• 05. September 2019 · 10:44 Uhr

Warum Lewis Hamilton in Spa nicht gewonnen hat

Boxenstopp zu lang und möglicherweise ein bis zwei Runden zu spät: Hat das Lewis Hamilton den Sieg beim Grand Prix von Belgien gekostet?

(Motorsport-Total.com) - 0,981 Sekunden fehlten Lewis Hamilton nach 44 Runden in Spa-Francorchamps auf Charles Leclerc, den Sieger des Grand Prix von Belgien. 1,2 Sekunden verlor der Mercedes-Pilot allerdings beim Boxenstopp. Das und das Timing des Boxenstopps (eine Runde nach Leclerc) waren im Nachhinein betrachtet möglicherweise entscheidend für den Ausgang des Rennens.

Foto zur News: Warum Lewis Hamilton in Spa nicht gewonnen hat

Lewis Hamilton war in der zweiten Rennhälfte in Spa schnellster Mann Zoom Download

"Wir hatten ein Problem hinten links", erklärt Andrew Shovlin, der Einsatzleiter an der Rennstrecke. "Wir konnten die Radmutter zuerst nicht festziehen. Solche Probleme sind manchmal nicht so simpel, wie sie erscheinen, aber wir haben viele Daten, die wir uns anschauen können. Wir haben das Video, das den Boxenstopp von oben gefilmt hat. Und die Daten aus dem Boxenstopp-System."

Leclerc hatte vor seinem Boxenstopp in der 21. Runde 4,1 Sekunden Vorsprung auf Hamilton. Die Ferrari-Crew fertigte ihn in 2,4 Sekunden ab. Eine Runde später war Hamilton dran. Bei ihm benötigten die Mercedes-Mechaniker 3,6 Sekunden für den Reifenwechsel. Knapp 0,2 der 1,2 verlorenen Sekunden gewann Hamilton durch die schnellere Ein- und Ausfahrt wieder zurück.

Also hätte er in der 23. Runde theoretisch 5,1 Sekunden Rückstand auf Leclerc haben müssen. Stattdessen waren es 7,4. Der Undercut hatte Leclerc eine frühere schnelle Runde erlaubt, und in der gewann er mehr als zwei Sekunden. Als Hamilton aus der Box kam, wunderte er sich: "Wo ist er? Wie viele Sekunden liegt er vor mir? Er ist meilenweit voraus!"

In den nächsten Runden erkundigte sich Hamilton am Boxenfunk mehrfach nach der Entwicklung seines Rückstands. Und der blieb zunächst stabil, obwohl er die (wenn auch nur um eine Runde) frischeren Reifen hatte. Aber der Ferrari verschleißt seine Reifen normalerweise schneller als der Mercedes.


Mercedes in Spa: Safety-Car kostete möglichen Sieg

Video wird geladen…

Der leitender Renningenieur Andrew Shovlin erklärt, warum es sich im Qualifying staute und was dem Weltmeisterteam im rennen in den Weg kam Weitere Formel-1-Videos

Bis Runde 25 wuchs Hamiltons Rückstand sogar auf 8,7 Sekunden an. Dann begannen die Pirelli-Mediums an Leclercs Ferrari abzubauen. Als Hamilton in Runde 32 an Sebastian Vettel vorbeiging, betrug sein Rückstand wieder 7,1 Sekunden. Danach zog er das Tempo an. Zehn Runden später war er bis auf 2,1 Sekunden dran. Und der Tempo-Unterschied wurde immer größer.

"Wir waren sehr nahe dran, in eine Position zu kommen, in der man überholen kann", analysiert Shovlin. "Aber letztendlich war das Rennen ein bisschen zu kurz für uns." Dazu kam: Durch den Unfall von Antonio Giovinazzi wurden in der letzten Runde gelbe Flaggen geschwenkt. Damit war Hamiltons letzte Mini-Chance auf eine Last-Minute-Attacke dahin.

"Die große Frage ist: Wären wir in einer besseren Position gewesen, wenn wir ein, zwei Runden früher gestoppt hätten?", so Shovlin. "Auf der Strecke wären wir sicher näher dran gewesen. Aber unsere Reifen wären älter gewesen und hätten eine Spur weniger Performance gehabt. Im Nachhinein ist es sehr schwierig, diese Frage zu beantworten."


Nico Rosberg: Ist Vettel Ferraris neue Nummer 2?

Video wird geladen…

Nico Rosberg analysiert den Grand Prix von Belgien, glaubt an einen Durchbruch für Charles Leclerc und lobt die Leistung von Lando Norris Weitere Formel-1-Videos

"Wenn das, was du getan hast, nicht funktioniert hat, redest du dir wahrscheinlich immer ein, dass etwas anderes besser gewesen wäre", meint Shovlin. Ein Faktor war seiner Meinung nach auch die frühe Safety-Car-Phase: "Wenn das Rennen um diese vier Runden länger gewesen wäre, hätten die Reifen am Ferrari vielleicht schneller abgebaut und es hätte vielleicht für uns gereicht."

Aber eins ist klar: Selbst wenn Hamilton nicht erst in der letzten Runde ins DRS-Fenster vorgestoßen wäre, sondern schon früher, wäre der Grand Prix sehr schwer zu gewinnen gewesen: "Der Ferrari war auf den Geraden sehr schnell", hält Shovlin fest. "Wir hätten nach der ersten Kurve auf fünf, sechs Zehntel dran sein müssen, ansonsten ist ein Angriff nicht möglich."

"Und dann ist da noch der Überrundungsverkehr. Das kann dem führenden Auto manchmal helfen, wenn es DRS im richtigen Moment aktivieren darf. Es kann aber auch den Rhythmus durchbrechen. Schwierig", analysiert Shovlin. Tatsache ist: "Das Rennen war nur 44 Runden lang. Wir hatten nicht genug Zeit. Daher gratulieren wir Charles zu seinem Sieg."

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Foto zur News: Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben

Foto zur News: FIA-Gala in Kigali
FIA-Gala in Kigali

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken

Foto zur News: Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
"Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
Foto zur News: Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Die One-Hit-Wonder der Formel 1

Foto zur News: Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?
Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?

Foto zur News: McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
Top-Motorsport-News
Foto zur News: BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?
DTM - BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?

Foto zur News: Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt
WEC - Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt

Foto zur News: Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!
WRC - Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!

Foto zur News: Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
MotoGP - Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
f1 live erleben: hier gibt's tickets
Australien
Melbourne
Hier Formel-1-Tickets sichern!

China
Schanghai
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Japan
Suzuka
Hier Formel-1-Tickets sichern!
Formel 1 App