• 21. Juli 2018 · 22:05 Uhr

Hockenheim: Mercedes mit Respekt vor Ferraris Renntempo

Ferrari-Pilot Sebastian Vettel gilt im Formel-1-Fahrerlager als Favorit auf den Hockenheim-Sieg - Nico Hülkenberg nun doch von Haas überrascht

(Motorsport-Total.com) - Nach dem verregneten dritten Freien Training am Samstagvormittag und dem am Nachmittag letztlich doch bei trockenen Bedingungen über die Bühne gegangenen Qualifying lassen die Prognosen für den Sonntag in Hockenheim ein trockenes Rennen erwarten. Wer wird sich beim Grand Prix von Deutschland, dessen Startaufstellung von Sebastian Vettel (Ferrari) angeführt und von Daniel Ricciardo (Red Bull) abgeschlossen wird, durchsetzen?

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Bei Mercedes sorgt man sich in Hockenheim um das hohe Renntempo von Ferrari Zoom Download

Mercedes macht vor allem das Renntempo von Ferrari Sorgen. "Was wir auf den Daten sehen, sind sie brutal schnell auf den Geraden. Da haben sie einen richtigen Sprung gemacht", sagt Toto Wolff gegenüber 'RTL' und schiebt hinterher: "Das meine ich gar nicht negativ. Da müssen wir unsere Entwicklungsgeschwindigkeit erhöhen und schauen, wie wir das aufholen können."

Genau wie Red-Bull-Pilot Max Verstappen, so erkennt auch der Mercedes-Motorsportchef "definitiv einen Power-Vorteil" für die Ferrari-Teams, die neben Ferrari selbst noch Haas und Sauber heißen. "Du siehst auch, dass ein Leclerc in den Top 10 ist und Grosjean und Magnussen Fünfter und Sechster", bemerkt Wolff.

Während die Leistungszahlen für Ferrari sprechen - Wolff spricht allein auf den Geraden von einem Zeitvorteil von einer halben Sekunde - sorgen die Reifen für ein kleines Fragezeichen. "Wir hatten in dieser Saison schon einige Rennen, bei denen das Haushalten mit den Reifen schwierig war", sagt Polesitter Vettel, gibt sich aber entspannt: "Das Rennen hier wird in dieser Hinsicht sicher eines der schwierigsten, aber wohl nicht das schwierigste. Man versucht sich natürlich so gut es geht darauf vorzubereiten. Wenn es schwierig wird, dann wird es für alle schwierig."

Kimi Räikkönen, der hinter seinem Ferrari-Teamkollegen Vettel und hinter Mercedes-Pilot Valtteri Bottas als Dritter startet, gibt sich gewohnt unbeeindruckt: "Wie können wir das überhaupt wissen, wenn das Rennen noch gar nicht gefahren wurde? Wir werden natürlich erst danach wissen, ob es schwierig war oder nicht. Ich glaube, es hängt viel vom Wetter ab, wie das Ganze ausgeht."

Verstappen baut auf starken Start

Red-Bull-Pilot Max Verstappen, der als Vierter neben Räikkönen aus der zweiten Reihe startet, rechnet sich vorsichtig etwas aus. "Wir sollten näher dran sein, denn im Rennen können sie (Mercedes und Ferrari; Anm. d. Red.) nicht den Power-Modus verwenden. Das sollte uns näher heranbringen. Ob es ausreichen wird, um etwas auszurichten, weiß ich nicht, aber mit Sicherheit sollten wir näher dran sein."

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Hockenheim 2016: Verstappen zieht in erster Kurve außen an Ricciardo vorbei Zoom Download

Um das Überholen macht sich Verstappen keine Sorgen, gibt sich aber dennoch zurückhaltend: "Man kann auf dieser Strecke überholen. Es wird einfacher sein als auf einigen anderen Strecken, aber zwischen Mercedes, Ferrari und uns wird es wohl trotzdem schwierig. An einem Williams werde ich wohl zügig vorbeikommen. Wenn aber die Topteams gegeneinander kämpfen, wird es wohl etwas schwieriger."

So will Verstappen mit einem starken Start, wie er ihn schon vor zwei Jahren an gleicher Stelle zeigte, schon früh die Basis für ein gutes Rennergebnis legen. Doch selbst wenn ihm die erste Kurve nicht so gut gelingen sollte wie 2016, sieht der Red-Bull-Pilot noch Chancen. "In Kurve 2 und in Kurve 6 bieten sich immer noch Gelegenheiten, denn es gibt einen guten Windschatten. Es wird eine interessante erste Runde", so Verstappen.

Hülkenberg nun doch von Haas überrascht

In der dritten Reihe nehmen die beiden Haas-Piloten Kevin Magnussen und Romain Grosjean Aufstellung. Dahinter folgt Renault-Speerspitze Nico Hülkenberg als Siebter und der zeigt sich - trotz Vorahnung um die Haas-Stärke bereits am Freitag - überrascht, dass das Ferrari-Kundenteam auch im Qualifying stärker als Renault war.

"Leider war Haas wieder sehr stark", so Hülkenberg, der sich speziell nach den Problemen bei Lewis Hamilton (Defekt in Q1) und bei Daniel Ricciardo (Rückversetzung aufgrund Wechsels diverser Antriebskomponenten) mehr ausgerechnet hatte: "Wir hätten natürlich gerne aus den freigegebenen Positionen Kapital geschlagen, aber anstelle dieser beiden Autos waren diesmal die beiden Haas-Autos vor uns. Unsere Runden waren aber gut. Mehr konnten wir nicht tun."

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Wie in Silverstone, so auch in Hockenheim: Haas im Qualifying vor Renault Zoom Download

Mit Blick auf das Rennen bleibt Hülkenberg auf dem Boden. "Wir müssen unserer eigenes Rennen fahren. Ich glaube, Haas wird unser Hauptgegner sein. Die Top 6 werden wohl wieder auf und davon fahren", ist der Renault-Pilot überzeugt davon, dass Hamilton und Ricciardo vom 14. beziehungsweise 22. Startplatz zügig nach vorn kommen werden und spricht von einer "Zweiklassengesellschaft" im Formel-1-Feld 2018.

Und in eben dieser sieht Timo Glock für das Rennen am Sonntag Ferrari-Pilot Vettel als den Favoriten. "Ich glaube, Sebastian ist in der besten Position. Wir wissen, dass die Starts mit dem Ferrari sehr sehr gut funktionieren. Auch der Longrun war sehr gut. Er hat sich in die beste Ausgangsposition gebracht", so Glock. Dessen 'RTL'-Kollege Nico Rosberg lehnt sich aus dem Fenster und prophezeit Vettels ersten Hockenheim-Sieg: "Das wird eine deutsche Party morgen. Der Vettel fährt das Ding nach Hause."

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