Piastri untersteuert ins Nirgendwo: "Nicht viel weggeworfen"
Oscar Piastri kommt in Barcelona nicht wirklich mit seinem McLaren zurecht - Das Rausrutschen im Qualifying war nur der Höhepunkt eines durchwachsenen Tages
(Motorsport-Total.com) - Wäre das Kiesbett nicht gewesen, wäre er wahrscheinlich bis ins Mittelmeer untersteuert. Oscar Piastris Qualifying auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya war ein Satz mit x. Doch schon bevor er seine einzige fliegende Runde im Q3 (die erste war ihm wegen Tracklimits aberkannt worden) in der drittletzten Kurve im Kiesbett versenkte, lief es alles andere als gut.
"Es sah nicht gut aus. Ja, es wäre sicher nicht die Poleposition gewesen", sagt der Australier über seine Runde vor dem Abflug. "Ich habe nicht das Gefühl, ein gutes Ergebnis verschenkt zu haben. Im besten Fall wäre vielleicht Platz sieben oder acht drin gewesen."
Was die Sorgen natürlich nicht kleiner macht. Piastri, der seine zweite Formel-1-Saison bestreitet, hat Norris in dieser Saison erst zweimal im Rennen hinter sich gelassen - einmal wegen der Strategie in Dschidda und einmal bei der Prozession in Monaco. Im Qualifying-Duell hat Norris seine Führung auf 7:3 ausgebaut. Piastri droht langsam der inoffizielle Nummer-2-Status.
"Ich hatte einfach nicht die Pace, das ist natürlich nicht ideal", sagt der Schützling von Mark Webber. "Ich muss herausfinden, warum das so war. Es lief das ganze Wochenende einfach nicht so natürlich."
"In den vergangenen vier oder fünf Rennen habe ich mich von der ersten Trainingsrunde an wohl im Auto gefühlt und habe mich von da an gesteigert. Dieses Wochenende hat es einfach nicht funktioniert. Am Freitag sah es noch etwas besser aus, aber heute hat es aus irgendeinem Grund einfach nicht geklickt."
"Seitdem wir in Miami das halbe und in Imola das ganze Update am Auto hatten, war es wirklich gut zu fahren. Vor allem in Imola habe ich mich von der ersten Runde an sehr, sehr wohl gefühlt. Und das Auto hat sich seitdem nicht verändert. An diesem Wochenende war das, aus welchen Gründen auch immer, nicht der Fall."
Erschwerend kam hinzu, dass das Problem nicht nur an einer Stelle, sondern immer wieder an verschiedenen Orten auftrat: "Es war ein bisschen willkürlich, was für mich ein Indikator dafür ist, dass ich nicht viel Vertrauen in das Auto hatte."
"Wenn es in einer oder zwei Kurven konstant ist, kann man sagen: 'Okay, er [Lando] macht einen besseren Job.' Aber in einer Sitzung war es eine Kurve, in der nächsten eine andere. Der letzte Sektor war immer etwas schwierig. Es war schwierig, das Limit zu finden."
Eine wirkliche Erklärung hat der 23-Jährige nicht. "Es sind Kleinigkeiten, aber es sind immer Kleinigkeiten. Im Moment habe ich keine Antworten." Das Update schließt er als Ursache aus, da es auf anderen Strecken gut funktioniert habe. Die Reifen? "Daran könnte es liegen. Schwer zu sagen."
Oder vielleicht an der Tatsache, dass die Strecke vielen Teams sehr vertraut ist? "Ja und nein. Dadurch kann jeder sofort mit der Arbeit loslegen. Eine meiner Stärken ist, dass ich auf anderen Strecken relativ schnell auf Touren gekommen bin. Hier sind alle stärker ins Wochenende gestartet, aber aus irgendeinem Grund ist das bei mir nicht der Fall."
Auch der Fehler selbst ist ihm noch ein Rätsel: "Meine Runde war zu diesem Zeitpunkt schon nichts Besonderes mehr. Ich wusste, dass ich nichts zu verlieren hatte und bekam einfach einen massiven Schub Untersteuern. Ich weiß nicht, ob ich versucht habe, zu viel Tempo mitzunehmen, oder ob ich eine Windböe hatte oder was auch immer. Das Verhalten des Autos war den ganzen Tag über nicht sehr vorhersehbar."