Vettel klagt über Pirelli-Regenreifen nach P15 im zweiten Training
Sebastian Vettel erklärt, warum Aston Martin bei der Formel-1-Rückkehr nach Japan noch nicht richtig in Schwung kam und was den Schumacher-Unfall verursachte
(Motorsport-Total.com) - Das Aston-Martin-Team konnte die starke Leistung aus der Vorwoche in Singapur zunächst nicht mit nach Japan nehmen. Sebastian Vettel und Lance Stroll schafften in beiden Trainingssessions nicht den Sprung in die Top 10, jedoch betonen die Fahrer, dass sie nicht auf schnelle Rundenzeiten aus waren.
Vettel, der 15. im verregneten zweiten Training wurde, sagt: "Natürlich ging es darum, zur richtigen Zeit auf die Strecke zu gehen, um eine konkurrenzfähige Rundenzeit zu fahren - aber das war heute nicht das Wichtigste für uns."
"Es gibt wahrscheinlich nicht viel, was wir auf morgen übertragen können, wenn es trocken sein soll. Aber wir konnten trotzdem einige Dinge testen, vor allem in der zweiten Sitzung, und die könnten uns eine zusätzliche Orientierung geben."
Vettel: Intermediates "haben zu kleines Fenster"
Während der Trainingstag in Japan ausschließlich unter regnerischen Bedingungen stattgefunden hat, wird erwartet, dass das dritte Training und das Qualifying am Samstag trocken werden sollen, ehe am Rennsonntag erneute Schauer vorhergesagt werden.
"Trotz des nassen Wetters heute konnten wir hier und da auf der Strecke einige Dinge lernen", fügt Teamkollege Stroll hinzu, der im zweiten Training 18. wurde. "Da es am Sonntag immer noch eine Chance auf Regen gibt, wird das, was wir heute gelernt haben, auf jeden Fall nützlich sein."
Obwohl man bei Aston Martin noch nicht auf eine schnelle Runde gezielt hat, beklagt sich Vettel über das kleine Arbeitsfenster und den hohen Reifenverschleiß der Pirelli-Regenreifen und -Intermediates, die seiner Meinung nach auch eine Teilschuld am Abflug von Mick Schumacher im ersten Training haben.
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"Es ist unheimlich schwer", sagt der Deutsche. "Die Reifen haben das nicht so gerne, sie haben ein ganz kleines Fenster, wo sie funktionieren und dann geht es auf eine Runde relativ gut und dann bauen die Reifen ab."
Vettel: Falsche Bedingungen für die Intermediates
"Wir haben am Ende ein bisschen was probiert, um etwas zu lernen, was das Auto angeht mit den Einstellungen. Ich glaube, das war in Ordnung, aber natürlich war es mit den Reifen schwer und dann war nicht mehr so viel drin. Trotzdem: Auch wenn es viel rutscht und kein Grip da ist, die Strecke macht schon Spaß."
Auf die Frage, ob er sich mit den Pirelli-Mitarbeitern über die Problematik unterhalten hat, antwortet er: "Nein, noch nicht. Ich habe jetzt nur schauen wollen, weil die Vorderreifen hat es ziemlich frisiert. Die Hinterreifen sind noch ganz in Ordnung und die Extrem-Regenreifen sind wir heute Nachmittag nicht gefahren."
"Die Bedingungen waren einfach nicht einfach für die Reifen, weil es braucht im Idealfall ein bisschen mehr Wasser, aber wenn es zu viel hat, ist es für die Intermediates schwieriger. Aber natürlich ist der Intermediate der Reifen, den man fahren will, weil er einfach viel schneller ist. Der Extreme ist ein bisschen für die Show", erklärt Vettel.
Vettel erklärt Gründe für Schumacher-Unfall
Ein Opfer der schwierigen Bedingungen wurde im ersten Freien Training Mick Schumacher, der kurioserweise nach dem Ablauf der Session am Ende des ersten Sektors in die Wand krachte.
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Darauf angesprochen, sagt Vettel: "Erstmal ist es gut, dass er ausgestiegen ist und dass ihm nichts passiert ist. Das ist eine sehr schwierige Ecke da oben. Es waren einfach so blöde Bedingungen. Ich weiß nicht, ob es vor dem Start war oder nach dem Start, aber die Reifen sind natürlich nicht so heiß, wie wenn man auf einem normalen Run unterwegs ist."
"Und dann hat ihn der zweite Bach, der über die Strecke läuft, erwischt. Das ist so eine Stelle, wo man nie weiß: 'Soll ich lupfen oder nicht?' Man lupft ein bisschen und manchmal ist es eben nicht genug."
"Natürlich ist es ein Fahrfehler, aber ehrlich gesagt, es ist ja jetzt nicht so viel Wasser auf der Strecke, das sollten die Reifen besser abkönnen generell. Und das ist jetzt nicht das erste Mal, dass sowas passiert", schützt Vettel seinen Kumpel.