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Fernando Alonso: Lieber ewiger 13. als ständig Letzter
McLaren hat es auch beim Qualifying zum Aserbaidschan-Grand-Prix nicht unter die ersten Zehn geschafft - Wie Alonso und Vandoorne aufs Rennen getrimmt wurden
(Motorsport-Total.com) - Ein Qualifying-Auto ist der McLaren noch immer nicht. Und der Baku City Circuit wird wohl auch nicht mehr zu einer ihrer Lieblingstrecken. Aber mit den Startplätzen zwölf und 16 können Fernando Alonso beim Grand Prix von Aserbaidschan (Formel 1 2018 live im Ticker) dennoch etwas anfangen. Denn der MCL33 konnte sich bisher immer im Rennen bewähren. Und für Baku hat das Team ein entschiedenes Ass im Ärmel.
Alonso fühlt sich außerdem wohl dabei, offensichtlich ein Abo auf den 13. Platz im Qualifying gelöst zu haben - dort ist er zum dritten Mal hintereinander gelandet. "Ich habe dieses Rennen sonst immer genutzt, um Motorenteile zu wechseln und bin dann immer als 20. gestartet", lacht er. "Es ist also das erste Mal, dass ich nicht Letzter bin."
"Ich bin im vergangenen Jahr aber auch von ganz hinten in die Punkte gefahren. Morgen geht es von Platz 12 los und vor uns sind Renaults und Force Indias auf ultraweichen Reifen - da geht es noch schneller in die Punkte."
An einem Renault ist Alonso durch die Getriebestrafe von Nico Hülkenberg sogar schon vorbei. Und die alten Zuverlässigkeitssorgen, die ihn noch zu Honda-Zeiten plagten, scheinen auch passe. "Klopf auf Holz", meint der Spanier. "Wir hatten jetzt drei Rennen, vier Qualifyings und viermal Trainingseinheiten ohne irgendetwas am Motor austauschen zu müssen. Durch diese Zuverlässigkeit haben wir jetzt schon 22 Punkte und morgen kommen hoffentlich noch mehr dazu."
Der Baku-Trick
Auf dem komplizierten Straßenkurs ist der McLaren vielleicht nicht der Schnellste. In der Vorbereitung aus das Rennen hat man ihn aber auf einen anderen wichtigen Faktor getrimmt, der am Sonntag zu Tragen kommen könnte. "Diese Strecke ist so unberechenbar, dass wir uns im Training darauf konzentriert haben, dass sich das Auto verlässlich verhält - vor allem beim Bremsen", verrät Teamchef Eric Boullier. "Das soll den Fahrern die Zuversicht geben, im Rennen auch attackieren zu können."
Mit dem Qualifying-Samstag scheinen sie eine harte Prüfung jedenfalls schon hinter sich gebracht zu haben. "Q1 es war ziemlich kompliziert, weil auf unseren Runden ständig gelbe Flaggen gezeigt wurden" so Alonso. "Dann mussten wir neue Reifen aufziehen und hatten noch keine Zeit gesetzt - da war also auch noch Druck und Stress. Am Ende sind wir durchgekommen."
Anders Teamkollege Vandoorne. "Unser Wochenende wollte von Anfang an nicht ins Rollen kommen", sagt der junge Belgier, der nicht über Q1 hinauskam. "Wann immer wir rausgefahren sind, waren wir zur falschen Zeit am falschen Ort und mussten uns mit einer Menge gelben Flaggen herumschlagen. Das Qualifying war die einzige Session, in der ich es mal hinbekommen habe, überhaupt eine Runde hinzubekommen."
Der Wind-Trick
Diese schrammte aber 0,130 Sekunden am Einzug in Q2 vorbei. Und auch in diesem Abschnitt ging es rund. "In Q2 war die Verbreitung auf die Runde nicht optimal", sagt Alonso. "Aber ich denke, das war heute unser Level - mal wieder Platz 13."
Für das Rennen hat sich das Team auch schon eine Taktik zurechtgelegt. Diese betrifft zum einen die Bedingungen. Am Sonntag soll es in Baku deutlich kälter und vor allem windiger werden. "Da wird es wichtig sein, in einer Gruppe von Autos mitfahren zu können, um sich da einen Vorteil zu verschaffen", so Alonso.
Zum anderen gilt es, die Konkurrenz die Fehler machen zu lassen, von denen man dann profitieren kann. "Der Start ist wichtig, aber dann müssen wir erst einmal sehen, wie viele gelbe Flaggen, Safety-Cars oder virtuelle Safety-Cars wir bekommen", sagt Alonso. "Wir müssen uns für aufkommende Möglichkeiten bereithalten."
Das volle Vetrauen
"Es wird ein anstrengendes Rennen - auch mental", erklärt er weiter. "Man darf sich keinen Fehler leisten. Die Mauern sind nah, es wird sehr windig und staubig. Es wird morgen viel Action geben. Da muss man sich aus dem Chaos heraushalten und in den letzten Runden die Punkte maximieren."
Vandoorne verlässt sich auf die bereits angesprochene Fahrbarkeit seines Boliden: "Man hat ja gesehen, wie viele Autos in den Bremszonen geradeaus gefahren gesehen. Das ist bei unserem Auto aber eine Stärke: Wir können zuversichtlich auf die Bremse steigen. Daraus können wir morgen hoffentlich auch ein gutes Rennen stricken."
Und Teamchef Boullier demonstriert volles Vertrauen in seine Schützlinge: "Zum Glück hat sich bisher keiner unserer Fahrer vergriffen und wir können mit einem positiven Gefühl ins Rennen gehen. Fernando und Stoffel wissen, wie sie sich ihre Pace einteilen müssen, wann sie pushen können, aber auch, wann sie sich lieber zurückhalten, um nicht in der Mauer zu landen."