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Desaster-Quali für Sauber: Gridstrafe für Ericsson
Nach dem erfolgreichen Rennen im Bahrain muss Sauber im Qualifying zum China-Grand-Prix eine erste Schlappe und eine Strafversetzung einstecken
(Motorsport-Total.com) - Wie schnell sich das Blatt in der Formel 1 von einer Woche zur anderen drehen kann, musste Sauber beim Qualifying zum Grand Prix von China (Formel 1 2018 live im Ticker) feststellen. Nach den Punkten in Bahrain stehen Marcus Ericsson und Charles Leclerc wieder am Ende der Startaufstellung für das Rennen in Schanghai. Und es kommt noch dicker:
Weil er unter doppelt geschwenkten gelben Flaggen nicht ausreichend vom Gas ging, bekommt Ericsson eine Strafversetzung von fünf Plätzen. Das bittere daran: Teamkollege Leclerc war der Auslöser der Gelbphase. Er war ausgangs der letzten Kurve zu weit von der Strecke abgekommen und legte auf der Zielgeraden einen Dreher hin. Ericsson, der den querstehenden Leclerc einfach umfahren und seine schnelle Runde beendet hatte, hatte sich ohnehin als letzter qualifiziert. Er bekommt zusätzlich aber noch drei Strafpunkte.
Der Schwede räumt ein, dass es sein Fehler war, spricht aber auch von einem Missverständnis: "Ich bin ja vom Gas gegangen und habe eine halbe Sekunde liegen lassen. Bei uns ist es aber so, dass der Ingenieur am Funk ansagt, ob es eine einfache oder doppelt geschwenkte Flagge ist. Es hieß, es sei eine einfache und ich habe dementsprechend reagiert. Als ich an der Stelle ankam, habe ich natürlich gesehen, dass es anders war. Da lag dann auch mein Fehler. Ich hätte anderes reagieren müssen."
Dass es ihm auch danach nicht mehr gelang, an die Zeit seines Teamkollegen heranzukommen, lag an einem Fahrfehler. "Ich hatte eigentlich eine gute Runde", beschreibt er seinen dritten Versuch. "Die ersten Sektoren waren grün, aber dann habe ich mich in der Haarnadelkurve verbremst. Wenn ich es zu Ende gebracht hätte, wäre ich sicher an die Zeit von Charles herangekommen. Aber mehr Pace als er gezeigt hat, steckte heute nicht im Auto."
Leclerc ist sein Ausrutscher derweil höchst unangenehm. Er habe gedacht, er würde die Kurve gut erwischen, sei dann aber auf den noch nassen Kunstrasen gekommen und nicht mehr in der Lage gewesen, das Auto unter Kontrolle zu halten. Die Mauer verfehlte er nur knapp. Er konnte danach zwar auch noch einen versuch fahren, beschreibt aber: "Es ist gar nicht so einfach, sich nach so einem Dreher wieder zuzutrauen, genauso weit zugehen wie im versuch davor - vor allem nicht im Qualifying. Ich habe es ja aber noch ganz gut hinbekommen."
Den China-Grand-Prix will er am Sonntag demütiger angehen, als es noch in Bahrain der Fall war. Dort hatte er sich gegen das Team durchgesetzt und eine fragwürdige Strategie mit einem frühen Stopp während des virtuellen Safety-Cars fahren wollen. Das hatte ihm den entscheiden Vorteil gekostet, der Ericsson Platz neun bescherte.
"Ich werde ihnen auch diesmal wieder sagen, was ich gerne hätte", betont Leclerc zwar. "Aber ich werde mir dieses Mal auch anhören, wie sie die Lage einschätzen, wenn sie mir sagen, dass ich falsch liege. Ich werde mich danach richten, was sie sagen. Ich habe in Bahrain einen großen Fehler gemacht und daraus gelernt."
Es ist das erste Mal in dieser Saison, dass die letzten Plätze in der Startaufstellung von Sauber eingenommen werden. Auf Williams fehlen diesmal knapp vier Zehntelsekunden. Das ist ein herber Dämpfer für das Team, dass nach zwei tollen Auftakt-Rennen schon den Aufschwung feierte.
Ericsson wirft aber noch nicht das Handtuch. Ein Einstopp-Kracher wie in Bahrain sei seiner Meinung nach zwar in Schanghai schwieriger umzusetzen, die Longrun-Performance vom Freitag gäbe ihm aber Zuversicht: "Bei den Longruns hat sich das Auto viel ruhiger verhalten - es herrschte mehr Balance zwischen der Vorder- und Hinterachse. Unsere Longruns waren sehr konstant und wenn wir das morgen auch umsetzen können, werden wir den Kampf aufnehmen können."