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Haas: Daten von Windkanal und Strecke weichen voneinander ab
Haas gibt zu, dass die Daten im Windkanal von der Strecke abweichen, und will daher in Imola einen Vergleichstest zwischen dem Auto mit und ohne Upgrades fahren
(Motorsport-Total.com) - Haas hat verraten, dass man in Imola zum alten Haas-Paket zurückkehren möchte, nachdem der VF-24 in Schanghai und Miami zwei kleinere Updates erhalten soll. Damit möchte der Rennstall direkte Vergleichstests mit seinem Auto anstellen, um die Daten aus dem Windkanal zu verifizieren.
Denn dieser spuckt nicht immer die richtigen Daten aus, wie Teamchef Ayao Komatsu verrät: "Was wir in diesem Jahr auf der Strecke messen, unterscheidet sich ein wenig von unseren Erwartungen aus dem Windkanal", sagt der Japaner. "Das müssen wir verstehen."
Und daran knüpft auch die aktuelle Entwicklung an. Haas hat in Schanghai sein erstes Upgrade der Saison mitgebracht, was unter anderem veränderte Unterbodenkanten oder ein schmaleres Rückspiegelgehäuse mit sich bringt (zur Übersicht aller Updates). Die Fahrer erwarten sich nicht so viel vom Upgrade, das nur kleinerer Natur sein soll.
"Es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung", sagt Komatsu. Doch weil es sich bei China um ein Sprint-Wochenende handelt, kann man das neue Paket nicht richtig evaluieren. Auch beim nächsten Rennen in Miami sollen weitere Teile folgen - aber auch dabei handelt es sich um ein Sprintwochenende.
Erst beim darauffolgenden Grand Prix in Imola will man dann einen "echten Back-to-Back-Test" machen, wie es Komatsu nennt. Heißt: Man will die Grundversion mit dem neuen Boliden direkt vergleichen und wechselt daher auf die alte Spezifikation zurück - zumindest mit einem Auto.
"Was wir hier haben, könnte vielleicht eine Überraschung sein, von daher bin ich schon versessen darauf, es in Imola richtig zu testen, um zu sehen, ob wir in die richtige Richtung gehen oder nicht", so der Teamchef.
"Und wenn nicht, dann sind das zwar schlechte Nachrichten, aber zumindest ist es besser, wenn wir es früher als später wissen, oder?"
"Und darum haben wir auch so aggressiv entwickelt", sagt Komatsu. "Wir hoffen, dass wir in Imola beweisen können, dass wir richtig liegen. Aber im Worst-Case, wenn es nicht richtig ist, dann haben wir immer noch die Chance, es zu Saisonmitte richtigzustellen."
Positive Zwischenbilanz
Bislang lief die Saison aus Haas-Sicht aber ziemlich positiv. Der Rennstall wurde vor der Saison als Schlusslicht gesehen, konnte aber bereits drei Mal in die Top 10 fahren und liegt damit auf WM-Rang sieben.
Auch in Suzuka sei es sowohl in Qualifying und Rennen wieder besser gewesen als erwartet. Zwar verfehlte man jeweils Q3 und die Punkte, das allerdings mit den Positionen zwölf und elf durchaus knapp.
"Wir haben auf vier sehr unterschiedlichen Strecken sehr konstant performt und waren immer im Kampf um die Punkte dabei", freut sich Komatsu. "Das ist sehr ermutigend."
Auch beim Sprint-Qualifying in Schanghai war man wieder durchaus bei der Musik dabei: Kevin Magnussen wurde Zwölfter, Teamkollege Nico Hülkenberg 13.
Falsche Taktik in SQ2?
Aber: Im einzigen Training hatte man noch die Plätze fünf und sechs belegt. Doch beim Haas-Team wusste man, dass das nicht realistisch war. "Viele Fahrer sind nur mit einem Satz [Reifen] gefahren und einige haben am Ende auch keine Runden mit wenig Sprit gedreht. Das war nicht das wahre Bild", winkt Hülkenberg ab.
Trotzdem gibt er zu, dass er über sein Aus in SQ2 ein wenig enttäuscht war - gerade weil die Zeiten so eng waren. Zwei Zehntel mehr hätten schon für den Einzug in den letzten Abschnitt gereicht.
Doch Haas verpokerte sich laut Magnussen ein wenig mit seiner Strategie. Denn in SQ2 wollte Haas zwei Runs einlegen und sich zwischendurch neue Reifen holen. "In der zweiten Runde hat es aber angefangen zu regnen", hadert er. "Wir sind Risiko eingegangen, das sich nicht ausbezahlt hat."
Doch er weiß auch: "Platz zwölf ist aber nicht so schlecht."