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Russell: Hamilton hat im Sprint gezeigt, was mit besseren Qualis möglich ist
George Russell erklärt, wie zickig der Mercedes W15 im Qualifying in Schanghai war, und schöpft Mut aus der starken Rennpace von Lewis Hamilton im Sprint
(Motorsport-Total.com) - George Russell hat Lewis Hamilton im Qualifying zum Grand Prix von China geschlagen und damit im Mercedes-internen Stallduell auf 4:1 gestellt. Doch mehr als Platz 8, 0,773 Sekunden hinter der Poleposition-Zeit von Max Verstappen, war für Russell in Schanghai nicht drin.
© Motorsport Images
George Russell weiß, dass im Mercedes aktuell kaum mehr drinsteckt Zoom Download
"Das ist einfach, wo wir momentan als Team stehen", seufzt er. "Wenn du alles perfekt triffst, bist du in dieser Verfolgergruppe vorn dabei. Wenn irgendwas schiefläuft, bist du am Ende der Gruppe. Und das ist uns in den letzten paar Rennen ein paar Mal passiert."
Was genau schiefläuft bei Mercedes, wissen die Ingenieure selbst offenbar noch nicht genau. Zwar gibt es zwischendurch immer mal wieder Anzeichen dafür, dass man glaubt, die Probleme zu verstehen. Doch selbst das kleine Schanghai-Update, unter anderem mit neuen Flügelprofilen am Halo, brachte keine nennenswerte Verbesserung.
Immerhin ist klar, warum das Qualifying für Russell so schwierig war. In Q2 war er eigentlich zu einer starken Zeit unterwegs, als er seine Runde wegen des Sainz-Crashs abbrechen musste. Also war eine weitere Runde notwendig, und so fehlte in Q3 ein zweiter frischer Reifensatz. Keine einfache Ausgangslage mit einem Auto, dessen Fahrverhalten so unberechenbar ist wie das des W15.
Erste Schrecksekunde gleich in Q1
"Ich hätte es gleich in Q1 fast mal verloren", berichtet Russell. "Es ist nicht leicht zu fahren. Und wenn du vor dem Qualifying nochmal Dinge umbaust, brauchst du ein bisschen Zeit, um dich drauf einzustellen. In der Hinsicht waren die letzten paar Rennwochenenden nicht die einfachsten für uns."
Russell konnte sich auf das neue Set-up nach dem Sprint zwar besser einstellen als Hamilton, "aber das Auto war auch für ihn immer noch nicht einfach zu fahren. Da wir nur einen neuen Satz Softreifen für Q3 hatten, war P8 das Beste, was wir erreichen konnten", sagt Andrew Shovlin, der Leiter des Mercedes-Einsatzteams an der Rennstrecke.
"Wir befinden uns am Ende einer engen Gruppe, und kleine Schritte können das Bild schnell verändern. Aber im Moment sind wir nicht schnell genug. Wir werden die üblichen Simulationen durchführen, um zu verstehen, wie wir die Situation für morgen am besten optimieren können, aber wir werden wahrscheinlich nach Möglichkeiten suchen müssen, Dinge anders zu machen als andere."
Hamiltons zweiter Platz im Sprint macht Mut
Immerhin: Wenn das Auto mal ordentlich funktioniert, scheint es konkurrenzfähig zu sein. Hamilton hatte im Sprint, vom zweiten Startplatz aus, "clean Air", führte nach dem gewonnenen Start sogar rundenlang das Rennen an. Auch wenn er in den letzten zehn Runden 13 Sekunden auf Verstappen verlor: Da zeigte sich, was theoretisch möglich wäre.
"Lewis hat's ja bewiesen: Wenn du im Qualifying am richtigen Ende der Gruppe stehst, dann ist das Potenzial da. Das haben wir in Bahrain schon gesehen, wo ich Dritter hätte werden können. Heute war ein schwieriges Qualifying. Ferrari ist nicht happy, Aston ist auch nicht happy. Wir alle wollen um Siege kämpfen, aber niemand ist gut genug, es mit Red Bull aufzunehmen", sagt Russell.
Er weiß: "In neun von zehn Fällen ist unser Auto im Rennen schneller als im Qualifying. Im Sprint waren wir schneller als der Aston, schneller als der McLaren, vielleicht einen Tick hinter dem Ferrari. Morgen ist ein neuer Tag. Aber wir sind nicht zufrieden damit, wo wir stehen. Wir kämpfen darum, 'Best of the Rest' zu werden. Und da liegt noch viel Arbeit vor uns."