Nach Leclerc-Crash: Lando Norris fährt Freitagsbestzeit in Ungarn

Lando Norris und Max Verstappen belegen die Plätze 1 und 2 im Freitagstraining auf dem Hungaroring - Charles Leclerc crasht seinen Ferrari bei Kurve 4

von Christian Nimmervoll · 19.07.2024 18:02

(Motorsport-Total.com) - Nach der starken Ferrari-Performance im ersten Training zum Grand Prix von Ungarn 2024 setzte sich im zweiten Freien Training einer der absoluten Favoriten durch: Lando Norris (McLaren) sicherte sich in 1:17.788 Minuten die Bestzeit und verwies Max Verstappen (Red Bull/+0,243) und Carlos Sainz (Ferrari/+0,397) auf die Plätze 2 und 3.

Lando Norris ist im zweiten Freien Training am Hungaroring Bestzeit gefahren

Für Red Bull, mit den neuesten Updates, ein positiver Auftakt: "Wir sind nicht mit voller Power gefahren. Schaut gut aus", sagt Helmut Marko im Interview mit Sky. "Wenn ich die Longruns hernehme, ist es hier zwischen McLaren und uns, schätze ich."

Aber auch Norris hat das Gefühl, "wir haben den Speed im Auto. Aber es kommt drauf an, ihn auch dann abrufen zu können, wenn du ihn brauchst. Hat sich gut angefühlt. Aber ich würde mir wünschen, dass sich das Auto noch ein bisschen komfortabler anfühlt, damit ich nicht nur eine schnelle Runde am Tag zusammenbringe."

Bei deutlich kühleren Asphalttemperaturen als zu Mittag (44 statt 60 Grad) sorgte Charles Leclerc mit einem Unfall nach rund 15 Minuten für die Szene des Tages. Der Ferrari-Pilot hatte acht Runden absolviert, als er ausgangs der Kurve ins Schleudern kam und auf dem Weg zu Kurve 5 aus Fahrersicht links in die Barrieren einschlug.

Das Urteil von Alexander Wurz im ORF-Kommentar: "Er ist zu schnell, kommt zu weit raus, setzt mit dem Unterboden auf dem Curb auf und kracht dann in die Mauer. Das war ein eindeutiger Fahrfehler."

Und der Grund für eine minutenlange Unterbrechung. Zwar zog sich Leclerc offenbar keine Verletzungen zu, doch sein Einschlag war so hart, dass die Leitplanken dadurch verbogen wurden. Die Reparatur der Strecke dauerte 16 Minuten, und das ging auf Kosten wertvoller Trainingszeit für alle anderen.


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Ticker: Paddock live mit Ruben Zimmermann


Stream: Analyse live auf YouTube (22:00 Uhr)

Kaum war das Training wieder freigegeben, gab es an der gleichen Stelle einen sehr ähnlichen Zwischenfall. Guanyu Zhou (Sauber) verlor in einer Analogie zu Leclerc die Kontrolle über sein Auto - und regte sich über den langsam rollenden Sergio Perez auf, der ihn offensichtlich irritiert hatte.

"Dieser Red Bull. Was zur Hölle?", ärgerte sich Zhou. Perez hatte ihn offensichtlich nicht im Rückspiegel gesehen und funkte nur: "Uh."

Perez belegte im Red Bull den vierten Platz, 0,467 Sekunden hinter Norris, und vor George Russell (Mercedes), Kevin Magnussen (Haas), Lewis Hamilton (Mercedes) und Daniel Ricciardo (Racing Bulls), die alle innerhalb von gut einer Zehntelsekunde die Positionen 4 bis 8 besetzten.

Für Mercedes war es "kein guter Tag" in Ungarn, wie Hamilton berichtet: "Wir waren nicht in Form. Das Auto hat sich vom Set-up her nicht gut angefühlt. Aber ich denke, wir haben eine Idee, woran das liegt. Wir werden über Nacht dran arbeiten. Aber bisher war das nicht die beste Vorbereitung."

Nico Hülkenberg (Haas), der im ersten Freitagstraining sein Cockpit Oliver Bearman überlassen hatte, sicherte sich Platz 15. Ihm fehlten am Ende 1,003 Sekunden auf die Bestzeit. Leclerc belegte am Ende Rang 18. Langsamer waren nur noch Yuki Tsunoda (Racing Bulls), der nur elf Runden drehte und lang an der Box stand, und Zhou.

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Tsunoda erlebte laut Racing-Bulls-CEO Peter Bayer einen "schwarzen Freitag". Zuerst berührte er bei voller Fahrt eine in den Boden eingelassene TV-Kamera und zog sich dabei einen Schaden zu. Dann knickte der Heckflügel an der teaminternen Boxenampel ab, als das Auto aufgebockt wurde.

Doch damit nicht genug: Am Ende unterlief den Mechanikern bei der Reparatur auch noch ein Fehler, der zurückgebaut werden musste, was viel Zeit kostete. "Dementsprechend war er auch sauer jetzt", zeigt Bayer im ORF-Interview Verständnis für den Japaner.

Wo kann man den Grand Prix von Ungarn live sehen?

Vorweg: Selbst wer die Sessions nicht live gesehen hat, kann sich abends noch die volle Dröhnung Formel 1 geben. Und zwar in den täglichen Livestreams auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll analysieren dort, immer um 22:00 Uhr, den Tag in Budapest, unterstützt von einem mehrköpfigen Journalistenteam mit Frederik Hackbarth vor Ort am Hungaroring.

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Weitere Formel-1-Videos

Die gute Nachricht für deutsche Formel-1-Fans ist: Qualifying und Rennen beim Grand Prix von Ungarn werden von RTL live übertragen. Das Qualifying am Samstag ab 16:00 Uhr (Vorberichte: 15:30 Uhr), das Rennen am Sonntag ab 15:00 Uhr (Vorberichte: 14:00 Uhr). (Hier geht's zur kompletten TV-Übersicht!)