• 25. April 2018 · 16:59 Uhr

Trotz Platz fünf: So stark ist Räikkönen 2018 wirklich

Im WM-Klassement liegt Kimi Räikkönen auf dem unauffälligen fünften Platz, aber die Daten sprechen eine andere Sprache: Wieso der Finne so gut wie lange nicht ist

(Motorsport-Total.com) - Der WM-Stand zeigt auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches: Sebastian Vettel führt, während sein Teamkollege Kimi Räikkönen als Fünfter nur etwas mehr als die Hälfte seiner Punkte auf dem Konto hat. Doch wenn es um das reine Tempo geht, dann hat der Finne den besten Saisonauftakt seit Jahren hingelegt und zeigt damit, wie gut der neue SF71H wirklich ist.

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Kimi Räikkönen fordert beim Start in China Sebastian Vettel heraus Zoom Download

Sogar Vettel musste sich bei den ersten drei Saisonrennen ziemlich strecken, um den 38-jährigen Finnen in Schach zu halten. Das belegen die Daten ganz klar: An den ersten drei Rennwochenenden fehlten Räikkönen im Qualifying im Schnitt 0,073 Sekunden - im Qualifying-Duell liegt er mit 1:2 zurück. 2017 waren es im gleichen Zeitraum 0,391 Sekunden, im Laufe der gesamten Saison nur 0,276 Sekunden, was zeigt, dass der Routinier Fortschritte machte.

Räikkönen war seit der zweiten Saisonhälfte 2016 nicht mehr so konkurrenzfähig, als Vettel im Kampf um den Titel gegen die Mercedes-Piloten nicht mehr mithalten konnte. Der Aufwärtstrend bei Räikkönen zeigt sich auch, wenn man die durchschnittliche, in Prozent ausgedrückte schnellste Rundenzeit der ersten drei Wochenenden heranzieht.

Vorderradaufhängung als Schlüssel

Vettel kommt diesbezüglich mit 100,277 Prozent auf den Spitzenwert, Hamilton auf 100,312 Prozent und Räikkönen auf 100,359 Prozent. Im Vorjahr lag der Finne noch bei 100,81 Prozent, während Vettel (100,355 Prozent) und Hamilton (100,01 Prozent) deutlich besser abschnitten.

Als Schlüssel für Räikkönens zweiten Frühling gilt die Ferrari-Vorderradaufhängung, die berechenbar ist und viel Grip bietet - genau das, was der Finne für seinen Fahrstil benötigt und ihm schon in der zweiten Saisonhälfte 2017 zu einer Verbesserung verhalf. Dass er im Klassement trotzdem so klar zurückliegt, hat vor allem mit Faktoren zu tun, die nicht in seinem Einflussbereich standen.

Warum Räikkönen in den Rennen unterging

In Melbourne hatte er Vettel stets im Griff, wurde dann aber wie Hamilton Opfer der Safety-Car-Phase und des späten Stopps seines Teamkollegen. In Bahrain hatte er zwar in der Anfangsphase das Nachsehen gegenüber Vettel, der Ausfall war aber auf den völlig verpatzten Boxenstopp zurückzuführen.

In China startete er von Platz zwei gut, verlor dann aber in der ersten Kurve einige Plätze, weil er keine Stallkollision riskieren wollte. Später vereitelten der zu spät angesetzte erste Boxenstopp und der verpasste zweite Stopp in der Safety-Car-Phase ein besseres Ergebnis als Platz drei.

Dennoch ist dem Team mit Sicherheit nicht entgangen, dass Räikkönens Formkurve dieses Jahr klar nach oben zeigt, was dem bereits aus dem Cockpit geschriebenen Weltmeister eine unerwartete Chance auf eine weitere Vertragsverlängerung bieten könnte, zumal auch Vettel gerne mit Räikkönen weiterarbeiten würde.

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