• 11. August 2020 · 17:42 Uhr

Anspielung auf Vettel: Ricciardo mit einem "Seb-Dreher" in Silverstone

Daniel Ricciardo fiel dank eines Drehers im Vettel-Stil in Silverstone aus den Punkten und hätte im Nachhinein lieber auf eine Einstoppstrategie gesetzt

(Motorsport-Total.com) - Mit einem "Seb-Dreher" hat sich Daniel Ricciardo ein gutes Ergebnis beim zweiten Formel-1-Lauf in Großbritannien am vergangenen Wochenende versaut. Der Renault-Pilot wollte seinen starken fünften Startplatz in viel Punkte verwandeln, doch ein Dreher in der 31. Runde ließ alle Hoffnungen auf ein Top-10-Ergebnis platzen.

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Mit dem Namensgeber im Hintergrund: Daniel Ricciardo legt einen "Seb Spin" hin Zoom Download

Ricciardo befand sich gerade im Duell mit Carlos Sainz (McLaren), als er ausgangs Kurve 3 die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. "Es war eine Art Seb-Dreher, wenn du das Auto auf der Innenbahn bist und es plötzlich verlierst, wenn du auf das Gas steigst", spielt er auf einige ähnliche Situationen an, die Sebastian Vettel in den vergangenen Monaten hatte.

"Er hat das damals gegen mich in Austin gemacht, aber so etwas hatte ich vorher noch nie, glaube ich", so der Australier. "Ich konnte Carlos sehen, und man versucht dann, keine Kollision zu haben. Aber sobald ich das Lenkrad geöffnet hatte und auf dem Gas stand, habe ich mich gedreht."

Dreher war "Salz in der Wunde"

Ricciardo glaubt, dass es damit zusammenhängt, dass in solch unmittelbarer Nähe zu einem anderen Auto etwas Abtrieb verloren geht. "Ich habe plötzlich Abtrieb verloren, und das kann dich auf dem falschen Fuß erwischen."

Der Dreher sei ein wenig "Salz in der Wunde" gewesen, doch Ricciardo gibt zu, dass er schon zu diesem Zeitpunkt etwas im Hintertreffen gewesen sei. Denn strategisch hatte er nicht die beste Option erwischt. Im Nachhinein hätte er lieber wie sein Teamkollege oder Charles Leclerc auf einen Boxenstopp gesetzt, anstatt zweimal Reifen zu wechseln.

Ricciardo hatte das Rennen wie die meisten anderen auf Medium-Reifen begonnen. "Es lief ganz okay, aber dann sind wir noch einmal Medium gefahren, und der Satz hat überhaupt nicht funktioniert", sagt er. "Er hat schnell abgebaut und wir mussten schnell wieder reinfahren und uns den Hard holen. Das hat uns Positionen gekostet."

Im Nachhinein lieber ein Stopp

"Wir waren dann in einem Kampf und ich habe mich gedreht, als ich gegen Carlos verteidigen wollte", erzählt er und spricht von einer Art Schneeball-Effekt. "Rückblickend betrachtet hätten wir den ersten Stint länger machen sollen und dann versuchen sollen, mit dem Hard nur einen Stopp zu machen. Die Reifen aus dem ersten Stint waren okay."

Am Funk hatte Ricciardo vor dem ersten Stopp noch mitgeteilt, dass seine Reifen noch in Ordnung seien. So richtig durchsetzen wollte er sich gegen die Informationen seines Teams aber auch nicht. "Als sie mich reingeholt haben, habe ich immer noch gedacht, dass zwei Stopps am besten wären. Aber wenn ich das Rennen noch einmal fahren würde, würde ich darauf bestehen weiterzufahren."

Zumindest war der Australier in Großbritannien diesmal im Qualifying stark. Das hatte er zuvor noch als große Schwachstelle ausgemacht und betont, dass man sich am Samstag generell in eine bessere Ausgangsposition bringen müsse. "Es war unser bestes Qualifying des Jahres, und wir haben auch am Sonntag viel Speed gezeigt", betont er. "Aber leider haben wir es nicht umgesetzt."

Set-up-Veränderung hilft

Trotzdem fällt sein Fazit nach den beiden Silverstone-Wochen positiv aus: "Wir hatten generell zwei sehr starke Wochenenden." Zwar gebe es noch ein paar Dinge zu verbessern, "aber ich bin ziemlich zuversichtlich, dass das Auto gut aufgestellt ist. Aber es ist so eng, dass du bei einem schlechten Rennen außerhalb der Punkte bist. Und bei einem positiven kannst du in den Top 5 sein."


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Auffällig war, dass Renault vor allem in schnellen Kurven besser war als sonst. Das lag laut Ricciardo aber nicht an neuen Teilen, sondern einfach an einer anderen Art, das Auto einzustellen. "Wir haben das am Freitagnachmittag bei einem meiner Runs versucht, und ich konnte deutlich schneller fahren. Es fühlte sich auch für mich an, als hätte ich viel Abtrieb am Heck", beschreibt er.

"Irgendetwas war da. Und da wir zwei Wochen auf der gleichen Strecke hatten, konnten wir es uns leisten, etwas zu probieren. Ich denke, wir haben ein Set-up gefunden, das besser mit dem Auto funktioniert hat", so Ricciardo. "Es war einfach die Richtung, die uns etwas mehr Performance verschafft hat."

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