Kevin Magnussen: Darum ist Monaco 2022 noch herausfordernder als sonst
Haas-Pilot Kevin Magnussen erklärt, wo und warum sich der Formel-1-Kurs in Monaco mit den neuen Autos anders anfühlt - Gewicht der Boliden "ein großer Faktor"
(Motorsport-Total.com) - "Es wird sich so anfühlen, als sei die Strecke enger geworden", prognostizierte Haas-Pilot Kevin Magnussen vor dem Formel-1-Wochenende in Monaco. Und genau das sollte sich bewahrheiten. Der enge Straßenkurs im Fürstentum verlangte den Fahrern schon immer ein Höchstmaß an Präzision ab.
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Kevin Magnussen sieht Monaco als spaßige, aber extreme Herausforderung Zoom Download
Doch in diesem Jahr, mit den neuen Autos, die breiter und schwerer sind, gilt das umso mehr. "Es fühlt sich ein bisschen kleiner an", beschreibt Magnussen seine Eindrücke nach den ersten Trainings. "Aber es macht immer noch so viel Spaß. Es ist wahrscheinlich das Spaßigste und Extremste, was man in der Formel 1 im ganzen Kalender erlebt. Es ist so eng und schnell - ein echter Kick."
Einige Passagen müssten jetzt anders gefahren werden: "In der Schwimmbad-Sektion kann man nicht Vollgas fahren. Vielleicht im Qualifying, wenn die Strecke etwas mehr Grip hat und weniger Sprit im Tank ist. Aber es ist am Limit, während man dort früher mit wenig Sprit und neuen Reifen leicht Vollgas fahren konnte."
Bodenwellen sind jetzt viel mehr zu spüren
Das sei "viel größere Herausforderung" geworden, findet Magnussen. "Ich denke, das liegt vor allem daran, dass die Autos schwerer sind, das ist ein großer Faktor. Außerdem sind sie sehr steif, sodass sie die Unebenheiten nicht so gut wegstecken."
Er habe gar nicht gewusst, dass Monaco "so holprig" ist. "Ich dachte, es war immer ziemlich eben, aber jetzt spürt man es natürlich viel mehr." Dadurch kämen auch die Mauern immer näher: "Wir haben einige Leute gesehen, die kritische Momente auf den Bodenwellen hatten, vor allem in der Schwimmbad-Sektion und auch oben am Casino, in Kurve 3. Es ist ziemlich holprig und daher sehr herausfordernd."
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Auch vor den Randsteinen müsse man sich in Acht nehmen. "Man darf die gelbe Markierung überhaupt nicht berühren", warnt Magnussen und zieht den Vergleich: "Bei den alten Autos war es in Ordnung, wenn man den gelben Rand überfahren hat. Aber jetzt muss man sehr präzise sein. Es ist sehr anspruchsvoll."
Wird massiver Reifenabbau zum Problem?
"Die Haarnadelkurve ist der einzige Ort, an dem ich es nicht so sehr spüre", sagt der Haas-Pilot weiter. "Sie ist langsamer, aber sie ist keine größere Herausforderung. Sie ist langsamer, weil das Auto schwerer ist. Der ganze Abschnitt ist etwas langsamer, weil man weniger Grip hat, und so ist es natürlich etwas schwieriger."
Den Reifenabbau beschreibt Magnussen als massiv: "Mit wenig Sprit kann man ganz gut zurechtkommen, aber wenn man sich das Ende des zweiten Freien Trainings anschaut und sich den Abbau aller Autos ansieht, war er doch ziemlich groß."
Auf die Frage, ob er deshalb glaubt, dass es im Rennen mehr als einen Stopp geben wird, sagt der Däne: "Der weiche und der Medium-Reifen haben sehr stark abgebaut. Es wird also interessant." Den Freitag beendete Magnussen auf Platz elf mit gut anderthalb Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Charles Leclerc.