Ericsson aufhalten: Hartley muss Rennen für Gasly opfern
Brendon Hartley musste sein eigenes Rennen hinten anstellen, um Teamkollege Pierre Gasly im Kampf gegen Marcus Ericsson zu helfen
(Motorsport-Total.com) - Dank der Unterstützung von Teamkollege Brendon Hartley konnte Pierre Gasly beim Großen Preis von Belgien auf Rang neun fahren und seinem Toro-Rosso-Team damit zwei wichtige Zähler sichern. Das Team ließ Hartley ohne Boxenstopp lange draußen, um Konkurrenten aufzuhalten, was auch gelang.
Erst ließ der Neuseeländer Teamkollege Gasly freiwillig passieren, dann sollte er Marcus Ericsson aufhalten, der nur knapp dahinter lag. "Das hat vollkommen Sinn ergeben", meint Hartley, der ohnehin ohne Aussicht auf Punkte war. "Sie haben mich so lange wie möglich draußen gelassen, um einen Vorteil für das andere Auto zu haben", erklärt er. "Mein Rennen war nämlich schon nach der ersten Kurve verloren, als ich hinter Daniel (Ricciardo; Anm. d. Red.) drei Plätze verlor."
Hartley fand sich dann hinter den beiden Williams von Sergei Sirotkin und Lance Stroll wieder und fiel danach weiter zurück. So drehte Hartley Runde um Runde, bevor er schließlich nach 29 Umläufen gebraucht wurde, um Ericsson aufzuhalten. Rund zwei Sekunden konnte er dem Schweden abnehmen, bevor dieser vorbeikam. "Ich habe mein Bestes gegeben, um ihn aufzuhalten. Ich habe verstanden, dass es das Beste für das Team war."
Für Gasly hat es die Situation nämlich einfacher gemacht, weil er plötzlich einen Abstand von sieben Sekunden hatte. "Es ist immer schöner, wenn du hinter dir eine Lücke hast, weil du dann keinen Druck hast", sagt er, glaubt aber nicht, dass er ohne Hartleys Hilfe geschlagen worden wäre - dafür sei die Pace von Ericsson und ihm zu ähnlich gewesen. "Ich hätte die Position auch ohne ihn gehalten, trotzdem war es schön von Brendon", sagt Gasly.
P9 über den Erwartungen
Mit Platz neun war es für ihn ein "wirklich positives Rennen", weil Toro Rosso erwartet hatte, durch den PS-Nachteil von Honda ein paar Probleme mehr zu bekommen im Vergleich zu den anderen. "Dass wir im Qualifying nur knapp außerhalb der Top 10 lagen und im Rennen Neunter wurden, war über unseren Erwartungen", so der Franzose, der sich freut, dass er selbst die Pace der Haas zeitweise mitgehen konnte, die mit dem Ferrari-Motor eigentlich einen Vorteil haben.
"Als ich in die Box kam, lag ich 2,5 oder drei Sekunden hinter Magnussen, von daher war das echt gut", sagt Gasly weiter. Auf Softs zog der Haas jedoch weg, sodass Toro Rosso keine Chance auf ein noch besseres Ergebnis hatte.
Ziel: Racing Point hinter sich halten
Trotzdem ist das Fazit gut: In Spa in die Top 10 gefahren zu sein, macht Mut. Zudem will Honda im Saisonverlauf weitere Upgrades bringen. Positiv: Durch das Aus von Force India konnte man einen Platz in der Konstrukteurs-WM gewinnen. Negativ: Durch die 18 Zähler von heute ist Nachfolger Racing Point schon wieder in Schlagdistanz zu Toro Rosso, die 30 Punkte haben.
"Das wird natürlich schwierig. Wenn sie das in Monza noch einmal machen, dann haben sie uns schon nach zwei Rennen überholt", sagt Gasly. "Es wird aber für das Team wichtig sein, sie hinter uns zu halten. Nach Monza kommen dann Strecken, die uns besser liegen sollten und wir werden wohl eher mit ihnen kämpfen können."