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Im Regen den richtigen Riecher: Hartley punktet endlich wieder
Brendon Hartley konnte im Regen die richtigen Entscheidungen treffen und wurde dafür mit dem ersten Punkt seit Baku belohnt
(Motorsport-Total.com) - Brendon Hartley hat beim Formel-1-Rennen von Hockenheim endlich wieder ein Erfolgserlebnis feiern können und sich mit Platz zehn seinen zweiten WM-Punkt gesichert. Nachdem er zuletzt in vier Rennen dreimal ausgefallen war, konnte sich der Neuseeländer so ein wenig aus dem Negativstrudel befreien, der seit seinem letzten Top-10-Ergebnis in Baku über ihm schwebte.
"Angesichts unserer Pace an diesem Wochenende bin ich ein wirklich gutes Rennen gefahren. Ich bin wirklich froh, dass ich unter diesen Umständen einen Punkt holen konnte", sagt er nach dem Rennen. "Damit habe ich meine Punkte verdoppelt - ich denke, das ist keinem anderen gelungen", scherzt er.
Allerdings muss man auch sagen, dass Hartley nach einem schwachen Qualifying vor allem vom Regenchaos und den falschen Entscheidungen der Konkurrenz profitierte. Wer auf Regenreifen gewechselt hatte, musste sie schnell wieder zurücktauschen und verlor eine Menge Zeit. Teamkollege Pierre Gasly musste das leidvoll erfahren, als er sogar auf Full-Wets auf die Strecke geschickt wurde.
Hartley nutzte jedoch seine Erfahrung aus, um sich gegen einen Reifenwechsel zu entscheiden: "Als der Regen kam, wollte mich das Team erst an die Box holen. Ich sagte: 'Kann ich noch eine Runde draußen bleiben?' Ich bin also eine Runde weiter draußen geblieben und habe gesagt: 'Können wir eine weitere machen?' Zwischen mir und dem Team gab es eine gute Kommunikation, um die richtige Entscheidung zu treffen und draußen zu bleiben und den einen Punkt zu holen."
Fotostrecke: GP Deutschland: Fahrernoten der Redaktion
Sebastian Vettel (5): Eigentlich war er auf dem Weg, sich die perfekte Note abzuholen, doch die 52. Runde verändert alles. Es mag nur ein kleiner Fehler sein, doch der gibt den Ausschlag. Denn unter dem Strich steht statt des umjubelten Heimsiegs der Crash in Führung liegend und null Punkte - so weh es Ferrari auch tut. Fotostrecke
Doch um den musste Hartley am Ende noch einmal kämpfen. Durch die Boxenstopps kamen bessere Autos wie die Haas hinter ihn. Gegen Romain Grosjean gab es kein Halten, doch dessen Teamkollege Kevin Magnussen kam nicht am Toro Rosso vorbei. "Ich war wirklich glücklich, dass ich Magnussen am Ende hinter mir halten konnte, obwohl er ein deutlich schnelleres Auto hatte", sagt Hartley. "Ich kann mich an keinen Fehler von mir erinnern, und ich denke wirklich, dass es ein gutes und sauberes Rennen von mir war und dass ich den Punkt verdient habe."
Allerdings war Hockenheim aus Sicht von Toro Rosso trotzdem eine Art Rückschritt. Denn man musste einsehen, dass die Konkurrenz eigentlich schneller war - selbst die Williams teilweise. Zudem holte Sauber einen Zähler mehr als der Rennstall und liegt in der Gesamtwertung nur noch zwei Punkte hinter Toro Rosso.
Trotzdem betont Hartley, dass die Zusammenarbeit mit dem neuen Motorenpartner Honda in die richtige Richtung gehe. Zwar habe in Hockenheim der reine Speed gefehlt, doch die Longrun-Pace würde der Neuseeländer als besser bezeichnen. Er weiß zudem, dass in Zukunft noch ein paar Upgrades kommen sollen. Und auch persönlich war Hockenheim für Hartley ein kleiner Schritt der Befreiung.