Kommissare "echt schlecht": Perez tobt nach Strafe und bekommt wohl Ärger
Sergio Perez hat die Kommissare nach seiner Strafe scharf kritisiert und muss sich deswegen noch einmal vor der FIA verantworten - Kollision mit Lando Norris
(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez übt nach dem Formel-1-Rennen von Abu Dhabi scharfe Kritik an den Kommissaren: "Die Kommissare waren heute echt schlecht", schimpft der Red-Bull-Pilot und nimmt damit Bezug auf seine Strafe nach der Kollision mit Lando Norris, die ihn am Ende um ein Podium beim Saisonfinale gebracht hat.
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Sergio Perez ist nach Abu Dhabi nicht gut auf die Kommissare zu sprechen Zoom Download
In Runde 47 von 58 auf dem Yas Marina Circuit hatte Perez den McLaren-Piloten im Kampf um Platz fünf in Kurve 6 angegriffen. Dabei berührten sich die beiden Piloten, weil Perez auf der Innenbahn etwas weit nach außen kam, wo Norris war. Norris musste anschließend durch den Notausgang fahren, blieb dabei aber vor seinem Kontrahenten.
Einig waren sich beide am Funk danach nicht: "Er ist einfach in mich reingefahren", beschwerte sich Norris. "Er ist einfach in mich reingezogen", lautete die ähnliche Version von Perez.
Am Ende mussten die Kommissare entscheiden - und das taten sie: Sie brummten Perez für den Vorfall eine Fünf-Sekunden-Strafe sowie zwei Strafpunkte auf, was dieser überhaupt nicht verstehen kann.
Schon am Funk wütete er gegen die FIA-Regelhüter: "Die Kommissare sind ein Witz. Ich kann das nicht glauben. Ich meine, sie waren in diesem Jahr schon sehr schlecht, aber das ist ein Witz. Das war echt ein Witz."
Für seine Aussagen muss er sich im Anschluss an das Rennen noch einmal vor den Kommissaren verantworten, weil er damit gegen Artikel 12.2.1 k) des Internationalen Sportkodex der FIA verstoßen haben soll, so der Vorwurf. Dieser regelt unter anderem Fehlverhalten gegenüber Offiziellen.
Auch an den TV-Mikrofonen nach dem Rennen legt der Red-Bull-Pilot noch einmal nach: "Die Kommissare waren heute echt schlecht meiner Meinung nach", sagt er gegenüber Sky. "Wir haben schon deutlich Schlimmeres gesehen. Die Räder haben sich berührt, Lando hat die Kurve abgekürzt und Zeit gewonnen - und trotzdem habe ich die Strafe bekommen."
Norris: Wollte Perez vorbeilassen
Seiner Meinung nach gehören zu einer Kollision immer zwei Parteien. "Lando hat auch seinen Anteil daran, weil er in mich reingelenkt hat, als ob niemand da gewesen wäre", kritisiert er. "Er hat nichts verloren. Wenn überhaupt, dann hat er etwas gewonnen. Es ist schwierig zu verstehen, warum ich die Strafe bekommen habe."
Norris selbst sagt, dass er Perez in der Schikane eigentlich vorbeilassen wollte. So hätte er hinter dem Red Bull womöglich noch die Chance gehabt, ihn im Windschatten wieder zurück zu überholen, anstatt als Vorherfahrender leichte Beute zu sein.
Daher ließ er in der Schikane auch die Tür weit auf: "Ich war vier Autobreiten weg vom Scheitelpunkt, und trotzdem ist er in mich reingefahren", schildert er seine Sicht bei Sky. "Ich wollte ihn wirklich vorbeilassen, aber er ist in mich reingefahren. Ich weiß nicht, was er gemacht hat. Da war er etwas rücksichtslos."
Perez wehrt sich gegen Kritik
Auch viele Experten waren nach dem Rennen der Ansicht, dass die Kollision eher auf die Kappe von Perez geht, weil er außen nicht genügend Platz gelassen hatte. Doch das will dieser nicht einsehen. "Man muss bedenken: Wenn du von hinten kommst und spät bremst, dann hast du nicht die volle Kontrolle über das Auto", wehrt er sich.
"Lando wusste, dass ich da war, und er hat entschieden einzulenken. Die Räder haben sich berührt, er hat die Kurve abgekürzt und Zeit gewonnen. Meiner Meinung nach war das einfach ein Rennunfall."
Die Fünf-Sekunden-Strafe gegen Perez hatte aber nicht nur Auswirkungen für den Mexikaner selbst, der dadurch einen Podestplatz verloren hat, sondern auch auf die Konstrukteurs-WM. Weil er dadurch auch hinter George Russell fiel und nicht zwischen Charles Leclerc und dem Briten blieb, schlug Mercedes Ferrari um Platz zwei der Teamwertung.