Russell: War kein Glück, dass mein Set-up besser war als das von Lewis
George Russell glaubt nicht, dass er in Dschidda die glücklichere Wahl beim Set-up getroffen hat - Mercedes wartet auf das neue Konzept
(Motorsport-Total.com) - Nur kurz durfte sich George Russell über Platz drei und einen Podestplatz beim Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien freuen, bevor die Strafe gegen Fernando Alonso wieder zurückgenommen wurde. Damit blieb es für den Mercedes-Piloten bei Platz vier, mit dem er aber auch mehr als zufrieden ist.
"Ich hatte das Gefühl, dass Saudi eines meiner stärksten Wochenenden war, die ich je mit Mercedes hatte", sagt der Engländer rückblickend. "Ich war mit dem Qualifying zufrieden, und auch das Rennen fühlte sich sehr stark an."
Der vierte Platz war laut Russell "das absolute Maximum", was Mercedes an dem Wochenende erreichen konnte. Denn eigentlich sei Ferrari an dem Wochenende stärker gewesen, zudem lag man auch bis zu dessen Ausfall vor Lance Stroll im starken Aston Martin. "Von daher war Platz vier ein gutes Ergebnis."
Wichtig war für Russell aber auch, dass er vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton ins Ziel kam (zu den Qualifying-Duellen 2023), der Fünfter wurde. Der siebenmalige Weltmeister hatte damit gehadert, dass er beim Set-up im Gegensatz zu Russell die falsche Entscheidung getroffen habe. "Es war 50:50", hatte er nach dem Rennen in Dschidda gesagt.
Für Russell war die Wahl des Set-ups aber alles andere als reines Glück: "Es geht um die Vorbereitung vor einem Event und die Änderungen, die wir über Nacht machen", sagt er. "Ich wusste, dass es die richtige Richtung sein würde, und ich dachte, dass es besser sein würde als die Set-up-Wahl von Lewis."
Doch unabhängig davon war mal wieder deutlich, dass Mercedes mit dem Ausgang des Rennens an der Spitze nichts zu tun haben würde. Trotz Safety-Car-Phase kam Russell 26 Sekunden hinter Sieger Sergio Perez ins Ziel, im Qualifying fehlten dem Briten sechs Zehntelsekunden auf die Poleposition.
In zwei Wochen mehr gefunden als im Winter
"Wir sind hier, um um Siege und Meisterschaften zu kämpfen. Und in so einer Situation sind wir derzeit eindeutig nicht", sagt er. "Wir haben im Winter geglaubt, dass unsere Arbeit richtig ist, weil es eine Evolution von dem ist, was wir im vergangenen Jahr gemacht haben. Und wir haben die Verbesserungen alle gesehen."
Denn Mercedes konnte am Saisonende 2022 sogar ein Rennen gewinnen. "Es hat uns überrascht, dass wir in Bahrain gesehen haben, dass uns Performance fehlt", sagt Russell. Doch Mercedes hat schnell reagiert und für die nahe Zukunft einen Konzeptwechsel angekündigt. "Es kommen große Veränderungen", bestätigt Russell.
Im Simulator habe er die Neuerungen schon ausprobiert, möchte aber nicht zu viel verraten - nur so viel: "Wir haben in den vergangenen zwei, drei Wochen mehr gefunden als im gesamten Winter, wo wir eindeutig im falschen Fenster entwickelt haben. Es geht in die richtige Richtung."
In Melbourne ähnlich stark wie in Dschidda?
In Melbourne werde man davon aber noch nichts am W14 sehen, "denn so schnell kann man keine Dinge bringen", so Russell. "Aber schon bald wird man große Änderungen sehen, und hoffentlich zeigt sich das auch in den Rundenzeiten."
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An diesem Wochenende muss Mercedes daher noch mit dem alten Auto vorliebnehmen und dämpft daher die Erwartungen: "Wenn wir wieder Vierter oder Fünfter werden oder sogar ein Podium holen, dann haben wir das Potenzial des Autos übertroffen", sagt Russell.
Denn er rechnet vor allem wieder mit Aston Martin, die im Albert Park sehr schnell sein sollten: "Sie sind in mittelschnellen Kurven das schnellste Auto, und davon gibt es hier eine Menge", sagt er. "Wenn wir mit Aston und Ferrari kämpfen können, wäre es ein großartiges Wochenende."