lage waren, die Performance unseres Autos zu korrigieren und drastisch zu verbessern", sagt der Noch-Teamchef und hat dabei wohl vergessen, dass Gasly nach einem guten Zwischenspurt nun dreimal in Folge ohne Punkte geblieben ist.

"Wir haben hier in Spa ein gutes Upgrade eingeführt und für den Rest des Jahres ist noch mehr in der Pipeline. Wir werden weiter bauen, weiter lernen und jetzt freuen wir uns auf die wohlverdiente Sommerpause." Eine Meinung, die Gasly nicht teilen dürfte...