• 24. November 2023 · 18:54 Uhr

Bestzeit ohne große Referenz: Mercedes rätselt nach speziellem Freitag

Mercedes tappt nach dem Abu-Dhabi-Freitag im Dunkeln: Bei der Bestzeit von George Russell fehlte die Referenz, und Lewis Hamilton hadert mit zu wenig Fahrzeit

(Motorsport-Total.com) - Was ist der Trainingsfreitag von Abu Dhabi für Mercedes wert? Darüber rätselt man bei den Silberpfeilen nach zwei ungewöhnlichen Sessions auf dem Yas Marina Circuit (Formel 1 2023 live im Ticker). George Russell hatte zwar am Vormittag die Bestzeit erzielt, hatte dabei aber mit zehn Rookies keine üblichen Referenzen. Und am Nachmittag war das Treiben durch zwei rote Flaggen stark eingeschränkt.

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Frederik Vesti fuhr im ersten Training das Auto von Lewis Hamilton Zoom Download

Trotzdem zieht Russell ein gutes Fazit: "Das war ein relativ positiver Freitag für uns", sagt der Engländer. Wo er mit seiner Bestzeit in der ersten Session steht, weiß er aber auch nicht. "Im FT1 waren viele Rookies auf der Strecke, sodass wir nicht ganz klar erkennen konnten, wo unsere relative Pace im Vergleich zum Feld liegt."

"Das FT2 war erneut eine Session mit langen Unterbrechungen, sodass wir auch hier keinen Überblick darüber bekommen konnten, wo wir im Vergleich zu unseren Konkurrenten stehen und wo unsere Pace liegen könnte", sagt Russell, der in der zweiten Session 17 Runden drehen konnte - eine mehr als sein Teamkollege Lewis Hamilton.

Russell hatte am Abend mit drei Zehntelsekunden Rückstand Platz sechs belegt, sich aber über eine "gute Longrun-Pace" gefreut - soweit man das in der Zeit einschätzen konnte. "Das ist das Wichtigste", sagt er und rechnet am Samstag mit einem engen Kampf gegen McLaren und Ferrari. "Bei Red Bull wissen wir, dass sie immer noch etwas in der Hinterhand haben."

"Nichtsdestotrotz haben wir über Nacht eine Menge zu analysieren, und das wird uns hoffentlich in eine gute Position bringen, um das letzte Rennen der Saison mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen", meint er weiter. "Ich bin gespannt auf morgen."

Hamilton: "Kein großartiger Tag"

Teamkollege Lewis Hamilton ist nach dem Freitag hingegen nicht ganz so gut drauf: "Nicht besonders, nein", lautet seine Antwort auf die Frage, ob er zufrieden mit dem Freitag sei. "Es war kein großartiger Tag. Ich denke, ich habe nur vier gezeitete Runden bekommen, und das ist nicht viel, wenn man etwas über die Strecke und das Auto lernen möchte."

Denn natürlich wurde auch Hamilton ein Opfer des unterbrochenen zweiten Trainings, und im ersten Training musste er zugunsten von Rookie Frederik Vesti aussetzen.

"Aber das Auto fühlt sich nicht so schlecht an", meint er. "Ich denke, wir sind in keiner so schlechten Position. Ich hoffe nur, dass ich morgen etwas mehr fahren kann."


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Was seine Chancen für den Samstag angeht, gibt sich der siebenmalige Weltmeister aber skeptisch. Mit einem Platz weit vorne rechnet er nach dem achten Platz am Freitag nicht. "Ich muss einfach schauen, ob es einen Weg gibt, um in Q3 zu kommen", sagt er. "Wir hatten schon schwierige Qualifyings, wo wir Probleme hatten, aus Q1 und Q2 zu kommen."

"Von daher wird es schon eine Herausforderung werden, in Q3 zu kommen", so Hamilton. "Die Arbeit morgen früh besteht also nur darin, sicherzustellen, dass wir es in Q3 schaffen, aber ich denke, es wird knapp werden."

"Ich denke, für George sieht es gut aus. Er könnte also besser dastehen, aber er hat auch das erste Training nicht verpasst. Aber nichtsdestotrotz werde ich keine Ausreden suchen. Ich werde einfach versuchen, morgen weiterzumachen."

Shovlin: Uns fehlt die Referenz

Auch für den leitenden Renningenieur Andrew Shovlin war es ein schwieriger Tag - trotz der Bestzeit in der ersten Session. "Uns fehlten viele der Referenzautos, also haben wir nicht zu viel in die Zeitenlisten hineingelesen", sagt er. "Wir konnten uns ein Bild von der Balance mit viel und wenig Benzin an Bord machen und nahmen einige Änderungen für die Abendsession vor."

"Die zweite Session wurde durch die roten Flaggen stark beeinträchtigt. Das bekamen natürlich vor allem die Fahrer zu spüren, die im FT1 ausgesetzt haben, und Lewis war verständlicherweise frustriert, dass er nicht mehr Runden fahren konnte", so Shovlin weiter.

"Wir haben es dennoch geschafft, bei den kühlen Bedingungen einen Eindruck von der Pace auf dem Longrun sowie auf einer schnellen Runde mit Soft-Reifen zu gewinnen. Es gibt über Nacht noch viel zu tun, aber zumindest haben wir eine Vorstellung davon, wo wir das Auto verbessern müssen."

Gelungener Einsatz von Frederik Vesti

Für einen war der Freitag aber dennoch ein Highlight: Frederik Vesti durfte nach Mexiko sein zweites Formel-1-Training für Mercedes bestreiten. 27 Runden fuhr der Däne und wurde mit 0,743 Sekunden Rückstand Zwölfter - das bedeutete Platz drei unter den zehn Rookies.

"Die Teilnahme an meinem zweiten Training war eine unglaubliche Erfahrung", sagt er. "Ich habe mich schon lange darauf gefreut, zumal es auf einer Strecke stattfand, die ich gut kenne. Ich war wirklich zufrieden damit, wie die Session verlief, und ich machte während der gesamten Stunde gute Fortschritte."

Er sagt, dass er viel mehr Vertrauen in das Auto hatte als noch in Mexiko. Aber: "Es gibt immer Dinge, die man verbessern kann, und es war mehr Potenzial vorhanden. Ich freue mich darauf, beim Test am Dienstag wieder ins Auto zu steigen und die Entwicklung fortzusetzen. Noch einmal ein großes Dankeschön an Toto und das Team, dass sie mir diese Chance gegeben und mich unterstützt haben."

Lob für seinen Einsatz bekommt der derzeitige Gesamtzweite der Formel 2 von Shovlin, der ihm einen "großartigen Job" bescheinigt. "Wir konnten einige nützliche Arbeiten an seinem Auto durchführen, die uns bei der Vorbereitung auf das Qualifying und das Rennen hilfreich sein werden", betont er. "Wir freuen uns darauf, ihn beim Test am Dienstag wieder im Auto zu haben."

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