• 28. Oktober 2019 · 10:27 Uhr

Ferrari: Falsche Strategie bringt Charles Leclerc um Podium in Mexiko

Charles Leclerc führt das Rennen in Mexiko bis zu seinem ersten Boxenstopp an - Eine völlig falsche Strategie bringt ihn dann aber sogar um einen Podiumsplatz

(Motorsport-Total.com) - Die Liste der Fehler, die Ferrari in diesem Jahr gemacht hat, ist lang. Mal waren es die Piloten, mal das Team. In Mexiko war es die Strategie, die Charles Leclerc um ein wohl sicheres Podium brachte. Der Pole-Setter führte das Rennen bis zu seinem ersten Boxenstopp in der 15. Runde an, landete am Ende aber nur auf Rang vier, weil er insgesamt zweimal zum Service kam.

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Die Strategie brachte Charles Leclerc um ein besseres Ergebnis Zoom Download

Während die Top 3 jeweils erfolgreich mit einem Stopp durchkamen, verzockte sich Ferrari bei Leclerc. "Wir hatten nur die Daten vom Freitag und Samstag. Und es war sogar noch wärmer", erinnert Teamchef Mattia Binotto bei 'Sky' und erklärt: "Wir haben zu diesem Zeitpunkt des Rennens die Einstoppstrategie nicht als schnellste Strategie im Rennen angesehen."

"Wenn wir jetzt zurückschauen, wäre es die richtige Wahl gewesen", weiß Binotto. "Aber wenn man vorne liegt, geht man solche Risiken nicht ein. Man deckt ab", erklärt er. Hintergrund: Bereits in Runde 14 hatte Alexander Albon, der zu diesem Zeitpunkt Dritter war, seinen ersten Stopp eingelegt. "Wir haben den ersten Stopp recht früh gemacht, um die Position gegen Albon zu sichern", erklärt auch Leclerc selbst.

Wolff weiß: Vorne ist es "schwieriger"

"Auch um dem Überhitzen vorzubeugen, was hier ein großes Thema ist. Wir gingen daher auf die Position auf der Strecke und wollten nicht dahinter rauskommen. Zu diesem Zeitpunkt im Rennen dachten wir, es wäre ein Zweistopprennen, was am Ende nicht so war", so der Monegasse, der in Runde 43 noch ein weiteres Mal zum Service kam. Mercedes-Teamchef Toto Wolff war "überrascht" von dieser Strategie.


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"Es ist halt schwieriger, wenn du vorne fährst, um deinen Sieg nicht aus der Hand zu geben", spricht Wolff im 'ORF' aus eigener Erfahrung. Doch durch die Zweistoppstrategie sei für Mercedes klar gewesen, dass Sebastian Vettel an diesem Sonntag die größte Gefahr ist. "Das ist nicht der einzige Grund", verrät Leclerc jedoch und berichtet: "Der zweite Stint war nicht wirklich großartig."

"Ich habe mich nicht gut gefühlt auf dem Medium. Ich weiß nicht warum, aber der erste Medium-Reifensatz fühlte sich deutlich besser an. Das müssen wir analysieren", so der Monegasse. "Vielleicht haben wir zu früh attackiert und haben dabei die Reifen verheizt", grübelt Binotto und erinnert: "Wir haben auch beim Boxenstopp selbst Zeit verloren. Ohne das wäre er wesentlich dichter an den Autos vor ihm dran gewesen."

Leclerc übernimmt auch selbst Verantwortung

Weil es hinten rechts ein Problem gab, verlor Leclerc bei seinem zweiten Stopp mehr als 3,5 Sekunden. Auch den Vorteil der frischeren Reifen konnte er in seinem dritten und letzten Stint anschließend nicht mehr ausspielen. Einen Vorwurf macht Leclerc dem Team aber nicht. "Die Strategie war nicht gut, aber ich hätte am Boxenfunk eher nachfragen sollen", gibt sich der 22-Jährige selbstkritisch.


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"Ich muss immer noch lernen", erinnert er und erklärt: "[Ich hätte] bestimmender sein sollen in der Entscheidung, um dem Team zu helfen, auf meiner Seite die richtige Entscheidung zu treffen - was Seb gemacht hat." Denn auch Vettel hätte eigentlich viel früher zu seinem ersten Stopp an die Box kommen sollen. Doch der Deutsche blieb nach einer Diskussion am Funk schließlich länger draußen.

Das erwies sich als richtige Entscheidung, während Leclerc durch seine Strategie letztendlich drei Plätze verlor. Rückblickend lässt sich nicht zu 100 Prozent sagen, ob er das Rennen mit einer besseren Strategie sicher gewonnen hätte. Der zweite Platz von Vettel zeigt aber, dass er mindestens auf dem Treppchen gelandet wäre. Hinterher ist man eben immer schlauer.

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