"Ganz normal": Verstappen verteidigt Vettel nach Hamilton-Kritik
Max Verstappen sieht kein Problem in Sebastian Vettels Spielchen beim Restart in Baku - Auch für den Verbremser des viermaligen Champions zeigt er Verständnis
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton war nach dem Formel-1-Rennen in Baku nicht ganz glücklich. Der Weltmeister konnte den Grand Prix von Aserbaidschan zwar gewinnen, doch ein Vorfall auf der Strecke stieß ihm sauer auf. Am Ende der ersten Safety-Car-Phase bremste Spitzenreiter Sebastian Vettel das Feld stark ein, ging wiederholt vom Gas und bremste. Für Hamilton, der zu diesem Zeitpunkt Zweiter war, ein klarer Regelbruch.
"Das ist nicht erlaubt. Du darfst zick-zack fahren, aber nicht Gas geben und wieder bremsen, Gas geben und wieder bremsen. Das ist gegen die Regeln", so der Mercedes-Pilot. Eine Strafe gab es für die Aktion nicht. Beistand bekommt Vettel nun ausgerechnet von Max Verstappen. "Ich glaube, das macht jeder so. Die Reifen sind so kalt, und die Bremsen auch. Ich glaube, das ist ganz normal", so der Red-Bull-Pilot bei 'ServusTV'.
"Wenn du schon im vierten oder fünften Gang bist und du schon über 200 km/h schnell bist, dann darfst du natürlich nicht so abrupt bremsen", gibt er Hamilton teilweise recht. "Aber er war ja langsam, im ersten oder zweiten Gang. Ich glaube, das war normal", so der Niederländer, für den der Zwischenfall "kein großes Thema" ist - zumal die Spielchen von Vettel nicht zu einem Unfall führten.
Auch für Vettels Fehler beim zweiten Re-Start, als er sich beim Angriff auf Valtteri Bottas verbremste, zeigt Verstappen Verständnis. Er erklärt: "Es ist ganz einfach, solche Fehler zu machen. Das war beim Re-Start, die Reifen und die Bremse sind kalt. Nach so einer langen Geraden dann zu bremsen, da reicht schon ein Meter zu spät, und dann hast du so ein Problem. Das passiert ganz einfach."
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Verstappen, der nach dem teaminternen Crash mit Daniel Ricciardo auch selbst - wieder einmal - in der Kritik steht, gibt sich nach dem Rennen in Baku insgesamt sehr zurückhaltend. So zeigt er auch für den Abflug von Romain Grosjean während der zweiten Safety-Car-Phase Verständnis und erklärt: "Du siehst da schon, dass er nicht viel Grip mit dem Reifen hinter dem Safety-Car hat. Ich hatte da auch schon mal ein paar kleine Momente dabei."
Für den Niederländer selbst war es im vierten Saisonrennen bereits der dritte Zwischenfall mit einem anderen Toppiloten. In Bahrain gab es eine Berührung mit Hamilton, in China schoss er Vettel ab. Und in Baku gab es bereits einige enge Situationen mit Ricciardo, bevor es zum Unfall kam. Möglicherweise hält er sich auch deshalb momentan mit Kritik an anderen Fahrern etwas zurück.