• 05. März 2023 · 11:36 Uhr

Rennprognose: "Red Bull wird alles in Grund und Boden fahren"

Red Bull bleibt beim Thema Bodenhöhe kryptisch: Was wurde seit den Tests verstellt, was Max Verstappen und Sergio Perez so viel Zeit kostet?

(Motorsport-Total.com) - Wenn man bei Red Bull von Problemen spricht, dann sind eindeutig Luxusprobleme gemeint. Max Verstappen und Sergio Perez sicherten sich im Qualifying zum Grand Prix von Bahrain 2023 die erste Startreihe, drei Zehntelsekunden vor dem ersten Verfolger, Charles Leclerc im Ferrari. Und dessen Auto wird gemäß Longrun-Daten im Rennen eher kein Gegner sein.

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Max Verstappen steht auf Pole, klagt aber trotzdem über schwerwiegende Probleme Zoom Download

Doch es ist nicht alles eitel Wonne bei Red Bull. Warum Verstappen nach den haushoch dominierten Tests am Freitag plötzlich mit der Balance zu kämpfen hatte, stellt Beobachter vor ein Rätsel. Und nicht nur die: "Ich fand nicht mehr in die komfortable Balance vom Testen rein und hatte echt Probleme damit, das Auto zusammenzuhalten", berichtet Verstappen.

Er habe das Set-up ziemlich stark umbauen müssen, um auf einen grünen Zweig zu kommen: "Wir sind nach links gegangen und nach rechts und wieder zurück in die Mitte, und dann haben wir einen guten Kompromiss gefunden", sagt er. "Es ist ungewöhnlich, dass wir so viel ändern mussten. Aber im Qualifying war die Balance zum Glück die beste des ganzen Wochenendes."

Was zwischen den Wintertests, wo Red Bull laut Mercedes-Teamchef Toto Wolff alle anderen "in Grund und Boden gefahren" hat, und dem Freitag beim Saisonauftakt passiert ist, darüber wird jetzt im Fahrerlager gerätselt. Und es gibt auch schon das erste Gerücht: Möglicherweise hängen die Schwankungen mit der Bodenhöhe zusammen.

Was bremst Red Bull? So geht die Theorie!

Konkret lautet der Verdacht so: Red Bull soll bei den Testfahrten mit einer bestimmten Bodenhöhe gefahren sein. Damit sei das Auto der Konkurrenz überlegen gewesen. In der Analyse der Tests habe man dann aber bemerkt, dass mit dieser Bodenhöhe die Bodenplatte zu stark abgeschliffen wird und man Gefahr laufen könnte, in einem Rennen disqualifiziert zu werden.

Also, so erzählt es Ted Kravitz in seinem legendären 'Notebook', habe man aufgrund des ohnehin immensen Vorsprungs entschieden, die Bodenhöhe nur marginal höher zu stellen, einfach um auf Nummer sicherzugehen. Doch das habe die Balance komplett aus dem Ruder geworfen, und plötzlich hatte Verstappen am Freitag die gleichen Probleme wie Anfang 2022.

Red Bull dementiert die Story auf Anfrage von 'Sky' nur halbherzig: Man sei mit einer "sehr ähnlichen" Bodenhöhe unterwegs wie beim Wintertest. Hätte man den Gerüchten einen klaren Riegel vorschieben wollen, hätte man auch sagen können, man fährt mit gleicher Bodenhöhe. "Sehr ähnlich" lässt als Formulierung Spielraum für Interpretation.

Motorsportkonsulent Helmut Marko streitet gar nicht erst ab, dass sich "vom Test zum Rennwochenende" etwas verändert hat. Er spricht in diesem Zusammenhang im Interview mit 'Sky' von "Veränderungen am Fahrwerk", ohne diese näher zu präzisieren. Veränderungen am Fahrwerk könnten zum Beispiel eine veränderte Bodenhöhe sein.


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Perez schildert das Phänomen so: "Die Balance, die wir hier hatten, war komplett anders als während der Wintertests. Wir sind schon so viele Kilometer auf dieser Strecke gefahren, aber dann kamen wir zum Rennwochenende - und plötzlich war die Balance ganz anders als bei den Tests."

Untersteuern: Das mag Verstappen gar nicht!

Konsequenz daraus: "Verstappen hat relativ starkes Untersteuern. Das ist etwas, mit dem er überhaupt nicht leben kann oder will", sagt Marko. "Dann war noch dazu Perez einmal schneller." Daher habe es nach Perez' Bestzeit im ersten Freien Training "eine gewisse Unruhe" bei Verstappen gegeben.

Verstappen selbst sieht sich auf dem Weg der Besserung: "Als ich in Q1 reinging, war alles schon ein bisschen besser. Nicht perfekt, aber besser. Umso mehr freut es mich, dass mir diese Runden in Q3 gelungen sind. Es ist immer noch nicht perfekt, aber die Richtung stimmt. Bis zum nächsten Rennen müssen wir dann analysieren, wie das passieren konnte."

Perez: Auto im Rennen besser als im Qualifying

Es sind Probleme, die andere gern hätten: Red Bull kommt mit dem Set-up auf keinen grünen Zweig, steht aber trotzdem mit beiden Autos in der ersten Startreihe. Dabei ist das Qualifying wahrscheinlich der schwächste Punkt der Rüstung des RB19: "Wir haben ein viel besseres Rennauto. Für das Qualifying mussten wir Kompromisse eingehen", verrät Perez.

"Das sollte im Vergleich zum Tempo auf eine Runde unsere Stärke sein", nickt Verstappen. Denn die Balance im Qualifying, berichtet Perez, sei "überhaupt nicht so gewesen, wie ich sie mir vorstelle. Nach und nach kamen wir besser hin, und meine Runde in Q3 war ganz gut. Aber es hat nicht gereicht, um Max zu schlagen."

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"Ich möchte gar nicht zu sehr ins Detail gehen. Das Auto, das wir vorgefunden haben, war ein anderes als beim Test. Und wir verstehen den Grund dafür nicht. Es könnte am Wind liegen, an der relativen Temperatur. Es gibt viele Variablen, die wir nach dem Wochenende untersuchen müssen, damit wir das verstehen", sagt Perez.

Mercedes: Nicht den Funken einer Chance gegen Red Bull

Trotz der Sorge um die Bodenhöhe ist Red Bull Favorit. "Red Bull ist bisher alles in Grund und Boden gefahren. Und das wird wahrscheinlich auch im Rennen so sein", sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff im Interview mit 'ServusTV'. Red Bull, unterstellt er, sei im Qualifying "nur ein bisschen durch die Gegend gecruist. Die sind schon wirklich gut."

Seine Prognose: "Gegenüber dem Ferrari waren wir relativ konkurrenzfähig. Gegenüber Alonso nicht, und gegenüber den Red Bulls sowieso nicht. Vielleicht geht morgen ein bisschen mehr. Wir haben ein bisschen Potenzial gefunden am Auto. Wir rutschen weniger. Das ist vielleicht für den Longrun viel besser. Schauen wir mal."

"Wichtig ist, dass man den Reifen nicht gleich in der ersten, zweiten Runde umfährt. Wenn man sich da ein bisschen zurückhält, dann hält er länger, und dann wird der Longrun überhaupt besser. Das ist mit diesem Reifen ganz komisch", sagt Wolff in einem Interview mit 'Sky' und ergänzt: "Wir schauen einfach, dass wir das Beste draus machen."

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