Aus nach wenigen Metern: Grosjean-Schaden kündigte sich an
Romain Grosjean bleibt das Pech treu: In der Qualifikation kam er nur wenige Meter weit - Der Motorschaden hatte sich jedoch zuvor schon angekündigt
(Motorsport-Total.com) - Haas scheint das Pech wieder einmal gepachtet zu haben. Das Qualifying in Montreal war erst wenige Sekunden und Meter alt, als es für Romain Grosjean schon wieder vorbei war. Sein Bolide zog schon in der Boxengasse eine riesige Rauchwolke hinter sich her, sodass der Franzose überhaupt nicht zum Fahren kam. "Irgendetwas hat geraucht und wir mussten das Auto abstellen", sagt er anschließend.
Wo genau das Problem lag und ob der Motor noch gerettet werden kann, gilt es erst noch herauszufinden, doch schon im Training am Morgen deutete sich etwas an: "Ich bin im dritten Training eine gezeitete Runde gefahren, und auf der Aufladerunde ging in Kurve 10 etwas schief", sagt Grosjean. Der Haas-Pilot fuhr unmittelbar in die Box, wo das Team mit Arbeiten begann.
Haas tauschte so viele Teile wie möglich, doch es war nicht genug. "Wir hatten natürlich nicht die Zeit, um zwischen Training und Qualifying einen Motor zu wechseln", sagt Grosjean, der nun aber vor einem weiteren Motorenwechsel steht. Laut Teamchef Günther Steiner wird man für das Rennen auf das alte Aggregat zurückrüsten und das neue untersuchen lassen. Somit wird Grosjean aus der Boxengasse starten müssen.
Für ihn ist es damit wieder einmal ein Event der verpassten Chancen. Siebter hätte er werden können, da ist sich der Haas-Pilot sicher. Denn mit dem neuen Upgrade kam Grosjean bislang deutlich besser zurecht. Schon im dritten Training lag er mit nur einer Hypersoft-Runde auf Rang neun - und wenn Teamkollege Kevin Magnussen Elfter wird, dann wäre ein Q3-Einzug wohl möglich gewesen.
Zumindest das Upgrade macht Grosjean Hoffnung: "Das Auto ist superschnell, ich bin sehr glücklich mit dem Upgrade", lobt er. "Von der ersten Runde im Training an wusste ich, dass es schön werden würde." Vor allem die bessere Vorderachse komme ihm entgegen, während Magnussen noch mit dem Heck hadert.
"Romain scheint sich etwas schneller an das Upgrade gewöhnen zu können", nickt Teamchef Steiner, ist aber auch mit Magnussens Leistung nicht unzufrieden. Dieser hat seiner eigenen Meinung nach das Maximum herausgeholt: "Wir wussten, dass die Strecke für unser Auto nicht ideal sein würde. Wir sind nicht die Stärksten in langsamen Kurven, und davon gibt es auf dieser Strecke viele", so der Däne.
Rang elf könnte für ihn am Ende aber ein Vorteil sein, weil er nicht auf den Hypersoft-Reifen starten muss. Er geht davon aus, dass die Konkurrenten vor ihnen schnell Probleme bekommen und in die Box müssen, während Haas seine Einstopp-Strategie angehen will. "Absolut", sagt Steiner daher auf die Frage, ob Punkte am Sonntag möglich seien. "Wenn man mit freier Reifenwahl von Platz elf startet, dann kann man immer einen Stopp versuchen."
"Bei Romain muss schon etwas Außergewöhnliches passieren", legt er nach und bereut seine Worte fast: "Nicht uns, denn normalerweise passiert uns dann das, wenn ich das sage", lacht er. Doch viel schlimmer als ein Murmeltier-Treff am Freitag und ein Quali-Aus nach wenigen Metern kann es Grosjean fast nicht mehr treffen.