Alonso "sehr glücklich" über Cowell-Verpflichtung "zum kritischen Zeitpunkt"

Fernando Alonso und Lance Stroll reagieren auf die jüngste Aston-Martin-Verpflichtung: Vorfreude auf Andy Cowell, Dankbarkeit für Martin Whitmarsh

(Motorsport-Total.com) - Aston Martin hat den Anschluss zu den Top-4-Teams in der Formel 1 verloren. Kein Team hat in dieser Saison mehr Updates gebracht als die Mannschaft aus Silverstone, doch nachdem das Jahr 2023 noch wie ein großer Schritt nach vorne aussah, ist man nach und nach wieder zurück ins Mittelfeld gefallen. Daher begrüßt Fernando Alonso die Verpflichtung von Andy Cowell als neuen Aston-Martin-CEO, der einst als Motorenchef von Mercedes die Silberpfeile zum dominierenden Team in der Hybridära machte.

Fernando Alonso am Mediendonnerstag in Silverstone

"Es ist aufregend", sagt Alonso am Mediendonnerstag in Silverstone auf die Top-Verpflichtung angesprochen. "Ich bin natürlich sehr glücklich. Ich kenne ihn nicht persönlich und respektiere ihn nur als Gegner in der Vergangenheit, aber ich freue mich darauf, Andy zu treffen und mit ihm über seine Sichtweise im Team zu sprechen. Offensichtlich hat Lawrence [Stroll] großes Vertrauen in ihn."

Besonders im Hinblick auf das neue Motorenreglement für 2026, wo Aston Martin mit Honda-Antrieben fahren wird, könnte die Personalie Cowell von entscheidender Bedeutung werden. Mit der Einführung der synthetischen Kraftstoffe wird dabei auch die enge Partnerschaft von Aston Martin mit Saudi Aramco eine große Rolle spielen.

Dreamteam aus Cowell, Honda und Aramco für 2026?

Alonso erklärt: "Ich meine, mit seinem Hintergrund und seiner Erfahrung ist es für das Team von entscheidender Bedeutung, bei Honda zu sein und unser eigenes Getriebe zu haben, unseren eigenen Treibstoff von Aramco, den wir nicht mit anderen Teams oder anderen Honda-Teams teilen. Es liegen also definitiv einige große Herausforderungen vor unserem Team, und diese Art von Leuten und großartigen Ingenieuren und Designern werden uns sicher helfen."

Nach seinem Abgang bei Mercedes im Jahr 2020 hat sich Cowell eine Auszeit genommen und diverse hochkarätige Angebote von anderen Teams abgelehnt. Nach vier Jahren Pause kehrt der nun 55-Jährige in die Formel 1 zurück, wo er bei Aston Martin möglicherweise auch mit weiteren großen Namen zusammenarbeiten könnte. Ferrari-Technikchef Enrico Cardile und Stardesigner Adrian Newey könnten im Anflug sein.

"Ich kann nur Andy Cowell beurteilen", sagt Alonso über die Transfer-Gerüchte um Cardile und Newey. "Aber ja, das einzige Gerücht, das viele Monate lang nicht in der Presse stand, war Andy Cowell, und er ist eine einzige Überraschung für alle."

Aston Martins Aufstieg: "Großer Teil ein Schub von Martin Whitmarsh"

Cowell wird jedenfalls sicher zum ersten Oktober zum Team stoßen, während der bisherige CEO Martin Whitmarsh seinen Posten zum Jahresende räumen wird. "Ich möchte mich übrigens bei ihm bedanken", sagt Alonso über Whitmarsh. "Er hat einen großartigen Beitrag für Aston Martin geleistet."

"Als Martin ins Team kam, war das gerade der Übergang vom vorherigen Namen zu Aston Martin, und er hat viel für das Team und die Organisation getan. Ich hoffe also, dass wir, bevor Martin uns verlässt, noch etwas auf die Beine stellen können, um ihn glücklich zu machen.

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Und auch Teamkollege Lance Stroll, der die Verpflichtung von Andy Cowell als "eine positive Nachricht" betitelt, zeigt sich voll des Lobes über Whitmarsh: "Ich denke, Martin war in den letzten Jahren ein extrem wichtiger Teil dieses Teams. Er kam zu uns und es war eine wirklich konstruktive, unglaubliche Arbeit. Wir sahen, wie sich unsere Leistung im letzten Jahr steigerte und ein großer Teil davon war ein großer Schub von Martin."

Update-Flops: Wann geht es bei Aston wieder aufwärts?

Die große Frage ist jedoch, wann Aston Martin zurück zu alter Form findet, schließlich blieb man in den letzten beiden Rennen punktelos und ist von den Podestplätzen der Vorsaison meilenweit entfernt. Doch nicht nur beim Team aus Silverstone scheinen die Upgrades keine positive Wirkung zu zeigen, denn auch bei Red Bull, Ferrari und Racing Bulls haben die neuen Teile den gewünschten Erfolg noch nicht gebracht.

"Ich denke, wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren", sagt Alonso über das Entwicklungsrennen. "Ich denke, wir haben im Moment eine sehr klare Vorstellung von uns selbst. Bis Barcelona waren wir vielleicht ein bisschen mehr verwirrt, aber wir haben mehr ausprobiert und getestet und die Dinge einfach verstanden."

Stroll fügt hinzu: "Ich denke, wir wissen immer noch, dass wir als Team wachsen und stärker und robuster werden müssen. In Bezug auf die Entwicklung und die Philosophie haben wir eine falsche Richtung eingeschlagen und nicht den richtigen Weg gefunden. Ich denke, das gehört dazu, wenn man als Team wächst. Leider zahlen wir jetzt den Preis dafür, und wir sind nicht dort, wo wir sein wollen, aber wir drängen weiter nach vorne."

Trotz des Heimvorteils sollte die Strecke in Silverstone am kommenden Wochenende Aston Martin wohl eher nicht entgegenkommt: "Es sollte schwierig für uns mit diesen langen Kurven und hohen Geschwindigkeiten sein", so Alonso. "Aber dies ist unser Heim-Grand-Prix. Jeden Morgen gehen wir in die Fabrik und haben dort einige Meetings. Wir treffen eine Menge Mitarbeiter. Wir haben eine Menge Glückwünsche und solche Dinge. Wir wollen hier also gut abschneiden."