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Falsche Deltazeit auf dem Dashboard: Toppiloten im Blindflug unterwegs
Weil die Strecke in Q3 langsamer war als in Q1 wurde den Piloten eine falsche Referenzzeit angezeigt, was vor allem für Carlos Sainz ein ziemliches Ärgernis war
(Motorsport-Total.com) - Das nasse Qualifying von Silverstone hatte für die Formel-1-Fahrer noch ein weiteres Ärgernis parat. Denn aufgrund der Bedingungen bekamen die Piloten falsche Deltazeiten auf ihrem Lenkrad angezeigt. Diese liefern im Normalfall Hinweise darauf, wie man sich mit seiner eigenen Bestzeit vergleicht, doch das war diesmal in Q3 überhaupt nicht hilfreich.
Denn die schnellsten Zeiten wurden am Ende von Q1 gefahren, obwohl alle Fahrer im gesamten Qualifying mit Intermediates unterwegs waren. Den Fahrern wurde dann in Q3 die Q1-Zeit als Referenz angezeigt, die sie nicht erreichen konnten.
Polesetter Carlos Sainz fuhr etwa in Q1 mit 1:40.190 Minuten die viertschnellste Zeit, holte sich dann aber in Q3 die Pole, obwohl er mit 1:40.983 Minuten knapp acht Zehntelsekunden langsamer war. Für die Piloten war es daher unklar, wie konkurrenzfähig sie im entscheidenden Abschnitt wirklich sind.
"Weil die schnellste Runde in Q1 war, hast du das als Referenz. Aber in Q1 war die Strecke deutlich trockener - oder zumindest weniger nass", sagt Sainz. "Es frustriert mich - und ich denke uns alle -, wenn du siehst, dass du drei Sekunden langsamer bist."
Diese Pole gehört eigentlich Max Verstappen!
Fast sieben Zehntel Vorsprung hatte Max Verstappen bei der Zwischenzeit. Trotzdem steht am Ende in Silverstone Carlos Sainz auf Poleposition. Weitere Formel-1-Videos
Sainz bat seinen Renningenieur sogar zwischenzeitlich, das Delta am Lenkrad zurückzusetzen, "weil ich wirklich sauer und frustriert gewesen bin", so der Ferrari-Pilot. "Wir haben es zurückgesetzt, und ich habe mich einfach dadurch verbessert, dass ich auf das Dashboard geschaut habe. Das hilft wirklich."
Max Verstappen hatte das gleiche Problem, doch er hat sich einfach daran orientiert, wie stark er seiner eigenen Zeit aus Q1 nähergekommen ist: "Natürlich bin ich immer nähergekommen, aber ich war immer auf der Plus-Seite", sagt er. "Und irgendwann bemerkst du einen Trend, wo du Zeit verlierst."