Daniel Ricciardo gibt zu: Bei Dschidda-Dreher war Frust dabei!
Daniel Ricciardo hadert mit dem schwierigen Saisonstart der Racing Bulls und gibt zu, dass beim Dreher in der Schlussphase von Dschidda ein wenig Frust dabei war
(Motorsport-Total.com) - "Das waren schmerzhafte drei Tage", sagt Daniel Ricciardo nach dem Formel-1-Rennen von Saudi-Arabien. Der Australier war in Dschidda nur auf Position 16 ins Ziel gekommen und hatte sich kurz vor Schluss noch einen Dreher in Kurve 1 geleistet. Das vor der Saison von vielen hochgelobte Racing-Bulls-Team bleibt damit weiterhin ohne Zähler.
Generell war das Wochenende von Ricciardo enttäuschend. Im Qualifying war der Australier als 14. bereits in Q2 hängengeblieben, während es Teamkollege Yuki Tsunoda in die Top 10 schaffte (zu den Qualifying-Duellen 2024), und im Rennen fuhr er dann dem Feld meist einfach hinterher.
"Es funktioniert einfach noch nicht alles zu 100 Prozent bei uns", hadert er. "Wir sehen ein paar Probleme mit dem Auto, um ehrlich zu sein. Das müssen wir hinbekommen."
Aber auch das Rennen selbst war von beiden Seiten nicht berauschend. Ricciardo fuhr in der Anfangsphase auf Platz 15 mit, doch ein schlechter Boxenstopp unter Safety-Car-Bedingungen, der mehr als 40 Sekunden dauerte, spülte ihn ganz ans Ende des Feldes. Das Team sprach hinterher nur von einem "Problem mit den Reifen".
Und danach steckte Ricciardo für den Rest des Rennens in dem Bummelzug, der von Kevin Magnussen angeführt wurde. "Und einfach um sicherzugehen, dass auch ich meinen Fehler mache, habe ich mich am Ende noch in Kurve 1 gedreht", schildert er. "Ich wollte nicht, dass sich das Team alleine gelassen fühlt."
Ricciardo sagt, er habe einfach den Randstein in Kurve 1 etwas zu stark mitgenommen, was letztendlich zu dem Dreher führte. "Das war nicht meine Absicht, aber man könnte sagen, dass vielleicht ein wenig Frust dabei war", gibt er zu. "Natürlich versuche ich mich nicht zu drehen. Ich weiß auch nicht. Keine Ausreden."
Limit in Dschidda schnell gefunden
Aber auch ohne den Dreher wäre für Ricciardo und die Racing Bulls kein gutes Ergebnis rausgesprungen. "Es liegt am Auto", meint er. "Wenn es um Effizienz und solche Dinge geht, dann passen ein paar Dinge nicht."
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Ricciardo gibt zu, dass er im Qualifying von Bahrain ein paar Zehntel selbst habe liegen lassen, doch das Gefühl hatte er in Dschidda nicht. "Wenn man auf der Stelle tritt, während sich alle anderen weiter verbessern, dann ist das ein Zeichen", sagt er. "Ich konnte spüren, dass das das Limit des Autos war."
Zwar habe man anschließend ein paar Dinge gefunden, aufgrund der Parc-ferme-Regeln konnte man aber nichts mehr am Auto ändern. Doch er sagt auch: "Selbst wenn es keinen Parc ferme geben würde, war das wohl nichts, was wir in 24 Stunden hätten lösen können. Ich bin sicher, dass ein paar Dinge zurück in die Fabrik gehen und dass wir mit einem frischen Auto in Melbourne landen."
Wird es in Melbourne besser?
Trotz des schwierigen Saisonstarts, den man sich im Team anders vorgestellt hatte, bleibt der Australier optimistisch: "Ich weiß, dass wir einige Dinge falsch gemacht haben. Und ich weiß, dass wir mit einem guten Auto und allem, was wir haben, viel besser sein können", betont er.
"Es waren drei schmerzhafte Tage, aber ich möchte nicht, dass wir dadurch unser Selbstvertrauen verlieren. Es war nicht der Start, den wir uns gewünscht haben, aber es ist das zweite Rennen und Melbourne ist das nächste."
"Jeder muss sich anstrengen, um es richtig zu machen, und dann werden wir ein gutes Wochenende haben."