Magnussen nach Haas-Bestleistung: "War glücklich!"
Wie Haas-Fahrer Kevin Magnussen seinen vierten Platz im Formel-1-Qualifying in Imola einschätzt und wie er den Abflug samt Notausgang-Benutzung in Q3 erlebt hat
(Motorsport-Total.com) - "Ich bin super-zufrieden", sagt Kevin Magnussen. Kein Wunder: Der Formel-1-Rückkehrer aus Dänemark hat im Qualifying zum Grand Prix der Emilia-Romagna 2022 in Imola (alle Einheiten im Formel-1-Liveticker verfolgen!) eine neue Bestleistung für sein Team Haas erzielt: P4. Bisher hatte ebenfalls Magnussen mit Startplatz fünf 2018 in Deutschland das beste Qualifying-Ergebnis für Haas vorgewiesen.
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Kevin Magnussen im Haas VF-22 nach seinem Abflug in Q3 in Imola 2022 Zoom Download
Beinahe aber wäre es schiefgegangen in Q3: Nach einem Abflug in der Acque Minerali fand sich Magnussen mit dem VF-22 in der Auslaufzone wieder, stand halb auf einem Rettungsweg und hing halb im Kiesbett.
Kurz vorher sei ihm schlicht "das Talent ausgegangen", bemerkt Magnussen mit einem Grinsen im Gesicht. Ernsthaft fügt er hinzu: "Ich berührte die weiße Linie, dann ging es dahin. Und ich dachte wirklich, ich knalle in die Bande."
Wie sich Magnussen aus der misslichen Lage befreite
So weit kam es aber nicht. "Als ich durch das Kiesbett rutschte, merkte ich, wie ich ziemlich Geschwindigkeit abbaute", erklärt Magnussen. Er habe dann im Cockpit die notwendigen Schritte eingeleitet, um eben nicht hängenzubleiben und "gerade so viel Gas gegeben, dass ich auf den kleinen Weg kam." Doch er müsse sagen: Die ganze Szene "war glücklich", so Magnussen.
Haas-Teamchef Günther Steiner aber schiebt es auf die große Erfahrung seines Formel-1-Fahrers. Magnussen habe eine Reife erlangt, "da gab es überhaupt keine Panik" im Auto, so Steiner. "Er hat sich einfach rausgewühlt und hat weitergemacht. Gut für ihn und das gesamte Team!"
Magnussen selbst spricht von einem "weiteren unglaublichen Ergebnis" für Haas, nachdem er schon in Bahrain und in Saudi-Arabien gepunktet hat und aktuell in den Top 10 der Fahrerwertung geführt wird. Er lobt das Team: "Das Auto war einfach klasse, so schnell." Es sei "einfach eine Freude", den aktuellen Haas-Boliden auf der Strecke fahren zu dürfen.
Was weiter drin ist für Haas in Imola
Aber was ist weiter drin für Haas in Imola, noch dazu mit einem Sprintrennen am Samstag vor dem Grand Prix am Sonntag? Magnussen gibt sich bescheiden: "Ich will eine gute Startposition für den Sonntag."
"Wir liegen an P4. Im Trockenen sind wir eher nicht schnell genug, um den vierten Platz zu halten, allerdings ist Überholen hier schwierig. Wenn ich also die erste Runde als Vierter beenden könnte, wäre das schon super. Wenn ich danach ein, zwei Positionen verliere, nehmen wir immer noch Punkte und eine tolle Ausgangslage für Sonntag mit."
So sieht es auch Teamchef Steiner, der meint: "Ich hoffe, wir können die Position halten, oder in dieser Region bleiben. Dann hätten wir für Sonntag eine gute Ausgangslage." Steiners Fazit: "Es braucht jetzt einfach einen guten Start [im Sprint]."
Magnussen führt im Teamduell gegen Schumacher
Oder ist vielleicht sogar noch mehr drin für Magnussen und Haas? Der Däne selbst winkt ab: "Natürlich will ich immer höher ankommen als P4, aber man muss hier schon auch realistisch sein - und clever."
Magnussens Haas-Teamkollege Mick Schumacher hat erneut den Einzug in die Top 10 verpasst und fährt im Sprintrennen von Position zwölf los. Damit steht es 3:1 für Magnussen im Qualifying-Duell der beiden Haas-Fahrer.