Wie in der "Schule": Wolff akzeptiert Verwarnung mit einem Augenzwinkern
Toto Wolff akzeptiert seine offizielle Verwarnung, ändert seine Meinung aber nicht: In Las Vegas habe es am vergangenen Wochenende keine negativen Aspekte gegeben
(Motorsport-Total.com) - Als das Formel-1-Rennen in Las Vegas am vergangenen Wochenende kritisiert wurde, platzte Toto Wolff der Kragen. In der Pressekonferenz der Teamchefs ließ sich der Mercedes-Teamchef zu einer Brandrede mit einer Wortwahl hinreißen, für die er von der FIA später offiziell verwarnt wurde.
An diesem Wochenende in Abu Dhabi musste der Mercedes-Teamchef sich für seinen Ausraster in der PK bei den Stewards verantworten. "Das war großartig. Das zweite Mal, dass ich irgendwo hinbeordert wurde. Das letzte Mal war 1984, als ich zwölf Jahre alt war und zur Schule ging", schmunzelt Wolff bei Sky.
Die Stewards kamen dort zu dem Schluss, dass die Wortwahl von Wolff nicht angemessen war, weshalb er eine Verwarnung kassierte. Obwohl Wolff die Situation mit einem Augenzwinkern kommentiert, akzeptiert er diese. "Wir sind Vorbilder, wir repräsentieren den Sport", weiß er.
Ihm sei in Las Vegas "das F-Wort" herausgerutscht, was nicht in Ordnung gewesen sei. "Ich glaube nicht, dass jemand, der ein Akteur im Auto oder außerhalb des Autos ist und von jungen Leuten im Fernsehen angeschaut wird, diese Sprache benutzen sollte", so Wolff.
"Wir alle - ob Fahrer, Teamvertreter oder FIA-Offizielle - müssen uns an den Sportkodex halten", erklärt der Mercedes-Teamchef, der selbst weiß, dass das "im besten Interesse des Sports" sei. An seiner Meinung zur Kritik am Las-Vegas-Rennen hat sich allerdings nichts geändert.
Wolff: Man weiß sowieso nicht, in welcher Zeitzone man ist!
"Es war ein großartiges Wochenende. Der Kanaldeckel war nichts - wie ich gesagt habe", betont Wolff. Es sei "ein spektakuläres Rennen" gewesen, es habe "gutes Racing an der Spitze" gegeben, die Zuschauer seien toll gewesen, und es sei insgesamt ein "mega Event" gewesen.
Die Vegas-Premiere habe "alle Punkte abgehakt", findet er und erklärt: "Es ist eine tolle Strecke. Sie ist gut für Überholmanöver, wie man sehen kann. Die DRS-Zonen sind an den richtigen Stellen und wenn man die Reifen gut managt, kann man sich hier einen Vorteil verschaffen."
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Und auch jegliche Kritik, die nicht die sportlichen Aspekte des Wochenendes betrifft, wird von Wolff weggewischt. Da wäre zum Beispiel der Zeitplan, mit dem mehrere Leute nicht ganz zufrieden waren. "Ich denke, da geht es um die Logistik", erklärt Wolff.
Man habe bei den Sessionzeiten nicht viel Spielraum, weil man "die Verkehrssituation in Las Vegas" im Blick haben müsse. Zwar könne man für die Zukunft "das Qualifying vielleicht ein bisschen früher ansetzen", räumt Wolff ein, "aber im Großen und Ganzen war alles großartig."
Man sei am Wochenende sowieso "im kompletten Autopilot", verrät er und erklärt mit einem Schmunzeln: "Man weiß sowieso nicht, wann man aufwacht und in welcher Zeitzone man sich befindet und wo die Toilette im Hotelzimmer ist."
Wolff stellt klar: Will gar keine negativen Dinge finden
Und auch die Probleme im ersten Training, die dazu geführt haben, dass FT2 erst mitten in der Nacht beginnen konnte und die Fans vorher nach Hause geschickt wurden, sind für Wolff lediglich Randnoitzen. "Ich will kein Haar in der Suppe finden, weil es so toll war", betont er.
"Es waren unvorhergesehene Umstände, und man kann die Leute hier an der Strecke nicht so lange arbeiten lassen", sagt er im Hinblick darauf, dass die Fans die Strecke vor FT2 verlassen mussten. Für nächstes Jahr könne man aber womöglich etwas mehr "Puffer" einbauen.
"Aber es waren unvorhergesehene Umstände", betont er noch einmal und stellt klar: "Viele Dinge, die [im Vorfeld] gesagt wurden, wirken ein wenig unverhältnismäßig oder zu negativ, weil wir Las Vegas nach einem tollen Wochenende verlassen."
"Ich denke, die Popularität der Formel 1 in den Vereinigten Staaten wird dadurch sicherlich steigen. Es gibt nichts Negatives, was ich finden könnte", so Wolff.